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Sigma Force 02 - Feuermönche

Titel: Sigma Force 02 - Feuermönche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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von Der Glöckner von Notre Dame , hat ein ganzes Kapitel darauf verwandt darzulegen, inwieweit die Steinmetzarbeiten von Notre Dame den Auffassungen der katholischen Kirche zuwiderlaufen. Die gotische Kunst bezeichnete er als in Stein gemeißelte Ketzerei. «
    Vigor zeigte nach vorn, zwischen den Bäumen hindurch. Der Park endete in der Nähe des Palastplatzes. » Fulcanelli und Hugo waren übrigens nicht die Einzigen, welche die Kunst der Tempelritter für ketzerisch hielten. Wissen Sie, warum Freitag der Dreizehnte als Unglückstag gilt? «
    Kat schüttelte den Kopf.
    » Wegen des dreizehnten Oktobers 1307. Ein Freitag. Der König von Frankreich erklärte zusammen mit dem Papst die Tempelritter zu Ketzern, verurteilte sie zum Tode und ließ ihre Anführer kreuzigen und verbrennen. Man nimmt an, die Ritter seien vor allem deshalb geächtet worden, um sie zu entmachten und sich ihrer Reichtümer und ihres Geheimwissens zu bemächtigen. Das war jedenfalls das Ende des Ordens der Tempelritter. «
    » Ein wahrer Unglückstag für sie. «
    » Und auch das Ende eines unglücklichen Jahrhunderts. « V igor wandte sich zu einer Allee, die zum Stadtzentrum führte. » Der Zwist zwischen der Kirche und den Rittern begann hundert Jahre zuvor, als Papst Innozenz III. die Katharer, eine Sekte gnostischer Christen mit Verbindungen zum Tempelorden, brutal verfolgte. Im Grund herrschte hundert Jahre lang Krieg zwischen der orthodoxen Kirche und den Gnostikern. «
    » Und wir wissen auch, wer ihn gewonnen hat «, bemerkte Kat.
    » Tatsächlich? Ich frage mich, ob es nicht eher eine Assimilation war als ein Sieg. Wenn man nicht gegen den Strom schwimmen kann, schwimmt man halt mit. Im September 2001 tauchte ein interessanter Text auf, das so genannte Chinon-Pergament. Die Schriftrolle datiert vom besagten blutigen Freitag dem Dreizehnten und ist von Papst Klemens V. unterzeichnet. Der Templerorden wird in dem Dokument von aller Schuld freigesprochen. Unglücklicherweise hielt sich König Philippe von Frankreich nicht daran und setzte das landesweite Massaker an den Rittern fort. Aber wie kam es zu diesem Sinneswandel der Kirche? Warum hat Papst Klemens den Palast in Avignon von ebendiesen ketzerischen Steinmetzen im gotischen Stil erbauen lassen? Und warum entwickelte sich Avignon zur gotischen Hochburg Europas? «
    » Wollen Sie damit sagen, die Kirche habe eine Kehrtwendung vollzogen und die Ritter unter ihre Fittiche genommen? «
    » Wir sind bereits zu dem Schluss gelangt, dass einige Aspekte der Überzeugungen der Thomaschristen, die gnostische Tendenzen aufwiesen, bereits in die Kirche Eingang gefunden hatten. Vielleicht konnten sie ja Papst Klemens dazu bewegen, die Ritter vor König Philippes Wüten zu schützen. «
    » Mit welcher Absicht? «
    » Um etwas sehr Kostbares zu verbergen – vor der Kirche und der ganzen Welt. Im Jahrhundert der französischen Päpste kam es überall zu einer umfangreichen Bautätigkeit, die weitgehend von den Kindern Salomos geleitet wurde. Sie hätten durchaus die Möglichkeit gehabt, auch etwas sehr Umfangreiches zu verstecken. «
    » Aber wo sollen wir mit der Suche anfangen? «, fragte Kat.
    » In dem Bauwerk, das der launische Papst in Auftrag gegeben hat und das von den Rittern eigenhändig erbaut wurde: in einem der größten Meisterwerke gotischer Architektur. «
    Vigor zeigte nach vorn, wo die Straße auf einen großen Platz mündete, der bevölkert war von Festivalbesuchern. Bunte Lichterketten säumten eine Tanzfläche, eine Rockband spielte ihre dröhnenden Riffs, die jungen Menschen sprangen umher, lachten und schrien. Am Rand standen gut besetzte Tische. Ein Jongleur schleuderte brennende Fackeln in den Nachthimmel empor. Die Zuschauer feuerten ihn mit rhythmischem Händeklatschen an. Bier und Wein fl oss en in Strömen, einige tranken Kaffee aus Pappbechern. Der Rauch von Zigaretten und Joints stieg in die Luft.
    Hinter den Feiernden aber ragte ein gewaltiges dunkles Gebilde auf, eingerahmt von quadratischen Türmen und großen Torbogen in der Mitte, die von zwei schmalen Spitztürmen überragt wurden. Die steinerne Fassade bildete einen strengen Gegensatz zum munteren Treiben auf dem Platz. Das Gewicht der Geschichte lastete darauf – und ein altes Geheimnis.
    Der Papstpalast.
    » Irgendwo in diesem Bauwerk befindet sich in Stein gemeißelte Ketzerei «, sagte Vigor. » Da bin ich mir ganz sicher. Wir müssen sie finden und entschlüsseln. «
    » Aber wo fangen wir mit der

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