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Sigma Force 02 - Feuermönche

Titel: Sigma Force 02 - Feuermönche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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standen die Gebäude dichter gedrängt, denn vor ihnen ragte die gewaltige Kuppel des Petersdoms auf.
    » Halt am Hospiz der heiligen Marta «, wies Vigor sie an.
    Rachel hielt am Bordstein. Zur Linken lag die Sakristei der Peterskirche, die mit der riesigen Basilika verbunden war. Das päpstliche Hospiz befand sich rechts. Ein überdachter Verbindungsgang führte von der Sakristei zum Hospiz. Rachel stellte den Motor ab. Von hier an mussten sie zu Fuß weiter.
    Ihr Ziel – der Eingang zu den Scavi – befand sich an der anderen Seite der Sakristei.
    Als sie ausstiegen, vernahmen sie gedämpften Gesang. Der Pontifikalchor sang das Ave Maria. Die Messe hatte begonnen.
    » Mir nach «, sagte Onkel Vigor.
    Als Erster schritt er durch den Torbogen. Sie gelangten auf einen Hof. Das Gelände wirkte eigentümlich verlassen. Die ganze Aufmerksamkeit des Vatikans hatte sich nach innen gewendet, auf den Dom und den Papst. Rachel kannte das schon. Bedeutende Messen wie der Gedenkgottesdienst vermochten die Straßen und Plätze des ganzen Stadtstaates leer zu fegen.
    Hinter der Sakristei gesellte sich ein tiefer, sonorer Ton zum Gesang. Er kam durch das vor ihnen liegende Glockentor, das auf den Petersplatz führte, und stammte vom Gemurmel der auf der Piazza versammelten Menschenmenge. Durchs schmale Tor erblickte Rachel brennende Kerzen.
    » Dort drüben «, sagte Vigor und holte einen großen Schlüsselring aus der Tasche. Er näherte sich einer unscheinbaren Tür am Rande des kleinen Hofs. » Durch diese Tür gelangt man zu den Scavi. «
    » Unbewacht «, bemerkte Gray.
    Lediglich am Glockentor waren zwei Schweizergardisten postiert, die ihnen jedoch keinerlei Beachtung schenkten.
    » Immerhin ist abgeschlossen «, meinte Vigor. » Vielleicht sind wir ihnen ja doch zuvorgekommen. «
    » Darauf sollten wir uns nicht verlassen «, mahnte Gray . » Wir wissen, dass sie im Vatikan Kontaktleute haben. Vielleicht haben sie ja Nachschlüssel. «
    » Nur wenige Personen haben diese Schlüssel. Als Leiter der päpstlichen archäologischen Fakultät steht mir ebenfalls ein Satz zu. « Er wandte sich an Rachel und hielt ihr zwei weitere Schlüssel entgegen. » Die sind für die untere Tür … und das Grab des heiligen Petrus. «
    Rachel wollte sie nicht nehmen. » Warum …? «
    » Du kennst dich in den Scavi am besten aus. Ich muss zu Kardinal Spera. Der Papst muss in Sicherheit gebracht un d d er Dom geräumt werden, ohne dass Panik entsteht. « Er fasste sich an den Amtskragen. » Du kommst am schnellste n v oran. «
    Rachel nickte und nahm die Schlüssel entgegen. Ihr Onkel würde das ganze Gewicht seiner Persönlichkeit in die Waagschale legen müssen, um unverzüglich zum Kardinal vorgelassen zu werden, zumal bei einer so bedeutenden Messe. Wahrscheinlich war das auch der Grund, weshalb noch kein Alarm ausgelöst worden war. Nicht einmal General Rende hatte auf vatikanischem Boden Befehlsgewalt.
    Bevor Vigor sich abwandte, blickte er Gray fest in die Augen. Passen Sie auf meine Nichte auf , sollte das wohl bedeuten.
    Rachel schloss die Finger um die Schlüssel. Immerhin hatte ihr Onkel nicht versucht, sie wegzuschicken. Er war sich der Gefahr bewusst. Es ging um tausende Menschenleben.
    Gray gab Anweisung, die Funkgeräte einzuschalten, und reichte auch Rachel eins. Er klebte ihr das Kehlkopfmikrofon an und wies sie darauf hin, dass selbst das leiseste Flüstern davon übertragen würde. Subvokalisieren nannte er das. Es war unheimlich: Selbst eine Flüsterstimme war klar und deutlich zu verstehen.
    Während Monk vorsichtig die Tür aufzog, übte sie bereits. Der Weg in die Tiefe war unbeleuchtet.
    » Irgendwo hier drinnen ist ein Lichtschalter «, wisperte sie und staunte über die Lautstärke, die das Mikrofon im Ohrhörer produzierte.
    » Wir verzichten auf Beleuchtung «, sagte Gray.
    Monk und Kat nickten. Sie setzten Nachtsichtgeräte auf. Gray reichte Rachel ebenfalls eins. Das kannte sie noch von ihrer Militärausbildung. Sie setzte die Brille auf. Die Umgebung war auf einmal in Grün- und Silbertöne getaucht.
    Gray ging voran; Rachel folgte zusammen mit Kat. Monk schloss hinter ihnen lautlos die Tür. Obwohl sie Nachtsichtbrillen trugen, wurde es dunkel. Eine Restmenge an Licht musste vorhanden sein, damit sie funktionierten. Gray schaltete eine Taschenlampe ein. Ihr Strahl war gleißend hell. Er befestigte sie am Pistolenlauf.
    Rachel schob sich die Nachtsichtbrille in die Stirn. Auf einmal war es wieder stockdunkel.

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