Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
den sie eben gehört hatten.
    »Es passiert noch einmal«, sagte Coral.
    Omaha starrte den toten, im Glas versunkenen Mann an. Er wusste, was das bedeutete.
    Der feurige Tod war nach Ubar zurückgekehrt.
18:12
    Painter wurde aus seinem Sitz gehoben, als der Zwanzig-Tonnen-Traktor über eine kleine Düne schnellte. Sehen konnte er inzwischen gar nichts mehr. Die Sichtweite von wenigen Metern war bis zu seiner Nasenspitze geschrumpft. Er fuhr blind. Wenn er jetzt auf eine Klippenkante zuraste, würde er es nie bemerken.
    Vor ein paar Minuten hatte der Sturm erneut an Heftigkeit gewonnen. Die Böen klangen wie Fäuste, die gegen das Fahrzeug hämmerten. Painter dröhnte der Kopf von den Erschütterungen.
    Dennoch fuhr er blindlings weiter. Seine einzige Orientierung leuchtete auf dem Laptop neben ihm.
    Safia.
    Er hatte keine Ahnung, ob sie seinen Funkspruch gehört hatte, aber seit der Übertragung hatte sie sich nicht bewegt. Sie war noch immer über der Erde … gute dreizehn Meter über dem Erdboden, um genau zu sein. Irgendwo vor ihm musste also ein Hügel liegen. Sobald er näher dran war, würde er langsamer fahren müssen.
    Aus dem Augenwinkel heraus sah er eine Reflexion aufblitzen. Im Seitenspiegel. Das zweite Verfolgerfahrzeug. Es folgte einfach den größeren Lichtern des Traktors. Der Verfolger musste so blind sein wie er, er fuhr einfach hinter ihm her, hielt sich in seinen festgewalzten Spuren und überließ es ihm, eventuelle Hindernisse zu überwinden.
    Ein Blinder, der einen Blinden führt.
    Painter fuhr weiter. Er wagte es nicht, seinen Posten hinter dem Steuer zu verlassen. Unvermittelt peitschte der Wind noch wüster. Kurz wurde der Traktor auf einer Seite angehoben und krachte dann wieder auf den Boden. O Mann …
    Aus irgendeinem Grund stieg plötzlich ein Lachen in ihm hoch. Die schnatternde Belustigung der Verdammten.
    Dann legte sich der Sturm plötzlich, als hätte jemand den Ventilator ausgeschaltet.
    Der Traktor holperte nun in etwas offeneres Gelände hinein. Sogar der Himmel war plötzlich heller, aus Mitternacht war Zwielicht geworden. Noch immer wurde Sand hochgewirbelt, und auch der Wind blies noch, aber mit einem Zehntel der Heftigkeit von zuvor.
    Er schaute in den Seitenspiegel. Eine undurchdringliche schwarze Wand versperrte ihm die Sicht. Anscheinend war er quer durch das Herz des Sturms hindurch- und auf der anderen Seite wieder hinausgefahren.
    Obwohl er intensiv suchte, war von dem Verfolgerfahrzeug nichts mehr zu sehen, das Licht seiner Scheinwerfer ging völlig in der Schwärze unter. Vielleicht hatte die letzte Bö den Mistkerl umgeworfen.
    Er richtete den Blick nach vorne.
    Die Sichtweite betrug nun eine gute Viertelmeile. In der Entfernung erkannte er eine Masse aus dunklem Fels, die vom Wüstenboden hochragte. Ein Tafelfelsen. Er warf einen schnellen Blick auf den Laptop. Der blaue Schein lag direkt vor ihm.
    »Dort bist du also.«
    Painter gab noch ein bisschen mehr Gas.
    Er fragte sich, ob Safia ihn sehen konnte. Ohne den Blick vom Gelände zu nehmen, griff er nach dem Funkgerät. Überall in der Umgebung wirbelten Minitornados auf, die die Wüste mit dem Himmel verbanden. Sie erstrahlten von innen heraus mit einem kobaltblauen Leuchten. Knisternde statische Entladungen zuckten vom Boden hoch. Die meisten verharrten an einer Stelle, aber einige wanderten über die Wüstenlandschaft. Er war dicht genug dran, um zu sehen, wie einer sich, Sand aufwirbelnd, eine Dünenflanke hinunterfraß. Er zog eine Spur schwarzen Sandes hinter sich her, ein hingekritzeltes Siegel, der Federstrich eines Sturmgottes.
    Painter runzelte die Stirn. Ein solches Phänomen hatte er noch nie gesehen.
    Aber damit konnte er sich im Augenblick nicht beschäftigen.
    Er hatte viel dringendere Sorgen. Er hob das Funkgerät an die Lippen. »Safia, wenn du mich empfängst, dann melde dich bitte. Eigentlich solltest du mich schon sehen können.«
    Er wartete auf eine Antwort. Er wusste nicht, ob Safia noch immer eins ihrer Funkgeräte hatte. Auf deren Frequenz hatte er den Sender des Traktors eingestellt.
    Plötzlich drang ein Geräusch aus dem Empfänger, »…ainter! Verschwinde! Kehr um!«
    Es war Safia. Sie klang, als wäre sie in Schwierigkeiten.
    Er drückte auf den Sendeknopf. »Ich kehre nicht um. Ich muss …«
    Ein Entladungsbogen sprang vom Empfänger auf sein Ohr über. Mit einem Aufschrei ließ er das Funkgerät fallen. Er roch angesengte Haare.
    Er spürte, wie Statik das gesamte Fahrzeug

Weitere Kostenlose Bücher