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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Painter. Alle hatten kurz den Atem angehalten, als hinter ihnen der Hubschrauber explodierte.
    »Erschießen Sie ihn«, wiederholte Cassandra, die sich nicht hatte ablenken lassen.
    »Nein!« Safia versuchte, sich vor Painter zu stellen, um ihn zu schützen. Jede Bewegung brannte in ihrer Schulter. Blut lief ihr den Arm herab. »Wenn Sie ihn töten, helfe ich Ihnen nicht! Dann entdecken Sie Ubars Geheimnis nie.«
    Cassandra schob sich durch die Hecke. »Kane, Sie haben Ihren Befehl.«
    Safia schaute zwischen den beiden Angreifern hin und her. Hinter dem Mann bemerkte sie eine Bewegung in den Schatten. Etwas erhob sich neben ihm auf der Mauerkrone. Augen funkelten in wildem Rot.
    Painter neben ihr erstarrte.
    Mit knurrendem Brüllen sprang der Leopard Kane an. Seine Pistole ging los. Safia spürte die Kugel an ihrem Ohr vorbeizischen. Sie grub sich mit dumpfem Knall hinter ihr in die Erde. Mann und Katze kippten von der Mauer, in den Gebetsraum dahinter.
    Painter tauchte zur Seite, packte Safias Arm und riss sie hinter sich, während er sich Cassandra zudrehte. In seiner freien Hand hatte er eine zweite Pistole.
    Er schoss.
    Cassandra machte einen Satz nach hinten und krachte durch die Hecke. Die Kugel verfehlte sie und streifte die Ecke des Grabes. Sie duckte sich zur Seite.
    Von nebenan kamen Schreie – blutig und scharf. Mensch und Tier waren nicht zu unterscheiden.
    Kugeln prallten von Sandsteinwänden ab, als Cassandra das Feuer erwiderte. Sie war hinter der Ecke des Grabes in Deckung gegangen und schoss durch die Hecke. Painter drückte Safia an die Wand – aus der direkten Schusslinie … zumindest für den Augenblick.
    »Lauf auf die Umgrenzungsmauer zu«, befahl er und schob sie den Pfad hinunter.
    »Was ist mit dir?«
    »Sie würde uns verfolgen. Der Abhang ist zu ungeschützt.« Er hatte vor, Cassandra in Schach zu halten.
    »Aber du …«
    »Verdammt, lauf. « Er stieß sie fester.
    Safia stolperte den Pfad entlang. Je schneller sie in Sicherheit war, desto schneller konnte auch Painter sich aus dem Staub machen. So rechtfertigte sie es in ihrem Kopf. Aber ein Teil von ihr wusste, dass sie ganz einfach nur um ihr eigenes Leben rannte. Trotzdem lief sie weiter.
    Der Schusswechsel hielt an.
    Im Gebetsraum war es tödlich still geworden. Was war mit Kane? Aber vom Parkplatz kamen nun wieder Schüsse. Ein Hubschrauber rauschte im Tiefflug vorüber und verwirbelte mit seinen Rotorblättern den Regen.
    Vom Ende des Pfads machte Safia einen Satz über den nassen Garten auf die Mauer zu. Sie war nur einen Meter zwanzig hoch, sie fürchtete aber, mit ihrer verletzten Schulter nicht einmal diese Höhe zu schaffen. Blut durchtränkte ihre Bluse.
    Auf der anderen Seite der Mauer kam ein Kamel unter einem Baobab hervor. Es trottete auf sie zu. Es schien dasselbe Kamel zu sein, das kurz zuvor an der Tür des Grabes vorbeigelaufen war. Und es hatte auch dieselbe Begleiterin: die nackte Frau.
    Nur ritt sie diesmal auf dem Kamel.
    Safia wusste nicht, ob sie der Fremden trauen konnte oder nicht, aber wenn Cassandra auf sie geschossen hatte, dann musste sie auf ihrer, Safias, Seite sein. Der Feind meines Feindes …
    Die Fremde streckte den Arm aus, als Safia die Mauer erreichte – und sprach dann. Es war weder Arabisch noch Englisch. Und doch verstand Safia es – nicht weil sie die Sprache gelernt hatte, was sie allerdings hatte, sondern weil sie sich in ihrem Kopf quasi selbst zu übersetzen schien.
    »Willkommen, Schwester«, sagte die Fremde auf Aramäisch, die tote Sprache dieses Landes. »Friede sei mit dir.«
    Safia griff nach der Hand der Frau und spürte, wie sie mühelos nach oben gezogen wurde. Schmerz loderte auf, schoss ihr durch den verletzten Arm. Ein Schrei drang aus ihrem Mund. Ihr Sichtfeld verengte sich zu einem Stecknadelkopf.
    »Friede«, wiederholte die Frau leise.
    Safia spürte, wie das Wort sie einhüllte, durchströmte, den Schmerz und die Welt mit sich nahm. Sie sackte zusammen und verlor das Bewusstsein.
20:47
    Painter riss das Fliegengitter von dem Fenster neben seinem Kopf weg. Es war nur ein dünnes Ding. Den Rücken an die Mauer des Grabes gedrückt, feuerte er zweimal, um Cassandra in Schach zu halten.
    Mit seiner Handfläche schob er das Fenster hoch. Zum Glück war es nicht verschlossen. Er schaute kurz den Pfad hinunter und sah Safia um die Ecke verschwinden.
    Dann stützte sich Painter auf ein Knie, schoss noch einmal, warf das Magazin aus, zog ein frisches aus dem Gürtel und steckte

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