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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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offensichtlich war Kara bereit, das Risiko einzugehen.
    Lu’lu verstand, was sie dachte. »Dein Vater hatte die Warnungen vor diesem Wüstenstrich in den Wind geschlagen, und du tust jetzt dasselbe. Auch nach allem, was du erlebt hast.«
    Doch ihre Worte machten Kara nur wütend. »Was haben wir denn zu befürchten?«
    Lu’lu breitete die Arme aus. »Das ist das Land der nisnases. «
    Safia und Kara kannten beide diesen Namen. Die schwarzen Geister des Sandes. Es waren die nisnases , die schuld waren am Tod von Reginald Kensington.
    Lu’lu deutete nach Südwesten. Dort erhob sich ein kleiner Wirbelwind, schraubte sich als Sandtornado in die Höhe. Er sprühte Funken in die Dunkelheit, glühte vor elektrischer Ladung. Einen Augenblick lang leuchtete er strahlend hell auf, dann war er wieder verschwunden.
    »Ich habe solche Staubteufel schon einmal gesehen«, sagte Kara.
    Lu’lu nickte. »Die nisnases bringen den brennenden Tod.«
    Safia dachte an Reginald Kensingtons gemarterte Leiche in ihrem gläsernen Sarg. Es erinnerte sie an die mumifizierten Menschen unter ihnen. Gab es da eine Verbindung?
    Im Osten blühte ein neuer Staubteufel auf. Ein anderer im Süden. Sie erhoben sich plötzlich aus dem Sand und wuchsen in die Höhe. Safia hatte schon tausende solcher Wirbelwinde gesehen, aber noch nie einen, der vor statischer Ladung so hell erstrahlte.
    Kara starrte das Schauspiel an. »Ich verstehe noch imm…«
    Direkt vor ihnen wuchs eine Wand aus Sand vom Wüstenboden hoch. Sie schraken alle zurück.
    »Ein nisnase! «, schrie Lu’lu auf.
    Der Wirbelwind war direkt vor dem Tafelberg entstanden und schraubte sich als gewundene Säule in die Höhe. Kara und die hodja wichen zum Eingang zurück. Nur Safia blieb stehen, wie verzaubert von dem Anblick.
    Riesige Wellen statischer Ladung zuckten an der Sandsäule hoch und in den Himmel. Ihr Umhang bauschte sich, doch diesmal nicht wegen des Windes, sondern wegen der Elektrizität in der Luft, die ihr über Haut, Kleidung und Haare knisterte. Ein schmerzhaftes, irgendwie aber auch ekstatisches Gefühl. Danach war ihr Körper kalt und ihre Haut warm.
    Sie atmete aus und merkte erst jetzt, dass sie den Atem angehalten hatte. Sie trat einen Schritt vor, so dicht an den Rand, dass sie den gewundenen Wirbelwind in seinem ganzen Ausmaß überblicken konnte. Noch immer zuckte Energie durch die Säule. Sie sah, dass sich das Zentrum des Teufels genau über einem der drei Fahrzeuge befand. Und sie sah auch, dass sich der Sand unter dem Laster und um ihn herum in einen Strudel verwandelt hatte.
    Sie schrak hoch, als etwas sie am Ellbogen berührte. Es war Kara. Sie hatte all ihren Mut zusammengenommen, um diesem Schauspiel zuzusehen. Kara griff nach Safias Hand. In dieser Berührung spürte Safia, dass Kara einen alten Albtraum noch einmal durchlebte.
    Der Sand unter dem Lastwagen wurde nun immer dunkler. Brandgeruch stieg zu ihnen empor. Kara umklammerte Safias Hand fester. Sie hatte diesen Geruch erkannt.
    Der Sand wurde schwarz. Geschmolzener Sand. Glas.
    Der nisnase.
    Wild peitschte Energie durch den Wirbel und erhellte die gesamte Säule. Von hier oben aus sahen sie zu, wie der Lastwagen in den geschmolzenen Tümpel sank, zuerst nur mit den Rädern, deren Gummibereifung schmolz und platzte – doch dann entlud sich die Statik in einem gigantischen Rauschen, der Teufel brach in sich zusammen, und in dem Augenblick, bevor er verschwand, sah Safia das Glas so schwarz werden wie das Nichts. Der Laster sackte weg, als würde er durch Luft fallen. Die schwarze Grube brannte sich immer tiefer in den Sand, und schließlich wehte der Sturm frischen Sand darüber, der jede Spur verwischte.
    Ein Geist, so schnell verschwunden, wie er gekommen war.
    Einen Augenblick später war wie ein Rülpser eine leise Explosion zu hören. An der Stelle, wo sich der Schmelztümpel gebildet hatte, hob sich vibrierend die Sanddecke.
    »Der Treibstofftank«, sagte Kara.
    Sie schauten beide wieder hoch. Überall um sie herum sprangen neue tödliche Wirbelwinde aus dem Boden. Inzwischen waren es wohl ein Dutzend.
    »Was passiert jetzt?«, fragte Kara.
    Safia schüttelte den Kopf. Die sie umgebende Sturmwand war ebenfalls schwärzer geworden und rückte immer näher auf sie zu.
    Lu’lu schaute die beiden mit schreckensstarren Augen an. »Das andere Sturmsystem von der Küste. Jetzt ist es bei uns, die beiden vereinigen sich und werden zu etwas noch viel Schlimmerem.«
    »Der Megasturm«, sagte Safia. »Er

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