Sigma Force 02 - Feuermönche
nutzten sie die Bänke im Kirchenschiff als zusätzliche Deckung. Commander Pierce feuerte in rascher Folge, während Rachel alle Schatten, die sich bewegten, unter Feuer nahm und die Angreifer auf diese Weise daran hinderte, in die Gasse zwischen Wand und Säulen vorzudringen.
Der Plan funktionierte. Sie zogen immer mehr Gewehrfeuer auf sich. Allerdings wurden sie auch langsamer, außerdem mussten sie mit einer weiteren Handgranatenattacke rechnen. Sie hatten erst die Mitte des Kirchenschiffs erreicht, und es wurde immer schwieriger, von Säule zu Säule zu springen.
Ein Treffer am Rücken schleuderte den Amerikaner flach zu Boden. Rachel stockte der Atem, doch da rappelte er sich auch schon wieder hoch.
Rachel rückte dicht an der Wand entlang vor und schwenkte die Pistole ständig hin und her. Da sie alle Sinne nach außen gerichtet hatte, machte sie den gleichen Fehler wie die Täter in der Nacht zuvor.
Hinter ihr schwang die Tür des Beichtstuhls auf. Ein Arm langte hervor und legte sich ihr um den Hals. Die Waffe wurde ihr aus der Hand geschlagen. Der kalte Stahl eines Pistolenlaufs presste sich an ihren Hals.
» Keine Bewegung «, befahl eine tiefe Stimme, während der Commander herumfuhr. Der Arm des Angreifers war schwer wie ein Baumstamm und drückte ihr die Luft ab. Er war groß, ein wahrer Hüne, und hielt sie so fest, dass sie quasi auf den Zehen stand. » Lassen Sie die Waffen fallen. «
Das Gewehrfeuer erstarb. Jetzt war klar, warum man keine zweite Granate eingesetzt hatte. Während sie geglaubt hatten, auf dem Weg in die Freiheit zu sein, hatten die Angreifer sie lediglich in die Falle gelockt.
» Ich an Ihrer Stelle würde tun, was er sagt «, ließ sich eine neue, sanftere Stimme vernehmen, die aus dem Seitenteil kam. Die Tür ging auf, und eine zweite Gestalt in schwarzer Ledermontur trat heraus.
Es war kein Mönch, sondern eine Frau. Eine schlanke Eurasierin.
Sie hob die Pistole, eine schwarze Sig Sauer, und zielte damit auf Grays Gesicht. » Déjà vu , Commander Pierce? «
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D ie Tür war ein Problem. Da das Schloss fehlte, drohte sie bei jedem Treffer aufzugehen. Mit der Schulter dagegenzudrücken wagten sie nicht. Die meisten Treffer wurden von den Holzbohlen abgefangen, doch ein paar trafen auf eine Schwachstelle, schlugen durch und verwandelten die Tür allmählich in Schweizer Käse.
Monk hatte den Fuß vor den Rahmen gesetzt und blockierte die Tür mit dem Absatz, so dass er mit dem Körper aus dem Schussfeld war. Die ständigen Einschläge pflanzten sich bis ins Knie hinein fort.
» Macht schneller «, drängte er.
Er steckte den Lauf der Schrotflinte durch das Loch in der Tür und feuerte blind. Die qualmende Hülse wurde ausgeworfen und prallte von einer der länglichen Vitrinen ab. Die Scattergun hielt die Angreifer auf Distanz. Offenbar wussten sie, dass ihre Opfer in der Falle saßen. Aber worauf warteten sie?
Monk rechnete damit, dass jeden Moment eine Handgranate gegen die Tür geschleudert würde. Er konnte nur hoffen, dass die dicke Steinwand ihm ausreichend Deckung geben würde. Aber was dann? Wenn die Tür weggesprengt wurde, hatten sie hier drinnen keine Überlebenschance mehr.
Dass rechtzeitig Rettung eintraf, war unwahrscheinlich.
Monk hörte das Echo von Grays Waffe. Es klang so, als zöge er sich zum Haupteingang zurück. Monk wusste, dass der Commander die Angreifer von ihrer Zuflucht ablenken wollte.
Nur deshalb waren sie noch am Leben.
P lötzlich aber verstummte Grays Waffe.
Jetzt waren sie auf sich allein gestellt.
Eine weitere Salve traf die Tür, erschütterte den Rahmen, schüttelte sein Bein durch. Der Oberschenkel brannte schon von der Anstrengung und begann zu zittern. » Leute, jetzt oder nie! «
Ein Klirren lenkte ihn ab. Monsignore Verona hantierte mit einem Schlüsselbund, den er vom Küster bekommen hatte. Er bemühte sich, die dritte kugelsichere Vitrine in der Reihe zu öffnen. Als er endlich den richtigen Schlüssel gefunden hatte, schrie er vor Erleichterung auf und schwenkte die Vorderseite wie ein Tor auf.
Kat langte über seine Schulter hinweg und zog ein langes Schwert aus der Vitrine hervor. Eine Schmuckwaffe aus dem fünfzehnten Jahrhundert, das goldene Heft mit Juwelen besetzt. Die fast einen Meter lange Klinge aber war aus poliertem Stahl. Darauf bedacht, nicht in die Schusslinie zu kommen, rammte sie das Schwert zwischen Tür und Rahmen und verkeilte sie damit.
Monk zog das Bein zurück und massierte das
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