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Sigma Force 02 - Feuermönche

Titel: Sigma Force 02 - Feuermönche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Bethlehem, Kamele durch die Wüste führten. Ein anderes zeigte die Anbetung des Jesuskindes: Die knienden drei Könige brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe dar.
    Das alles aber blendete Jason aus. Was er vor sich sah, war Mandys letztes Lächeln. Er spürte auch noch ihre sanfte Berührung.
    Alles dahin.
    Die schweren Stiefel verharrten vor dem Beichtstuhl.
    Lautlos flehte er um eine Erklärung für all das Blutvergießen.
    Warum?
    Warum sollte jemand die Gebeine der Heiligen Drei Könige stehlen wollen?

Erster Tag
    1
    Das Große Schlamassel
    2 4. Juli, 04 :34
    Frederick, Maryland
     
    D er Saboteur war eingetroffen.
    Grayson Pierce lenkte sein Motorrad zwischen die dunklen Gebäude im Zentrum von Fort Detrick. Im Leerlauf rollte er weiter. Der Motor brummte nicht lauter als ein Kühlschrank. Seine Handschuhe waren ebenso schwarz wie das Motorrad, dessen Rahmen aus einer Nickel-Phosphor-Legierung mit der Bezeichnung NPL Super Black gefertigt war. Sie war besonders lichtabsorbierend, und gewöhnliches Schwarz wirkte dagegen geradezu strahlend. Sein Overall und der stabile Helm waren auf die gleiche Weise getarnt.
    Tief über den Lenker gebeugt, näherte er sich dem Ende der Gasse. Vor ihm lag ein Hof, ein dunkler Spalt, eingerahmt von den Backsteingebäuden des Krebsforschungszentrums, das dem USAMRIID angeschlossen war, dem Medizinischen Forschungsinstitut für Infektionskrankheiten der US Army. In den Hochsicherheitslabors, die eine Fläche von fast sechstausend Quadratmetern beanspruchten, konzentrierte sich der Kampf gegen den Terrorismus mit biologischen Waffen.
    Gray stellte den Motor ab, blieb aber sitzen. Sein linkes Knie ruhte an der Packtasche. Darin waren siebzigtausend Dollar. Er blieb auf der Gasse, mied den einsehbaren Hof, zog die Schattenseite vor. Der Mond war längst untergegangen, und die Sonne würde erst in zweiundzwanzig Minuten aufgehen. Wolkenfetzen, Nachzügler eines Sommergewitters, verdeckten die Sterne.
    Würde die List funktionieren?
    Leise sprach er ins Mikrofon. » Maultier an Adler, habe Treffpunkt erreicht. Gehe zu Fuß weiter. «
    » Verstanden. Wir sehen Sie über Satellit. «
    Gray widerstand dem Drang, nach oben zu sehen und zu winken. Er ließ sich nicht gern beobachten, aber der Einsatz war zu groß. Allerdings hatte er ein Zugeständnis herausgeholt: Das Treffen würde er allein bestreiten. Die Kontaktperson war nervös. Es hatte sechs Monate gedauert, den Kontakt aufzubauen und Verbindungen in Libyen und dem Sudan zu knüpfen. Leicht war es nicht gewesen. Mit Geld konnte man kein Vertrauen kaufen, zudem in dieser Geschäftssparte.
    Er machte die Geldtasche los und schulterte sie. Vorsichtig bewegte er das Motorrad in einen dunklen Alkoven und schwang ein Bein über den Sitz.
    Er schritt die dunkle Gasse entlang.
    Nur wenige Augen wachten um diese Zeit, und die meisten waren elektronischer Natur. Am Old Farm Gate, dem Serviceeingang des Stützpunkts, hatte er die Identifizierungsprozedur überstanden. Jetzt musste er darauf vertrauen, dass seine List lange genug vorhielt, um der elektronischen Überwachung zu entgehen.
    Er warf einen Blick auf die Leuchtanzeige seiner Breitling -T aucheruhr: 04:45. Das Treffen sollte in fünfzehn Minuten stattfinden. Von seinem Erfolg hing viel ab.
    Gray hatte sein Ziel erreicht. Gebäude 470. Zu dieser Zeit war es verlassen. Nächsten Monat sollte es abgerissen werden. Das nur schlecht gesicherte Gebäude war der perfekte Treffpunkt, entbehrte aber nicht einer gewissen Ironie. In den sechziger Jahren waren hier in großen Bottichen und Tanks Anthraxsporen gezüchtet worden, tödliche Bakterien. 1971 hatte man die Giftküche stillgelegt. Seitdem stand das große Gebäude weitgehend leer und diente dem Nationalen Krebsforschungsinstitut als Lager.
    Jetzt ging es erneut um Anthrax. Er blickte nach oben. Alle Fenster waren dunkel. Den Verkäufer sollte er im dritten Stock treffen.
    Am Nebeneingang angelangt, zog er die Codekarte, die ihm seine Kontaktperson im Stützpunkt gegeben hatte, durch den Leseschlitz. In der Schultertasche befand sich die zweite Hälfte der Bezahlung: die erste Hälfte war vor einem Monat telegrafisch angewiesen worden. Außerdem hatte Gray noch einen dreißig Zentimeter langen Dolch aus karbonisiertem Plastik dabei, der in einer Scheide am Handgelenk steckte.
    Seine einzige Waffe.
    Mehr hatte er nicht durch die Sicherheitsschleuse schaffen können.
    Er schloss die Tür hinter sich und wandte sich zur Treppe zur

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