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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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das Glas mit beiden Händen und nippte.
    »Besser?«
    Sie nickte. »Mir geht’s gut.«
    Er drehte ihr den Kopf zu und betrachtete sie. Sie hielt den Blick abgewandt, starrte auf seine ausgestreckten Beine. Er legte sie an den Knöcheln übereinander und zeigte dabei seine Socken. Schwarze Argyles.
    »Es war nicht deine Schuld«, sagte er.
    Sie erstarrte. War ihr Schuldbewusstsein so offensichtlich? Sie spürte, wie ihr eine verlegene Röte ins Gesicht stieg.
    »Wirklich nicht«, fuhr er fort. Seinem Tonfall fehlte das Besänftigende der anderen, die sie mit Allgemeinplätzen zu trösten versuchten: Kollegen, Freunde, sogar der Polizeipsychologe. Painters Stimme klang völlig sachlich.
    »Ryan Fleming. Er war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Nicht mehr.«
    Sie schaute ihn kurz an und dann sofort wieder weg. Sie spürte seine Hitze, wie den Bourbon, Whiskey-warm und männlich. »Ryan wäre nicht dort gewesen … wenn … wenn ich nicht so spät noch gearbeitet hätte.«
    »Blödsinn.«
    Die Derbheit aus seinem Mund überraschte sie.
    Painter fuhr fort. »Mr. Fleming war im Museum, um uns zu überwachen. Coral und mich. Seine Anwesenheit in dieser Nacht hatte nichts mit dir oder deiner Entdeckung des Artefakts zu tun. Gibst du uns die Schuld?«
    Ein kleiner Teil von ihr tat es. Dennoch schüttelte Safia den Kopf, da sie wusste, wer letztendlich die Schuld trug. »Die Diebe waren hinter dem Herzen her, meiner Entdeckung.«
    »Und ich bin mir sicher, das war nicht der erste versuchte Diebstahl im Museum. Ich meine mich an den mitternächtlichen Diebstahl einer etruskischen Büste vor gerade einmal vier Monaten zu erinnern. Die Diebe schnitten ein Loch ins Dach.«
    Safia hielt den Kopf gesenkt.
    »Ryan war der Sicherheitschef und tat nur seine Pflicht. Er kannte die Risiken.«
    Obwohl sie noch nicht völlig überzeugt war, lockerte sich der Knoten in Safias Eingeweiden ein wenig. Aber vielleicht war es ja auch nur der Alkohol.
    Sie spürte seine Hand auf ihrer.
    Sie zuckte zusammen, aber der Amerikaner zog die Hand nicht zurück. Stattdessen nahm er ihre Hand zwischen die seinen, und seine Berührung war warm nach dem kalten Glas Mineralwasser. »Lady Kensington mag nicht sehr erfreut über unsere Teilnahme an der Expedition sein, aber ich möchte dir nur sagen, dass du nicht allein bist. Wir stehen die Sache gemeinsam durch.«
    Safia nickte langsam und zog dann ihre Hand zurück, weil ihr diese vertraute Geste, diese Aufmerksamkeit eines Mannes, den sie kaum kannte, unangenehm war. Dennoch schob sie die Hand unter ihre andere, um die Wärme zu bewahren.
    Er lehnte sich zurück, vielleicht weil er ihr Unbehagen spürte. In seinen Augen funkelte unverkrampfte Belustigung. »Häng dich einfach an uns dran … Dass du verdammt gut hängen kannst, weiß ich ja inzwischen.«
    Safia stellte sich vor, wie sie vom Museumsdach baumelte. Wie musste sie nur ausgesehen haben! Unwillkürlich zuckte ein kleines Lächeln um ihre Lippen, das erste seit dieser Schreckensnacht.
    Painter betrachtete sie, und seine Miene schien zu bedeuten: Na also! Er stand auf. »Ich sollte jetzt versuchen, ein bisschen zu schlafen … und das solltest du auch.«
    Das schien ihr jetzt plötzlich im Bereich des Möglichen. Sie schaute ihm nach, wie er über den Kabinenteppich lautlos zu seinem Sitz ging. Während ihr Lächeln langsam erlosch, berührte sie ihre Wange mit einem Finger. Die Wärme des Bourbon glühte noch immer in ihr und half ihr, ihre Mitte zu finden. Wie konnte etwas so Einfaches eine solche Erleichterung bringen?
    Aber Safia spürte, dass es weniger der Alkohol als die Freundlichkeit war. Sie hatte ganz vergessen, wie das war. Es war schon zu lange her. Nicht mehr seit … seit …
12:13
    Omaha lehnte sich weit in seinem Sitz zurück, zog die Knie an und trat noch einmal gegen die Trennscheibe zwischen dem Fond und dem Fahrer. Doch seine Tritte zeigten keine Wirkung. Es war, als würde er gegen Stahl treten. Schusssicheres Glas. Frustriert rammte er den Ellbogen gegen das Seitenfenster.
    Gefangen. Entführt.
    »Sie verfolgen uns noch immer«, sagte Danny und nickte in die Richtung des BMW, der ihnen in fünfzig Meter Abstand folgte. Auf Vorder- und Rücksitzen waren schattenhafte Gestalten zu erkennen.
    Das Taxi fuhr durch eine Wohngegend aus Stein-und-Stuck-Häusern, die alle in verschiedenen Weißtönen gestrichen waren. Die Reflexion des Sonnenlichts war blendend hell.
    Das andere Auto behielt den Abstand bei.
    Omaha schaute

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