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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Lenkrad.
    »Jetzt ist der Motor abgesoffen«, sagte Danny mürrisch von hinten.
    Kara schaute aus dem Seitenfenster. Im Norden stand noch immer ein rötlicher Schein. Es hatte angefangen. Wenn alles gut ging, würden die anderen in einem Geländewagen der Kidnapper den Hügel heruntergerast kommen. Der Rest der Truppe würde sich in den Hügeln zerstreuen. Die Bait Kathir kannten viele Pfade durch diese Bergwälder.
    Aber irgendetwas schien nicht zu stimmen.
    Vielleicht war es nur ihre eigene zittrige Nervosität. Sie wurde mit jedem Atemzug schlimmer. Schmerz stach hinter ihren Augen. Sogar die Beleuchtung des Armaturenbretts wirkte quälend grell.
    »So erschöpfst du nur die Batterie«, sagte Danny, als Clay noch einmal den Schlüssel drehte. »Lass es mal gut sein. Für mindestens fünf Minuten.«
    Ein Summen füllte Karas Schädel, als wäre ihr Körper eine Antenne, die statisches Rauschen empfing. Sie musste sich bewegen. Sie konnte nicht mehr still sitzen. Sie stieß die Tür auf und taumelte aus dem Auto, wobei ihr beinahe die Kalaschnikow aus der Hand geglitten wäre.
    »Was tun Sie da?«, rief Clay ihr verängstigt nach.
    Sie antwortete nicht, sondern ging zur Straße. Der Transporter stand unter den Ästen einer Tamarinde. Sie lief, bis der Transporter nicht mehr zu sehen war.
    Noch immer waren Schüsse zu hören.
    Eine alte Frau stand mitten auf der Straße, sie schaute Kara an, als würde sie auf sie warten. Sie trug einen langen Wüstenumhang, das Gesicht war hinter einem schwarzen Schleier versteckt. In knochigen Fingern hielt sie einen Stab aus knotigem Holz, glatt und glänzend von langem Gebrauch.
    Karas Schädel pochte. Dann wurde aus dem statischen Rauschen in ihrem Kopf plötzlich ein richtiger Sender. Schmerz und Übelkeit wichen. Einen Augenblick lang fühlte sie sich gewichtslos, unbelastet.
    Die Frau schaute sie nur an.
    Benommenheit füllte die Leerräume in ihr. Sie kämpfte nicht dagegen an. Das Gewehr rutschte ihr aus den schlaffen Fingern.
    »Sie braucht dich«, sagte die Frau schließlich und wandte sich ab.
    Wie eine Schlafwandlerin folgte Kara der Fremden.
    Hinten beim Tamarindenbaum hörte Kara die Zündung wieder stottern, ohne dass der Motor ansprang.
    Kara ging einfach weiter, sie ließ die Straße hinter sich und wanderte hinunter in das bewaldete Tal. Kara wehrte sich nicht, hätte es auch nicht getan, wenn sie dazu in der Lage gewesen wäre.
    Sie wusste, wer sie brauchte.
20:36
    Safia kniete auf der Erde, die Hände auf dem Kopf. Cassandra kauerte hinter ihr, drückte ihr eine Pistole in den Nacken und richtete die andere auf den Eingang. Sie befanden sich beide an der Rückwand und schauten zur Tür. Der Grabhügel war zwischen ihnen und der Öffnung.
    Bei der Explosion hatte Cassandra alle Lampen gelöscht und Kane zu einem rückwärtigen Fenster hinausgeschickt. Damit er im Kreis um die Anlage herumschleichen und Painter in den Rücken fallen konnte.
    Safia ballte die Hände zu Fäusten. Konnte es wahr sein? Konnte Painter noch am Leben und irgendwo da draußen sein? Wenn es so war, hatten auch die anderen überlebt? Tränen stiegen in ihr auf. Was jetzt auch noch passierte, sie war nicht allein. Painter musste da draußen sein.
    Noch immer waren vor der Anlage Schüsse zu hören.
    Feuer tauchte die Nacht in Rot und Schatten.
    Sie vernahm das Knattern von Hubschraubern, Maschinengewehrfeuer.
    »Lassen Sie uns einfach gehen«, flehte Safia. »Sie wissen doch jetzt, wo Ubar liegt.«
    Cassandra blieb stumm, in der Dunkelheit war sie ganz auf die Tür und die Fenster konzentriert. Safia wusste nicht, ob sie ihr Flehen überhaupt gehört hatte.
    Von außerhalb der Tür war plötzlich ein Schlurfen zu hören.
    Jemand kam. Painter oder Kane?
    Ein großer Schatten zog, von dem einzigen noch brennenden Strahler im Hof kurzfristig erleuchtet, an der Tür vorüber.
    Ein Kamel.
    Es war ein surrealer Anblick, wie es, triefend vor Nässe, vorübertrottete. Dann stand plötzlich eine Frau in der Tür, völlig nackt. Im roten Schein der nahen Feuer schien sie zu flirren.
    »Du!«, keuchte Cassandra.
    In einer Hand hielt die Fremde den silbrigen Koffer mit dem eisernen Herz. Er hatte direkt vor der Tür gestanden.
    »Nein, das tust du nicht, du Miststück.« Cassandra feuerte zweimal, betäubend dicht an Safias Ohr.
    Mit einem Aufschrei wegen des schmerzhaften Knalls fiel Safia nach vorne auf einen der Gebetsteppiche und rollte ein Stück auf den Grabhügel zu.
    Cassandra folgte ihr und

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