Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
schließlich.
    Safia nickte. Widerwillig verließen sie den Palast und gingen wieder nach unten. Eine breite Prachtstraße führte vom See direkt zum Palast. Sie ging neben der hodja. Kara stützte die alte Frau, vor allem bei den Treppen. Stumme Blitze blauen Feuers erhellten ihnen den Weg. Nur Omaha hatte seine Taschenlampe noch angeschaltet. Sonst legte niemand Wert darauf, das Grauen, das sie umgab, allzu hell zu erleuchten.
    Unterwegs legte sich die Stille der Stadt schwer auf sie, die Last der Ewigkeit, wie man es normalerweise nur in Kirchen, Museen und tiefen Höhlen erlebt. Die Luft roch feucht und ein wenig nach Elektrizität. Safia war einmal an einem Verkehrsunfall vorbeigekommen, der Schauplatz war abgesperrt, ein durchtrenntes Stromkabel lag im Regen auf dem Asphalt und versprühte Funken. Hier roch es genauso wie damals. Safia wurde dabei unbehaglich zumute, es erinnerte sie an Sirenen, Blut und unvermittelte Tragödien.
    Was würde als Nächstes passieren?
16:25
    Omaha sah zu, wie Safia mit der hodja um eine Kurve in der gläsernen Straße bog. Sie sah aus wie ein blasser Schatten ihrer selbst. Am liebsten wäre er zu ihr gegangen, um sie zu trösten, aber er befürchtete, dass seine Aufmerksamkeit nicht willkommen sein könnte. Er hatte diesen Blick in ihren Augen schon einmal gesehen. Nach Tel Aviv. Auch damals hatte er es nicht geschafft, sie zu trösten.
    Kara kam zu ihm. Ihre ganze Körpersprache drückte Erschöpfung aus. Sie schüttelte den Kopf und flüsterte: »Sie liebt dich noch immer …«
    Omaha stolperte und fing sich dann wieder. Der Strahl seiner Taschenlampe hüpfte.
    »Du brauchtest ihr nur zu sagen, dass es dir Leid tut«, fuhr Kara fort.
    Omaha öffnete den Mund und schloss ihn wieder.
    »Das Leben ist schwer. Die Liebe muss es nicht sein.« Sie ging an ihm vorbei, und ihre Stimme wurde barscher. »Verdammt, sei doch nur einmal in deinem Leben ein Mann, Indiana.«
    Omaha blieb stehen und ließ die Taschenlampe sinken. Er war zu verblüfft, um weiterzugehen. Er musste seine Beine zwingen, sich wieder in Bewegung zu setzen. Schließlich folgte er ihr benommen. Für den Rest des Wegs herrschte Schweigen.
    Schließlich tauchte vor ihnen, am Ende einer langen Rampe, der See auf. Omaha war froh um die zusätzliche Gesellschaft. Barak fehlte, er suchte noch immer einen Fluchtweg. Aber die Rahim waren fast alle wieder zurückgekehrt. Nur wenige hielten es in der Nekropolis lange aus. Nachdem sie gesehen hatten, was in ihrer einstigen Heimat geschehen war, waren ihre Mienen traurig und ernst.
    Danny entdeckte Omaha und kam zu ihm. »Dr. Novak hat einige faszinierende Erkenntnisse. Komm und schau dir’s an.«
    Omahas Gruppe folgte ihm zum Pier. Coral hatte dort ein provisorisches Labor aufgebaut. Als sie den Kopf hob, sah man den sorgenvollen Blick in ihren Augen. Eins ihrer Geräte war nur noch eine geschmolzene Ruine. Es rauchte noch ein bisschen und roch nach verbranntem Gummi.
    »Was ist passiert?«, fragte Safia.
    Coral schüttelte den Kopf. »Ein Unfall.«
    »Was haben Sie herausgefunden?«, fragte Omaha.
    Coral drehte ihnen einen LCD-Monitor zu. Auf einer Seite rollten Daten darüber. Das Hauptfenster zeigte einige Strichzeichnungen. Schon ihr erster Satz ließ alle aufhorchen.
    »Der Beweis für die Existenz Gottes ist in Wasser zu finden.«
    Omaha hob eine Augenbraue. »Hätten Sie die Güte, uns das zu erklären? Oder ist das alles, was Sie uns auftischen können? Glückskeks-Philosophie?«
    »Keine Philosophie, sondern Tatsachen. Fangen wir einmal ganz am Anfang an.«
    »Es werde Licht.«
    »Nicht ganz so weit zurück, Dr. Dunn. Grundlagen der Chemie. Wasser besteht aus zwei Atomen Wasserstoff und einem Atom Sauerstoff.«
    »H 2 O«, sagte Kara.
    Ein Nicken. »Das Komische am Wasser ist, dass es aus gekrümmten Molekülen besteht.« Coral deutete auf die erste Strichzeichnung auf dem Bildschirm.

    »Genau diese Krümmung gibt dem Wasser seine leichte Polarität. Eine negative Ladung an der Seite mit dem Sauerstoffatom. Eine positive auf der Wasserstoffseite. Diese Krümmung gestattet es dem Wasser außerdem, ungewöhnliche Formen zu bilden. Wie Eis zum Beispiel.«
    »Eis ist ungewöhnlich?«, fragte Omaha.
    »Wenn Sie mich weiter unterbrechen …«, knurrte Coral.
    »Indiana, lass sie ausreden.«
    Coral nickte Kara dankbar zu. »Wenn Materie in Gasform zuerst zu einer Flüssigkeit und dann zu einem Feststoff kondensiert, wird sie in jedem Aggregatzustand kompakter, ihre

Weitere Kostenlose Bücher