Sigma Force 01 - Sandsturm
sie.
»Ich lasse Männer in den Bergen patrouillieren. Noch immer kein Signal von ihr.«
Cassandra runzelte die Stirn. Der Mikrotransceiver, den sie der Frau implantiert hatte, hatte eine Reichweite von zehn Meilen. Wie war es da möglich, dass sie ihr Signal nicht empfangen konnten? Vielleicht waren es Interferenzen von den Bergen. Vielleicht atmosphärische Störungen durch den Sturm. Wie auch immer, irgendwann würde sie wieder auftauchen. Sie würden sie finden.
Cassandra dachte an das kleine C4-Pellet, das in den Transceiver eingebaut war. Auch wenn Safia jetzt entkommen war … sie war bereits tot.
»Brechen wir auf«, sagte sie.
01:32
Dhofar-Gebirge
»Braves Mädchen, Safia«, murmelte Omaha.
Painter auf seinem Posten an der Straße streckte sich. Was hatte der Mann entdeckt? Mit seinem Nachtsichtgerät hatte er die Sandpiste beobachtet. Der Eurovan stand versteckt unter einer Baumgruppe.
Omaha und die anderen standen hinter dem Wagen, dessen Hecktür geöffnet war. Omaha und Danny beugten sich über die Karte, die er in der Grabstätte hatte mitgehen lassen.
Neben ihnen machte Coral eine Bestandsaufnahme der Ausrüstung, die sie aus Cassandras Geländewagen mitgenommen hatte.
Ein Stück unterhalb des Grabes waren sie auf Clay und Danny gestoßen, die sich Sorgen machten wegen Karas Verschwinden. Ihr Gewehr hatten sie auf der Straße gefunden, aber keine Spur von der Frau selbst. Immer wieder hatten sie nach ihr gerufen, aber nie eine Antwort erhalten. Und da sie Cassandra im Nacken hatten und noch immer Hubschrauber patrouillierten, konnten sie nicht lange warten. Während Painter und Omaha nach Kara suchten, hatten die anderen hastig die Ausrüstung aus dem Geländewagen in ihren Eurovan umgeladen und dann den Mitsubishi über einen steilen Abhang gefahren. Painter befürchtete, dass Cassandra sie mit dem GPS-System aufspüren würde, wie er es getan hatte.
Außerdem kannte sie den Eurovan nicht. Ein kleiner Vorteil.
Danach hatten sie sich aus dem Staub gemacht. Sie konnten nur hoffen, dass Kara sich bedeckt hielt.
Painter ging jetzt auf der Straße auf und ab, er war mit seiner Entscheidung nicht mehr so zufrieden. Sie hatten keine Leiche gefunden. Wohin war Kara gegangen? Hatte ihr Verschwinden mit ihren Entzugserscheinungen zu tun? Er atmete tief durch. Vielleicht war es ja so am besten. Vielleicht hatte Kara sogar eine größere Überlebenschance, wenn sie nicht bei ihnen war. Trotzdem marschierte Painter auf und ab.
Ein wenig abseits standen Barak und Clay rauchend zusammen, zwei Männer, die in Größe, Statur und Lebensauffassung nicht unterschiedlicher sein konnten, doch in der Versuchung des Tabaks zueinander fanden. Barak kannte die Berge und hatte sie über eine Reihe furchiger, aber gut getarnter Wege geführt. Sie fuhren ohne Licht, so schnell, wie es gerade noch zu verantworten war, und hielten an, sooft sie Hubschrauber näher kommen hörten.
Nun waren sie nur noch sechs: er und Coral, Omaha und Danny, Barak und Clay. Das Schicksal von Captain al-Haffi und Sharif war unbekannt, sie hatten sich mit den Bait Kathir in alle Winde zerstreut. Man konnte nur das Beste hoffen.
Nach drei Stunden anstrengender Fahrt hatten sie angehalten, um sich auszuruhen, sich neu zu gruppieren und die nächsten Schritte zu planen. Die einzige Orientierungshilfe, die sie hatten, war die Karte mit den eingezeichneten Linien.
Hinter dem Fahrzeug richtete Omaha sich auf und streckte sich mit einem Wirbelknacken, das bis zur Straße zu hören war. »Sie hat das Miststück ausgetrickst.«
Da das Tal still und dunkel war, ging Painter zu den anderen. »Was meinen Sie?«
Omaha winkte ihn zu sich. »Schauen Sie sich das an.«
Painter stellte sich neben ihn. Wenigstens war Omaha nicht mehr so feindselig ihm gegenüber. Unterwegs hatte Painter seine Geschichte von den Leoparden, dem Feuergefecht und dem Eingreifen der fremden Frau erzählt. Schließlich schien sogar Omaha zu glauben, dass die gegenwärtige Lage immerhin eine Verbesserung war, da sich Safia nicht mehr in Cassandras Händen befand.
Omaha deutete auf die Karte. »Sehen Sie diese Linien? Die blaue führt eindeutig vom Grab in Salalah zu Hiobs Grab hier in den Bergen. Safia hat offensichtlich einen Hinweis gefunden, der vom ersten Grab zum zweiten zeigte.«
Painter nickte. »Okay, was ist mit der zweiten Linie?«
»Safia hat auch in Hiobs Grab einen Hinweis gefunden.«
»Den Metallstab mit der Büste darauf?«
»Wahrscheinlich. Ist aber
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