Sigma Force 01 - Sandsturm
bildet sich um uns herum.«
Immer mehr Wirbelwinde tanzten über den Wüstenboden. Ihr Leuchten war wie Flammen, die aus dem Sand schlugen. Eine höllische Landschaft. Der Sturm dahinter wurde immer schwärzer und wilder. Jetzt kreischte er.
Jetzt dort hinunterzugehen würde den sicheren Tod bedeuten.
Plötzlich hörte Safia ein näheres Geräusch. Es kam aus ihrem Funkgerät. Sie zog es aus einer Tasche. Omaha hatte sie gebeten, den Kanal offen zu lassen, falls er sie erreichen musste.
Sie hielt es sich ans Ohr und ging zum Eingang zurück.
Eine Stimme krächzte durch das statische Rauschen. »Safia … wenn … mich hören kannst …«
Kara beugte sich zu ihr. »Wer ist es?«
Safia presste sich das Gerät ans Ohr und lauschte angestrengt.
»Wer?«, fragte Kara.
Safia riss erstaunt die Augen auf. »Es ist Painter. Er ist am Leben.«
Irgendeine Laune des Sturms ließ seine Stimme einen Augenblick lang klar und deutlich an ihr Ohr dringen. »Ich bin noch zwei Meilen von deiner Position entfernt. Halte durch. Ich komme.«
Dann störte wieder Statik den Empfang.
Safia drückte auf den Sprechknopf und hielt sich das Funkgerät an die Lippen. »Painter, wenn du mich hören kannst, komm nicht! Komm auf keinen Fall. Hast du mich verstanden?«
Sie ließ den Knopf los. Nur Statik. Er hatte sie nicht gehört.
Sie starrte hinaus in diese Unterwelt aus Sturm, Feuer und Wind.
Sie zu durchfahren bedeutete den sicheren Tod … und Painter kam hierher.
18:05
Cassandra kauerte neben zweien ihrer Männer. Überall knatterten und krachten Schüsse. Nachdem der Angriff mit der ersten Raketengranate sie überrumpelt hatte, war sie jetzt wieder voll kampfbereit. Immer tiefer drang sie in die Trümmer der Stadt vor.
Die Kämpfe dauerten zwar noch an, aber ihr Team machte gute Fortschritte.
Sie schaute durch das Visier ihres Gewehrs und wartete. Direkt vor ihr lag eine Ansammlung kubischer Wohnhäuser, die sich durch ihr Nachtsichtgerät grünlich und silbern abzeichneten. Da sie zusätzlich die Infrarotmaske über die Linsen geklappt hatte, sah sie hinter einer Glaswand auch einen rötlichen Fleck, der sich in der Nähe einer Hausecke bewegte. Ein Feind.
Sie musterte die Silhouette. Ihr Ziel trug eine Röhre auf der Schulter, die leuchtete wie eine kleine Sonne. Feurig heiß. Ein Granatwerfer. Sie hatte ihren Männern befohlen, vor allem solche Objekte ins Visier zu nehmen. Sie mussten die Distanz-Schlagkraft des Feindes eliminieren.
Das Objekt trat nun hinter der Mauer hervor und brachte den Granatwerfer in Position.
Cassandra richtete das Fadenkreuz auf den wärmsten Körperteil des Feindes aus – den Kopf. Sie drückte ab. Nur einmal. Mehr war nicht nötig.
In der Infrarotdarstellung sah sie Feuer aus dem Schädel spritzen.
Ein sauberer Schuss.
Aber irgendein letzter Reflex hatte den Granatwerfer ausgelöst.
Cassandra sah die Raketengranate davonschießen, durch den Restlichtverstärker ein blendend heller Schein. Sie kniff kurz die Augen zusammen und ließ sich auf den Rücken fallen. Die Granate stieg hoch in die Luft, ohne Ziel, da der Feind nach hinten gekippt war, als der Werfer losging.
Da die Granate direkt in das strahlende Blau der elektrischen Entladungen flog, die über die Höhlendecke zuckten, verlor Cassandra sie schnell aus den Augen. Sie klappte die Infrarotmaske hoch und schaltete den Restlichtverstärker aus. Auch durch die normalen Vergrößerungsgläser war die Decke noch immer strahlend hell. Das Schauspiel der Entladungen war heftiger geworden und füllte jetzt die gesamte Kuppel aus. Lichtbögen zuckten wie Blitze.
Auf der anderen Seite des Sees explodierte die Granate. Sie hatte die Höhlenwand am gegenüberliegenden Ufer getroffen. Cassandra stellte die Vergrößerung scharf.
Mist … Ihr blieb aber auch nichts erspart.
Die Granate war genau über dem Tunnelausgang eingeschlagen, der in die Kaverne führte. Sie sah, wie ein Teil der Glaswand sich von dem darunter liegenden Fels löste und nach unten stürzte. Auch das vordere Stück der Tunneldecke brach ein und blockierte den Eingang.
Jetzt war ihnen der Rückweg versperrt.
Sie drehte sich auf den Bauch. Dann musste das Oberflächenteam sie eben ausbuddeln. Ihre Aufgabe war es jetzt, diese Stadt einzunehmen, Safia zu fangen und sich den Schatz zu holen, den es hier zu finden gab. Sie klappte die Infrarotmaske wieder herunter.
Es war Zeit, die Jagd fortzusetzen.
Ihre beiden Männer hatten die Leiche bereits kontrolliert und den
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