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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Trockenfleisch. Die Luft war rauchig von den Talgöfen und schwer von Gewürzen, die in den Augen brannten. Einige Gassen stanken nach Ziegen und Schweiß. In anderen duftete es schwer und süß. Weihrauch und Honig.
    Und in diesem Labyrinth drängten sich Massen von Menschen aus ganz Arabien und darüber hinaus. Gesichter jeder Hautfarbe huschten vorbei, die Augen weit aufgerissen, einige verschleiert, andere nicht. Stimmen schwirrten in arabischen Dialekten, Hindi und Englisch.
    Omaha floh mit Danny durch das Gewirr und den Lärm, mal nach links, mal rechts, mal in Schlangenlinien, dann wieder geradeaus. Waren die Verfolger hinter ihnen? Vor ihnen? Er wusste es nicht. Er konnte nichts anderes tun, als in Bewegung zu bleiben.
    Aus der Entfernung drang das Aajuu-Aajuu der omanischen Polizei durch die Kakophonie. Hilfe nahte – aber konnten sie lange genug durchhalten, um in ihren Genuss zu kommen?
    Omaha schaute sich um, als sie eine lange, schmale, gerade Gasse entlangrannten. Am anderen Ende tauchte ein bewaffneter Maskierter auf und drehte suchend den Kopf in alle Richtungen. Er war leicht zu entdecken, da die Leute in alle Richtungen davonstoben und um ihn herum Platz machten. Er schien die Polizei zu hören. Auch für ihn wurde die Zeit knapp.
    Omaha hatte nicht vor, es ihm einfach zu machen. Während er Danny hinter sich herzog, ließ er sich von der flüchtenden Menge mittreiben. Sie bogen um eine Ecke und tauchten in einen Stand, der Weidenkörbe und Tonkrüge verkaufte. Der Besitzer warf nur einen Blick auf Dannys blutiges Gesicht und versuchte, sie wieder hinauszuscheuchen.
    Es war einiges an Verhandlungsgeschick nötig, um hier Zuflucht zu finden.
    Omaha riss seine Brieftasche heraus und legte eine Reihe Fünzig-Rial-Scheine aus. Insgesamt zehn. Der Verkäufer warf einen Blick auf die Scheine, ein Auge zugekniffen. Handeln oder nicht handeln? Omaha streckte bereits die Hand aus, um die Scheine wieder einzusammeln, aber der Händler stoppte ihn.
    »Khalas!«, sagte der alte Mann mit einer zustimmenden Handbewegung. Abgemacht.
    Omaha duckte sich hinter einen Korbstapel. Danny kauerte sich in den Schatten eines großen irdenen Kessels. Er war so groß, dass sein Bruder sich darin hätte verstecken können. Danny kniff sich die Nase mit zwei Fingern zusammen, um die Blutung zu stoppen.
    Omaha spähte in die Gasse hinaus. Das Trappeln von Sandalen und das Rascheln von Kaftanen ebbten nach einer Weile ab. Ein Mann kam um die Ecke, das maskierte Gesicht schaute hastig in alle Richtungen. Die Polizeisirenen näherten sich dem Suk. Der Bewaffnete legte den Kopf schief, wie um die Richtung zu bestimmen, aus der sie kamen. Er würde die Verfolgung aufgeben müssen oder eine Verhaftung riskieren.
    Omaha fasste wieder Zuversicht.
    Bis sein Bruder nieste.

12:45
Landeanflug
    Der Lear kreiste über dem Wasser und bereitete sich auf den Sinkflug auf den Seeb International Airport vor. Safia schaute zu dem kleinen Fenster hinaus. Die Stadt Maskat breitete sich unter ihr aus. Eigentlich waren es ja drei Städte, die von Hügeln in verschiedene Distrikte unterteilt wurden.
    Der älteste Teil, mit dem sprechenden Namen Altstadt, kam in Sicht, als der Jet nach rechts schwenkte. Steinmauern und uralte Gebäude säumten eine weit ausladende Sichel aus blauem Wasser, deren weißer Sandstrand von Dattelpalmen gesprenkelt war. Umgeben von der alten Stadtmauer samt ihren Toren, beherbergte dieses Viertel den Alam-Palast und die dramatisch aufragenden Steinfestungen von Mirani und Jalai.
    Erinnerungen legten sich über alles, was sie sah, fein und zart wie die Reflexionen im glatten Wasser der Bucht. Lange vergessene Erlebnisse wurden wieder lebendig: wie sie mit Kara durch die schmalen Gassen lief, der erste Kuss im Schatten der Stadtmauern, der Geschmack von Kardamombonbons, der Besuch des Sultanspalasts, bei dem sie in ihrem neuen thob vor Aufregung zitterte.
    Safia überlief ein Schauer, der nichts mit der Klimatisierung der Kabine zu tun hatte. Heimat und Heimatland verschmolzen in ihrem Kopf. Tragödie und Freude.
    Als dann die Maschine den Flughafen anvisierte, verschwand die Altstadt, und Matrah kam in Sicht – zusammen mit dem Hafen der Stadt. Auf der einen Seite der Docks ankerten moderne Containerschiffe, auf der anderen die schlanken, einmastigen Dhauen, die uralten Segelschiffe Arabiens.
    Safia betrachtete die stolze Linie aus hölzernen Masten und gefalteten Segeln, die in starkem Kontrast standen zu den Ungetümen

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