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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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aufbrechen. Cassandra würde es begleiten.
    Captain Sanchez schaute auf die Uhr, als sie das Kommandodepot von Harvest Falcon verließ. Der Sandsturm sollte die Region in etwa acht Stunden treffen. Berichte sprachen von Windgeschwindigkeiten von über achtzig Meilen. Auch hier, wo die Berge an die Wüste stießen, wurde der Wind bereits deutlich kräftiger.
    Und sie fuhren mitten in den Sturm hinein. Sie hatten keine andere Wahl. Von der Gilde war die Nachricht gekommen, dass die Antimateriequelle sich möglicherweise destabilisierte und selbst zerstörte, bevor sie entdeckt werden konnte. Das durfte nicht passieren. Der Zeitrahmen war enger gesteckt worden.
    Cassandra suchte den dunklen Flugplatz ab. In der Entfernung setzte im Schein von Landelichtern eben ein schwerfälliger britis cher VC10-Tanker auf. Schon gestern hatte das Oberkommando der Gilde die Männer und zusätzliche Ausrüstung hierher verlegen lassen. Nach dem Feuergefecht der letzten Nacht hatte der Minister sich persönlich mit ihr abgesprochen. Es war verdammtes Glück gewesen, dass sie die Lage der versunkenen Stadt herausgefunden hatte, bevor sie Safia verlor. Angesichts dieser wichtigen Entdeckung hatte der Minister wohl oder übel mit ihrer Leistung zufrieden sein müssen.
    Sie war es nicht.
    Noch einmal sah sie Painter vor sich, wie er auf dem Pfad zwischen der Ruine und dem Grab kauerte. Die Schärfe seiner Augen, die Geschwindigkeit, mit der er sich bewegte, sich auf einem Bein drehte, mit der Waffe die Umgebung abdeckte. Sie hätte ihm in den Rücken schießen sollen, als sie die Gelegenheit dazu hatte. Sie hätte zwar riskiert, Safia zu treffen, aber sie hatte die Frau ja sowieso schon verloren. Trotzdem hatte Cassandra nicht geschossen. Auch als Painter sich zu ihr umdrehte, hatte sie einen Sekundenbruchteil gezögert, hatte sich lieber zurückgezogen, als anzugreifen.
    Sie hatte gezögert, und sie verfluchte sich ebenso sehr, wie sie Painter verfluchte. Diesen Fehler würde sie kein zweites Mal machen. Sie starrte über die weite Fläche aus Asphalt und Kies hinweg.
    Würde er kommen?
    Sie hatte bemerkt, dass er bei seiner Flucht die Karte an sich genommen hatte, zusammen mit einem ihrer Fahrzeuge, ihrem eigenen Transporter. Sie fanden ihn etwas später verlassen und ausgeräumt, versteckt im dichten Wald ein paar Meilen weiter unten an der Straße.
    Aber Painter hatte die Karte. Er würde auf jeden Fall kommen.
    Doch erst, wenn sie bereit für ihn war. Sie hatte genug Männer und Feuerkraft, um da draußen eine Armee aufzuhalten. Sollte er es ruhig versuchen.
    Ein zweites Mal würde sie nicht zögern.
    Aus einem kleinen Nebengebäude in der Nähe der abgestellten Transporter, ihrem gegenwärtigen Kommandozentrum, tauchte eine Gestalt auf. John Kane humpelte auf sie zu, das linke Bein noch immer in einer Schiene. Mit finsterer Miene blieb er vor ihr stehen. Die linke Seite seines Gesichts war mit medizinischem Kleber bedeckt, der seinen Zügen einen bläulichen Hauch gab. Unter dem Kleber liefen jodgeschwärzte Klauenspuren über Wange und Hals. Im Licht der Natriumdampflampen funkelten seine Augen noch mehr als sonst. Ein leichter Morphiumschleier.
    Er wollte nicht zurückgelassen werden.
    »Die Aufräumungsarbeiten wurden vor einer Stunde abgeschlossen«, sagte er und steckte sein Funkgerät wieder an den Gürtel. »Alles wurde abtransportiert.«
    Sie nickte. Jeder Hinweis auf ihre Verwicklung in das Feuergefecht war beseitigt worden: Leichen, Waffen, sogar das Wrack des VTOL-Helikopterschlittens. »Was gibt’s Neues über Crowes Gruppe?«
    »Sind in den Bergen verschwunden. Haben sich zerstreut. Überall in diesen Bergen gibt es Seitenstraßen und Kamelpfade. Und unten in den tiefen Tälern dichte Wälder. Er und diese Sandratten haben die Schwänze eingezogen und sich versteckt.«
    Das hatte Cassandra erwartet. Nach dem Gefecht hatte ihr Team nicht mehr genügend Männer für eine vernünftige Verfolgung. Sie mussten sich um ihre Verwundeten kümmern und das Schlachtfeld aufräumen, bevor die örtlichen Behörden auf das Scharmützel reagierten. Sie hatte sich mit der ersten Maschine ausfliegen lassen, nachdem sie das Gildenkommando per Funk über die Operation informiert, dabei das Chaos heruntergespielt und die Entdeckung der wahren Lage von Ubar herausgestrichen hatte.
    Mit dieser Information hatte sie sich eine weitere Chance erkauft.
    Und sie wusste, wem sie das zu verdanken hatte.
    »Was ist mit der Museumskuratorin?«, fragte

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