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Sigma Force 03 - Der Genisis Plan

Titel: Sigma Force 03 - Der Genisis Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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seine Pflicht erledigt hatte, war er mit den Fährtensuchern zu einem Bach marschiert, der unter dem Wildzaun hin durchströmte, der die Besitzung umschloss. Auf einmal vernahm er einen grauenhaften Schrei. Huu-iii-UUU!
     
Das Gebrüll mündet in ein schrilles Jaulen. Kahmisi erstarrte. Dieser Schrei hatte sich ihm unauslöschlich eingeprägt. Ein Ukufa.

Paula Kane hatte recht gehabt. Sie hatte angenommen, dass die Wesen von der Waalenberg-Anlage gekommen waren. Ob sie nur zufällig entkommen oder vorsätzlich auf Khamisi und Marcia gehetzt worden waren, vermochte sie nicht zu sagen. Jedenfalls streiften sie jetzt ungehindert umher und jagten. Aber wenn? Der Schrei war von links gekommen. Die Ukufas hatten es auf jemand anderen abgesehen. Diese Ungeheuer waren geübte Jäger. Vorzeitig würden sie ihren Aufenthaltsort niemals verraten. Irgendetwas hatte sie in Erregung versetzt und ihren Blutdurst geweckt. Auf einmal rief jemand auf Deutsch auf Hilfe. Ganz in der Nähe.
     
Da der Schrei des Ukufas ihm noch immer durch Mark und Bein ging, wäre Khamisi am liebsten Hals über Kopf weggerannt. Das war eine Instinktreaktion. Tau murmelte etwas auf Zulu. Ihm war es ebenfalls nicht geheuer.
     
Anstatt dem Fluchtdrang nachzugeben, wandte Khamisi den Kopf in die Richtung, aus der der Hilferuf gekommen war. Er dachte an die Angst, die er empfunden hatte, als er, bis zum Hals im Wasserloch stehend, auf die Morgendämmerung gewartet hatte. Er durfte den Fremden nicht seinem Schicksal überlassen. Er wälzte sich zu Tau hinüber und reichte ihm die Karten, die er gezeichnet hatte. Geh ins Lager zurück. Geb das Dr. Kane. Khamisi … Bruder … nein, komm mit. Taus Augen waren vor Angst geweitet. Bestimmt hatte ihm sein Großvater vom Ukufa erzählt und die alten Mythen zum Leben erweckt. Dass die beiden Männer ihn überhaupt begleitet hatten, musste er ihnen hoch anrechnen. Außer ihnen hätte es kaum jemand gewagt, die Besitzung zu betreten. Die Menschen waren hier ausgesprochen abergläubisch.
     
Jetzt aber, da sie es mit der Realität zu tun hatten, wollte Tau verschwinden. Khamisi konnte es ihm nicht verdenken. Dafür war die Angst, die er neulich erlebt hatte, noch zu frisch. Anstatt bei Marcia auszuharren, war er geflohen und hatte zugelassen, dass sie getötet wurde.
     
Geht, befahl Khamisi. Er deutete zum Zaun hinüber. Die Karten mussten noch draußen gelangen. Tau und Njongo zögerten einen Moment, dann nickte Tau. Beide richteten sich auf und verschwanden geduckt im Dschungel. Khamisi konnte nicht einmal Schritte hören.
     
Abermals herrschte Totenstille, so schwer und dicht wie der Wald selbst. Vorsichtig näherte sich Khamisi dem Ort, von dem die Schreie gekommen waren   - die des Ukufas und der des Mannes. Nach einer vollen Minute brach auf einmal wie ein flüchtender Vogelschwarm neuerliches Geheul aus dem Dschungel hervor. Es endete in einem abgehackten Bellen. Khamisi stutzte. Irgendetwas an diesem Schrei war ihm auf unheimliche Weise vertraut.
     
Bevor er sich darüber klar werden konnte, drang ein leises schluchzen an sein Ohr. Der Mann befand sich unmittelbar vor ihm. Mit dem Doppellauf der Flinte teilte Khamisi ein paar Zweige. Vor ihm lag eine kleine Lichtung. Ein umgestürzter Baum hatte eine Schneise in den Urwald gepflügt. Durch das Loch im Blätterdach drang ein Strahl der Morgensonne bis zum Waldboden. Der umliegende Dschungel wirkte dadurch noch düsterer.
     
An der anderen Seite der Lichtung fiel ihm eine Bewegung ins Auge. Ein junger Mann – eigentlich ein Jüngling   - war ein Stück weit einen Baum hochgeklettert und versuchte, den nächsten Ast zu erreichen, schaffte es jedoch nicht, sich mit der rechten Hand festzuhalten. Sein Ärmel war blutig.
     
Auf einmal sank der Junge auf die Knie nieder, schlang die Arme um den Stamm und machte sich ganz klein.
     
Plötzlich wurde der Verursacher seiner Angst sichtbar. Khamisi erstarrte, als das Wesen auf die Lichtung trat. Trotz seiner leisen Fortbewegungsweise war es gewaltig. Es war größer als ein ausgewachsener Löwe, doch es war keine Raubkatze. Das zottige Fell war albinoweiß, die Augen funkelten rot. Der Rücken senkte sich von den stämmigen, hohen Schulter zum tief angesetzten Hinterteil hinab. Auf dem muskulösen Hals saß ein großer Kopf mit breiten Fledermausohren. Die Ohren schwenkten umher, dann richteten sie sich zu dem Baum hin aus, hinter dem sich der Junge versteckt hatte.
     
Das Wesen reckte den Kopf und

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