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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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führte tief in den Berg hinein. Sie waren an Höhlen und Seitentunnel vorbeigekommen, die in alle Richtungen abgingen. Sie hatte die Orientierung verloren. Wohin brachte man sie?
    Schließlich schien die Luft frischer und kräftiger zu werden, der Jasminduft stärker. Vor ihr wurde die Röhre heller. Man führte sie weiter. Von der Mündung des Tunnels wehte eine Brise herein.
    Nach einer letzten Biegung öffnete sich der Tunnel in eine riesige Kaverne.
    Safia betrat sie.
    Nein, keine Kaverne, sondern die ausladende Schüssel eines Amphitheaters, dessen hohe Decke eine kleine Öffnung zum Himmel hatte. Durch dieses Loch rieselte Wasser in einer langen Kaskade in einen Teich am Boden der Höhle. Fünf Lagerfeuer brannten in einem Kreis um den Teich, wie die Zacken eines Sterns, und sie erhellten die blühenden Ranken, die die Wände bedeckten und von der Decke hingen, einige sogar bis zu der flachen Senke im Boden.
    Safia kannte dieses geologische Phänomen. Es war eins der zahllosen Schlundlöcher, die es überall in dieser Region gab. Einige der tiefsten fanden sich in Oman.
    Safia riss erstaunt den Mund auf.
    Weitere verhüllte Gestalten bewegten sich durch den Hohlraum oder saßen an den Feuern. Etwa dreißig. Als ihre Gruppe aus dem Tunnel trat, wandten Gesichter sich ihr zu. Die erleuchtete Kaverne erinnerte Safia an die Räuberhöhle in der Geschichte von Ali Baba.
    Nur waren diese vierzig Räuber alle Frauen.
    Jeden Alters.
    Safia stolperte in den Raum, plötzlich spürte sie, dass der Marsch sie geschwächt hatte, Blut lief ihr den Arm hinab, sie zitterte am ganzen Körper. An einem der Feuer erhob sich eine Gestalt. »Safia?«
    Sie konzentrierte sich auf die Sprecherin. Die Frau war nicht wie die anderen gekleidet. Safia verstand nicht, was sie hier suchte. »Kara?«
01:02
Luftwaffenstützpunkt Thumrait, Oman
    Cassandra beugte sich über den Kartentisch im Büro des Stützpunktkommandanten. Mithilfe einer Satellitenkarte der Region hatte sie die Karte der Kuratorin rekonstruiert. Mit einem blauen Marker hatte sie eine Linie vom Grab in Salalah zu dem in den Bergen gezogen und mit einem roten Marker eine Linie von Hiobs Grab in die offene Wüste. Ihren Zielpunkt hatte sie rot eingekreist, den vermutlichen Fundort der versunkenen Stadt.
    Ihr gegenwärtiger Standpunkt, der Luftwaffenstützpunkt Thumrait, lag nur dreißig Meilen entfernt.
    »Wie schnell können Sie das Material bereitstellen?«, fragte sie.
    Der junge Captain leckte sich die Lippen. Er war zuständig für das Harvest Falcon Depot, das Versorgungs- und Kriegsmateriallager der US Airforce für ihre Stützpunkte und Truppen in der gesamten Region. Er hatte ein Klemmbrett in der Hand und tippte mit einem Kuli auf die einzelnen Punkte einer Liste. »Zelte, Unterstände, Gerät, Proviant, Treibstoff, Wasser, medizinische Ausrüstung und Generatoren werden bereits in die Transporthubschrauber geladen. Sie haben das Material wie befohlen um null siebenhundert zur Verfügung.«
    Sie nickte.
    Der Mann runzelte noch immer die Stirn, als er auf der Karte den Einsatzort betrachtete. »Das ist mitten in der Wüste. Stündlich strömen mehr Flüchtlinge in unseren Stützpunkt. Ich verstehe nicht, was die Errichtung eines vorgeschobenen Lagers da draußen bringen soll.«
    Ein Windstoß fuhr in die Asphaltschindeln auf dem Gebäude.
    »Sie haben Ihre Befehle, Captain Garrison.«
    »Jawohl, Sir.« Aber sein Blick wirkte nicht eben beruhigt, vor allem, als er zum Fenster hinausschaute auf die hundert Männer, die auf Rucksäcken lümmelten oder Waffen kontrollierten. Sie alle trugen beigefarbene Wüsten-Kampfanzüge und keine Rang- oder Einheitsabzeichen.
    Cassandra überließ ihn seinen Zweifeln und ging zur Tür. Der Captain hatte seine Instruktionen über die übliche Befehlskette direkt aus Washington erhalten. Er sollte sie bei der Ausrüstung ihres Teams unterstützen. Das Oberkommando der Gilde hatte die Tarngeschichte inszeniert. Cassandras Team war ein Such-und-Rettungs-Team, das ausgeschickt würde, um Menschen zu helfen, die vor dem drohenden Sandsturm flohen, und Bergungsoperationen während des Sturms selbst zu unterstützen. Sie hatte fünf geländegängige Transporter mit riesigen Sandreifen, einen achtzehn Tonnen schweren M4-Hochgeschwindigkeitstraktor, zwei Transport-Hueys und sechs der Ein-Mann-VTOL-Helikopterschlitten, jeder auf einem offenen Pritschenwagen mit Vierradantrieb fest verzurrt. Das Überland-Team würde in einer halben Stunde

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