Sigma Force 03 - Der Genisis Plan
wir der Sache ein Ende, murmelte Ischke auf Niederländisch. Gray sah das genauso. Er zog sich hoch, nahm mit den Beinen Schwung – dann schwang er wie ein Turner am Reck wieder vor. Mit den Absätzen traf er die über dem Seil gebeugte Ischke im Bauch. In dem Moment, als er sie erwischte, löste sich auch der Schuss aus ihrer Pistole.
Die Kugel traf Metall und prallte als Querschläger davon ab. Daneben … Ischke wurde zurückgeschleudert, während Gray auf den Holzbohlen landete. Mit dem Messer in der Hand rollte er sich ab. Ischke war auf ein Knie gesunken. Die Pistole hatte fallen gelassen.
Gray und Ischke stürzten gleichzeitig darauf. Obwohl der Tritt in den Bauch ihr den Atem verschlagen hatte, bewegte sie sich mit schlangenhafter Geschmeidigkeit. Sie bekam die Pistole als erste zu fassen. Gray aber hatte das Messer. Er rammte ihr die Klinge durchs Handgelenk und nagelte es am Bodenbrett fest. Ischke schrie auf und ließ die Pistole fallen. Gray wollte sie packen, doch der Griff prallte vom Boden ab, und die Waffe flog über den Rand des Kreisweges.
Der kurze Moment, da Gray abgelenkt war, genügte Ischke, um das Messer aus dem Brett zu reißen. Auf die andere Hand gestützt, drehte sich und trat nach Grays Kopf. Er versuchte auszuweichen, doch ihr Schienbein traf ihm mit Wucht an der Schulter, Gray rollte sich mit verstauchter Schulter herum. Die Frau hat Mordskräfte.
Bevor er sich aufrichten konnte, sprang sie ihn an und versuchte, ihn mit der in ihrem verletzten Handgelenk steckenden Messerklinge zu blenden. Mit Mühe und Not bekam er ihren Ellbogen zu fassen und verdrehte ihr den Arm, wobei sie beide über die Kante hinaus gerieten. Er ließ trotzdem nicht locker. Er und Ischke fielen über die Kante. Im letzten Moment schlang Gray das linke Bein um einen der Stützpfosten. Er kam ruckartig zum Halten und verstauchte sich das Knie. Ischke löste sich von ihm und stürzte in die Tiefe. Noch während er am Bein hing, beobachtete er, wie die Frau durchs Gebüsch brach und mit großer Wucht auf dem grasbewachsenden Boden aufprallte.
Ungläubig sah er mit an, wie Ischke sich wieder hochrappelte. Mit schmerzhaft verrenktem Knöchel machte sie einen Ausfallschritt, um nicht umzufallen. Ein lautes Poltern ließ Gray zusammenfahren. Fiona hatte sich von einem der Befestigungsseile des Käfigs auf dem Hochweg hinaufgeschwungen und war auf den Holzbohlen gelandet.
Während des Kampfes hatte sie sich offenbar erst auf den Käfig hinaufgezogen und war dann über die Befestigungsseile zum Weg hochgeklettert. Sir stürzte zu Gray, schüttelte dabei die linke Hand und zuckte die Schultern. Der Schnitt, den Ischke ihr zugefügt hatte, hatte wieder zu bluten begonnen.
Gray sah wieder zur Lichtung hinunter. Die Frau starrte mit Mordlust in den Augen zu ihm hoch. Allerdings war sie nicht allein auf der Lichtung. Skuld rannte von hinten auf sie zu. Die Schnauze hatte die Hyäne auf den Boden gesenkt, ein Hai im Gras, der Blut witterte. Wie passend, dachte Gray.
Die Frau aber hielt dem Tier lediglich den unverletzten Arm entgegen. Die gewaltige Hyäne blieb unvermittelt stehen, hob das Geifernde Maul und schmiegte sich wie ein scharfer Pitbull, der seinen Herren begrüßt, an die Hand. Währenddessen ließ Ischke Gray nicht aus den Augen. Sie humpelte ein Stück vor. Gray starrte zu ihr hinunter. Im Gras war Ischkes Pistole deutlich zu sehen. Gray richtete sich mühsam auf. Er fasste Fiona bei der Schulter und schob sie von sich weg. Lauf …
Das brauchte er ihr nicht zweimal sagen, Gemeinsam rannten sie den Kreis entlang. Die Schritte des Mädchens wurden beflügelt von Angst und Adrenalin. Sie gelangten zur Abzweigung. Fiona bog ab und hielt sich dabei an einem Geländerpfosten fest. Gray tat es ihr nach. Als er um die Ecke schwenkte, schlug das Metall plötzlich Funken. Ein Pistolenschuss knallte. Ischke hatte die Waffe gefunden.
Sie rannten noch schneller den geraden Hochweg entlang und vergrößerten den Abstand zur humpelnden Schützin immer mehr. Gray schätzte, dass sie in einer Minute die nächste Kreuzung erreicht hätten und in Sicherheit wären. Die Panik machte der Vorsicht Platz. Als Fiona die Gabelung erreichte, über die er hergekommen war, wurde er langsamer. In alle möglichen Richtungen zweigten Wege ab. Wohin sollten sie sich wenden? Ischke hatte inzwischen bestimmt schon Alarm gegeben – es sei denn, das Funkgerät war bei Sturz kaputtgegangen, doch darauf
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