Sigma Force 02 - Feuermönche
mit seinem Vorgesetzten sprechen zu dürfen. Er zeigte ihm den Ausweis des Vatikans . » Die Angelegenheit ist von höchster Dringlichkeit. «
Die Augen des Mannes weiteten sich, als ihm bewusst wurde, wen er da vor sich hatte.
» Gewiss, Kardinal Spera. Bitte folgen Sie mir. «
Der junge Mann geleitete ihn durchs Terminal und durch eine Sicherheitsschleuse mit Magnetkartenleser. Am Ende des Gangs lag das Büro des Chefs des Sicherheitsdienstes. Der Wachmann klopfte. Eine barsche Stimme forderte zum Eintreten auf.
Der Mann öffnete die Tür und hielt sie auf. Da er sich zum Kardinal umdrehte, entging ihm, dass eine Pistole mit Schalldämpfer auf seinen Hinterkopf zielte.
Kardinal Spera hob die Hand. » Nicht … «
Der Schuss hörte sich an wie ein kräftiges Husten. Der Kopf des Wachmanns ruckte, dann kippte er nach vorn. Blut spritzte in den Flur.
Eine zweite Tür ging auf.
Ein weiterer Bewaffneter tauchte darin auf. Er drückte Kardinal Spera eine Pistole in den Bauch und drängte ihn ins Büro. Hinter ihm wurde der Tote hereingeschleift. Ein dritter Mann warf ein Handtuch auf den Boden, setzte den Fuß darauf und wischte das Blut und die Gehirnmasse auf.
Die Tür fiel zu.
Auf dem Boden lag noch ein weiterer Toter.
Der Chef des Sicherheitsdienstes.
Hinter dem Schreibtisch saß ein Kardinal Spera wohlbekannter Mann.
Ungläubig schüttelte er den Kopf. » Sie gehören dem Drachenorden an. «
» Ich bin sogar der Chef des Ordens. « In der Hand des Mannes tauchte eine Pistole auf. » Machen Sie meinen Männern den Weg frei. «
Die Pistole zielte höher.
Mündungsfeuer blitzte auf.
Kardinal Spera spürte einen Schlag gegen die Stirn – und dann nichts mehr.
06:18
R achel stand mit den anderen vier Teammitgliedern um den Glasboden mit dem eingelassenen Labyrinth herum.
Kat hielt oben Wache, ausgerüstet mit einem Funkgerät.
Zuvor waren sie in nahezu ehrfurchtsvollem Schweigen die Terrassen hinuntergestiegen. Ihr Onkel hatte sich erboten, Erklärungen zu dem gewaltigen Museum in der unterirdischen Kathedrale zu geben, doch es wurden kaum Fragen gestellt.
Wie in einer Kirche unterhielten sie sich nur im Flüsterton.
Beim Abstieg hatte Rachel die zahllosen Wunder bestaunt, die hier versammelt waren. Ihr ganzes Erwachsenenleben hatte sie darauf verwandt, Kunstgegenstände und Antiquitäten zu schützen und wiederzubeschaffen, wenn sie gestohlen wurden. Diese Sammlung aber stellte jedes Museum in den Schatten. Die Inventarisierung würde Jahrzehnte in Anspruch nehmen und eine ganze Universität beschäftigen. Angesichts der gewaltigen Zeiträume, die hier dokumentiert waren, kam Rachel ihr eigenes Leben klein und unbedeutend vor.
Selbst das Trauma der dunklen Vergangenheit ihrer Familie wirkte auf einmal trivial, ein unbedeutender Makel im Vergleich zu der hier dokumentierten langen Geschichte.
Je tiefer sie hinabschritt, desto leichter wurde ihre Bürde. Der Panzer ihres Herzens löste sich auf. Auf einmal fühlte sie sich fast schwerelos.
Gray ließ sich auf ein Knie nieder und betrachtete den Glasboden und das Platinlabyrinth.
» Das ist das Labyrinth des Dädalus «, sagte Rachels Onkel und erklärte kurz dessen Geschichte und seinen Bezug zur Kathedrale von Chartres.
» Und was sollen wir hier tun? «, fragte Gray.
Vigor schritt um den Bodenkreis herum. Die anderen hatte er gebeten, auf dem Granitsims zu bleiben, der das Glaslabyrinth säumte. » Offenbar ist das ein weiteres Rätsel «, sagte er. » Über dem Labyrinth befindet sich ein Doppelbogen aus magnetischem Stein. In der Mitte steht eine entsprechende Säule. Und dann sind da noch die zwölf Goldplatten im m -Z ustand. « Er zeigte auf die Glasfenster, die in die Wand der untersten Terrasse eingelassen waren.
» Die Fenster sind kreisförmig angeordnet wie die Ziffern einer Uhr «, fuhr Vigor fort. » Ein Zeitmesser, wie das Stundenglas, das uns hierher geführt hat. «
» So scheint es «, meinte Gray. » Aber Sie haben von Licht gesprochen. «
Vigor nickte. » Es ist immer ums Licht gegangen. Eine Suche nach dem ursprünglichen Licht der Bibel, nach dem Licht, aus dem das ganze Universum entstanden ist. Darum geht es hier. Wie zuvor beim Magnetismus und der Elektrizität sollen wir unter Beweis stellen, dass wir uns damit auskennen. Und zwar nicht nur mit einfachem Licht. Sondern mit kraftvollem Licht. Oder wie Kat es ausgedrückt hat, mit kohärentem Licht. «
Gray richtete sich auf. » Sie sprechen von
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