Sigma Force 02 - Feuermönche
hatte sich bereit erklärt, Monk und Rachel zu befreien, um sich an Raoul zu rächen. Damit hatte sie ihren Teil der Abmachung erfüllt. Gray willigte schließlich ein.
Rachel setzte sich ans Steuer.
Diesmal erhob nicht einmal Monk Einwände.
Sein Partner hatte sich eine Pistole auf den Schoß gelegt, deren Mündung auf Seichan wies. Er wollte ebenfalls kein Risiko eingehen. Die Waffe hatte Kardinal Spera in den Scavi unter dem Petersdom an sich genommen. Monk hatte sich mehr darüber gefreut, als wenn er seine Hand zurückbekommen hätte.
Als alle angeschnallt waren, riss Rachel den Wagen herum, fuhr vom Flughafengelände herunter und wandte sich zur Stadt. Mit halsbrecherischer Geschwindigkeit raste sie durch die schmalen Straßen. Zu dieser frühen Stunde und bei dem Gewitter war kaum Verkehr. Sie sch oss en ein paar Steigungen hoch und jagten um die Ecken.
Kurz darauf hielt Rachel mit quietschenden Reifen vor dem Palast und schleuderte seitlich gegen einen Stapel Stühle. Der regennasse Platz war mit Lichterketten geschmückt, die jedoch nicht mehr brannten. Es sah so aus, als hätten sich die Partygäste fluchtartig entfernt.
Sie stiegen aus.
Rachel führte die anderen zum Haupteingang, denn sie war schon einmal hier gewesen. Sie geleitete sie durch ein Tor, über einen Hof und zu dem Nebeneingang, den Kat erwähnt hatte.
Gray stellte fest, dass der Schnappriegel durchgesägt und der Schließmechanismus herausgerissen war.
Grobe Arbeit – untypisch für eine Ex-Geheimdienstlerin.
Da hatte sich jemand anders Zutritt verschafft.
Gray winkte die anderen zurück. » Bleibt hier. Ich seh mal nach. «
» Ich will ja nicht aufsässig sein «, meinte Monk. » Aber ich bin nicht wieder zu euch gestoßen, um mich gleich abschieben zu lassen. Beim letzten Mal ist das gar nicht so gut gelaufen. «
» Ich komme auch mit «, sagte Rachel.
» Und ich glaube, Sie sind nicht befugt, mir vorzuschreiben, was ich zu tun oder zu lassen habe «, meinte Seichan.
Gray hatte keine Zeit, sich zu streiten – zumal er bereits überstimmt war.
Sie betraten den Palast. Gray hatte sich den Grundriss eingeprägt. Er ging voraus, wachsam, aber zügig. Bei der ersten Leiche blieb er kurz stehen. Sie wurde schon kalt.
Er untersuchte den Toten. Okay, das war die Arbeit einer ehemaligen Geheimdienstlerin. Als er weiterging, rutschte er auf einer Gummikugel aus und wäre fast auf dem Bauch gelandet. Im letzten Moment fing er sich an der Wand ab.
Eins von Kats Spielzeugen.
Sie gingen weiter und passten auf, dass sie auf keine Kugellager traten.
Am Eingang zur Küche lag ein weiterer Toter. Sie mussten eine Blutlache durchqueren, um hineinzugelangen.
Auf einmal hörte er Stimmen. Er bedeutete den anderen, leise zu sein, und lauschte an der Tür.
» Die Zeit wird allmählich knapp «, sagte jemand.
» Tut mir Leid. Ich musste ganz sichergehen und erst einmal alles absuchen. «
Kat und Vigor. Mitten in einer Auseinandersetzung. Ihre Stimmen kamen aus einem Loch in der Mitte der Küche. Ein unsteter Lichtschimmer drang heraus.
» Kat! «, rief Gray, um seine Teamkollegin nicht zu erschrecken. Wozu sie fähig war, hatte sie bereits unter Beweis gestellt. » Ich bin ’ s, Gray. «
Das Licht erlosch.
Im nächsten Moment tauchte Kat mit vorgehaltener Waffe in der Tunnelöffnung auf.
» Alles in Ordnung «, sagte Gray.
Kat kletterte aus der Öffnung. Mit einer Handbewegung forderte Gray seine Begleiter auf, in den Raum zu treten.
Als Nächster kletterte Vigor aus dem Loch.
Rachel eilte ihm entgegen. Er breitete die Arme aus und drückte sie an sich.
Kat wies mit dem Kinn zu dem Gang mit den Toten. » Der Drachenorden weiß, dass wir hier sind. «
Gray nickte. » Kardinal Spera alarmiert gerade die örtlichen Behörden. Die Polizei müsste gleich hier sein. «
Vigor hielt seine Nichte. » Dann reicht die Zeit vielleicht. «
» Wozu? «
» Den Schatz zu heben, der dort unten liegt. «
Kat nickte. » Wir haben das Rätsel bereits gelöst. «
» Und wie lautet die Lösung? «
Ein Leuchten trat in Vigors Augen. » Licht «, sagte er.
0 6:14
E r durfte nicht länger warten.
Vom Flughafenterminal aus hatte Kardinal Spera beobachtet, wie die Gruppe mit dem BMW losgefahren war. Wie der Commander es verlangt hatte, wartete er noch fünf Minuten, damit das Team einen Vorsprung hatte. Dann stand er auf und ging zu einem der bewaffneten Wachmänner, einem blonden jungen Mann in Uniform.
Auf Französisch bat er darum,
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