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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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der Königin handelte – stand auf einer Anhöhe hinter der Stadt, ragte an der Rückwand in die Höhe, während der Rest von Ubar sich in verwinkelten, krummen Gassen, Stufenterrassen, Treppen und Rampen zum Ufer hin ausbreitete. Überall erhoben sich Säulen.
    »Lasst uns mal einen Blick hineinwerfen«, sagte Omaha. Er ging voraus, Clay folgte ihm.
    Kara stützte Lu’lu. Die hodja hatte sich von ihrem Schock erholt.
    Auf dem Weg hierher waren sie an vielen mumifizierten Leichen vorbeigekommen, die meisten ragten teilweise aus dem Glas heraus, andere waren völlig darin versunken. Hinter jeder Ecke sprangen sie Posen der Todesqual an, makabre Skelettbäume aus vertrockneten, mumifizierten Gliedern, die von einem unvorstellbaren Leid erzählten. Eine Frau stand halb an eine Glaswand gelehnt, halb darin versunken, und hatte offensichtlich versucht, ihr Kind zu retten, hatte es, wie ein Opfer, das sie Gott darbringen wollte, in die Höhe gehoben. Ihr Gebet war nicht erhört worden. Ihr Kind lag eingebettet in dem Glas über ihrem Kopf. Überall waren Szenen solchen Leids zu sehen.
    Ubar musste einst an die tausend Einwohner gehabt haben. Im oberen Teil die Elite der Stadt, die königliche Familie, die Priesterschaft, Kunsthandwerker, diejenigen, die die Gunst der Königin genossen. Alle tot.
    Obwohl die Königin den Ort versiegelte und nie ein Wort darüber verlor, mussten doch Gerüchte nach draußen gelangt sein. Safia dachte an die beiden Geschichten aus den Arabischen Nächten. »Die Stadt aus Bronze« und »Die versteinerte Stadt«. Beide Legenden erzählten von einer Stadt, deren Bevölkerung in Bronze oder Stein verwandelt wurde, um in ewiger Erstarrung die Zeit zu überdauern. Nur war die Wirklichkeit sehr viel schlimmer.
    Omaha ging auf den Palasteingang zu. »Wir könnten Jahrzehnte damit zubringen, das alles zu untersuchen. Ich meine, schaut euch nur die künstlerische Vollendung der Glasarbeiten an.«
    Kara meldete sich zu Wort. »Ubar herrschte tausend fahre lang. Es hatte eine Energiequelle zur Verfügung, wie es zuvor noch keine gegeben hatte … und bis heute nicht gibt. Der menschliche Einfallsreichtum wird immer eine Verwendung für eine solche Energie finden. Sie würde nie ungenutzt bleiben. Diese ganze Stadt ist ein Symbol für den menschlichen Erfindergeist.«
    Safia konnte Karas Begeisterung nicht so recht teilen. Die Stadt war eine Nekropole. Eine Stadt der Toten. Es war kein Testament des Erfindergeists, sondern der Qualen und des Entsetzens.
    Seit zwei Stunden wanderte ihre kleine Gruppe nun durch die Stadt und suchte nach Hinweisen auf die Ursache der Tragödie. Doch als sie die Anhöhe erreichten, hatten sie kein einziges Indiz gefunden.
    Die anderen waren zurückgeblieben. Coral arbeitete noch immer am Seeufer, wo sie geheimnisvolle chemische Experimente durchführte, unterstützt von Danny, der eine neue Leidenschaft für die Naturwissenschaften entdeckt zu haben schien … vielleicht bezog sich seine Leidenschaft aber auch eher auf die einsachtzig große, blonde Physikerin. Coral schien auf etwas gestoßen zu sein. Bevor Safia und die anderen losmarschiert waren, hatte Coral um etwas sehr Merkwürdiges gebeten: ein paar Tropfen Blut von ihr und einigen Rahim. Safia hatte ihr den Wunsch erfüllt, aber Coral hatte sich geweigert, ihren so sonderbaren Wunsch zu erläutern, und sich sofort an die Arbeit gemacht.
    Barak und die übrigen Rahim waren unterdessen ausgeschwärmt, um einen Fluchtweg aus dieser Grabstätte zu suchen.
    Omaha führte die Gruppe in den Palasthof.
    Mitten auf dem Platz ruhte eine große eiserne Kugel, fast eineinhalb Meter im Durchmesser, auf einer geöffneten Hand aus schwarzem Glas. Safia ging um die Skulptur herum und betrachtete sie eingehend. Ganz offensichtlich stellte sie den Zugriff der Königin auf solch eiserne Artefakte dar, den Ursprung aller Macht und Energie hier.
    Safia sah, dass auch Lu’lu sie musterte. Doch nicht mit der Ehrfurcht von zuvor. Aus ihren Augen sprach noch immer das Entsetzen.
    Sie gingen daran vorbei.
    »Schaut euch das an.« Omaha lief los.
    Sein Ziel war eine zweite Skulptur, diesmal aus Sandstein, die auf einem Sockel aus Glas stand. Sie flankierte eine Seite des überwölbten Palasteingangs. Safia starrte zu der mit einem Umhang verhüllten Statue hoch, die auf einem ausgestreckten Arm eine lange Öllampe trug. Ein Zwilling der Skulptur, die einmal das eiserne Herz in sich getragen hatte. Nur waren die Details dieser hier nicht

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