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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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sehen.« Die Alte bückte sich, auf ihren Stab gestützt, zu Safia herunter.
    Safia drehte ihr die Schulter zu.
    »Ein glatter Durchschuss. Oberflächlich. Gut. Wir müssen nicht operieren. Süßer Myrrhetee wird ihre Schmerzen lindern. Und zwei Tabletten Tylenol mit Kodein. Setzt ihr eine Infusion am gesunden Arm. Ein Liter vorgewärmte Ringer-Laktat-Lösung.«
    »Was ist mit der Wunde?«, fragte die andere Frau.
    »Wir kauterisieren und verbinden sie, umwickeln die Schulter und legen den Arm in eine Schlinge.«
    »Ja, hodja. «
    Safia wurde aufgerichtet. Die dritte Frau goss dampfenden Tee in eine Tasse und gab ihn Kara. »Hilf ihr beim Trinken. Das gibt ihr Kraft.«
    Kara gehorchte und nahm die Tasse mit beiden Händen entgegen.
    »Du solltest besser auch davon trinken«, sagte die alte Frau zu Kara. »Damit du wieder einen klaren Kopf bekommst.«
    »Ich bezweifle, dass das stark genug ist.«
    »Zweifel bringen dich hier nicht weiter.«
    Kara nippte an dem Tee, zog eine Grimasse und bot dann Safia die Tasse an. »Du solltest trinken. Du siehst schrecklich aus.«
    Safia ließ sich ein bisschen Tee zwischen die Lippen träufeln. Die Wärme floss wie neues Leben in sie. Sie ließ sich mehr geben. Dann wurden ihr zwei Pillen hingehalten.
    »Für die Schmerzen«, flüsterte die jüngste der drei Frauen. Alle drei sahen aus wie Schwestern, die nur wenige Jahre auseinander waren.
    »Nimm sie, Saffie«, drängte Kara. »Sonst nehme ich sie.«
    Safia öffnete den Mund, ließ sich die Tabletten geben und schluckte sie mit einem weiteren Schluck Tee.
    »Jetzt leg dich hin, während wir uns um deine Wunde kümmern«, sagte die hodja.
    Safia sank langsam zurück auf die Decken.
    Die hodja ließ sich langsam neben ihr nieder, doch sie bewegte sich dabei mit einer Anmut, die ihr Alter Lügen strafte. Den Stab legte sie sich über die Knie.
    »Ruhe dich aus, Tochter. Friede sei mit dir.« Sie legte eine Hand auf Safias.
    Eine sanfte Benommenheit breitete sich in ihr aus, löschte den Schmerz in ihrem Körper und ließ sie schweben. Safia roch den Jasmin, der überall in der Höhle wuchs.
    »Wer … wer seid ihr?«, fragte Safia.
    »Wir sind deine Mutter, meine Liebe.«
    Safia zuckte zusammen, diese Aussage tat ihr weh, denn das konnte einfach nicht sein. Ihre Mutter war tot. Diese Frau war zu alt. Sie konnte es nur metaphorisch meinen. Bevor sie sie rügen konnte, schwanden ihr die Sinne. Nur ein paar Worte hallten in ihrem Kopf, bevor sie ganz das Bewusstsein verlor.
    »Wir alle. Wir sind alle deine Mutter.«
02:32
    Kara sah zu, wie die Frauen sich um Safia kümmerten, während ihre Freundin benommen auf den Decken lag. Eine Infusionsnadel wurde ihr in eine Vene der rechten Hand geschoben und mit einem Beutel mit angewärmter Kochsalzlösung verbunden, den eine von Safias Pflegerinnen in die Höhe hielt. Die beiden anderen säuberten und betupften die Schusswunde an Safias Schulter. Die Wunde war kaum größer als eine kleine Münze. Ein kauterisierender Puder wurde großzügig darüber gestreut, dann wurde Jodtinktur aufgetragen, Kompressen wurden aufgelegt, und dann wurde das Ganze fachmännisch verbunden und der Arm fest an den Körper gewickelt.
    Safia war etwas unruhig, schlief aber während der Behandlung durch.
    »Kümmert euch darum, dass sie den Arm in einer Schlinge trägt«, sagte die alte Frau, die den anderen bei der Arbeit zusah. »Und wenn sie aufwacht, seht zu, dass sie noch eine Tasse Tee trinkt.«
    Die hodja hob ihren Stab, stellte ihn auf den Boden und zog sich daran hoch. Sie wandte sich an Kara. »Komm. Meine Töchter kümmern sich schon um sie.«
    »Ich lasse sie nicht allein.« Kara rückte dichter an Safia heran.
    »Man wird sich gut um sie kümmern. Komm. Es ist Zeit, dass du findest, wonach du gesucht hast.«
    »Was soll das heißen?«
    »Antworten auf die Fragen deines Lebens. Komm mit oder bleib. Mir ist es gleichgültig.« Die alte Frau wandte sich zum Gehen. »Ich werde nicht mit dir diskutieren.«
    Kara schaute zu Safia, dann zu der alten Frau. Antworten auf die Fragen deines Lebens.
    Kara stand langsam auf. »Wenn irgendwas passiert …« Aber sie wusste nicht so recht, an wen sie diese Drohung richten sollte. Die Frauen schienen sich sehr gut um ihre Freundin zu kümmern.
    Mit einem Kopfschütteln ging Kara hinter der hodja her. »Wohin gehen wir?«
    Die hodja ging einfach weiter, ohne Karas Frage zu beantworten. Sie ließen den plätschernden Wasserfall und die Feuer hinter sich und tauchten ein

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