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Sigma Force 03 - Der Genisis Plan

Titel: Sigma Force 03 - Der Genisis Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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und Stelle. Also kein patrouillierender Wachposten. Wahrscheinlich die Notbeleuchtung. Aber man kann nie wissen … Warten Sie hier, flüsterte er Marcia zu. Sie nickte.
     
Gray ging mit vorgehaltener Pistole weiter. Am nächsten Absatz sickerte Licht durch eine halb offene Tür. Als Gray näher kam, hörte er Stimmen. Oben blieb die Treppe dunkel. Warum gab es hier unten Strom? Offenbar verfügte diese Ebene über einen eigenen Stromkreislauf. Stimmen halten durch die Tür. Wohlbekannte Stimmen. Isaak und Baldric. Sie hielten sich in einem Raum auf. Gray blickte nach unten. Im Streulicht des Flurs zeichnete sich Marcias Gesicht als helles Oval ab. Er winkte ihr beruhigend zu.
     
Auch sie hatte die Stimmen gehört. Isaak und Baldric hatten sich vom Stromausfall offenbar nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wussten sie überhaupt, dass in den übrigen Etagen des Herrenhauses der Strom ausgefallen war? Gray zügelte seine Neugier. Er musste Washington warnen. Wortfetzen drangen an sein Ohr. Die Glocke wird sie alle töten, sagte Baldric. Gray zögerte. Sie sprachen über Washington?   Wenn ja, was hatten sie vor? Wenn er mehr in Erfahrung bringen könnte … Gray reckte Marcia zwei Finger entgegen. Nur zwei Minuten. Wenn der dann nicht war, musste sie allein klarkommen. Er hatte ihr die zweite Pistole gegeben. Wenn es ihm gelang einen Blick auf die Glocke zu werfen, könnte das vielen Menschen das Leben retten. Erneut reckte er die beiden Finger. Marcia nickte. Falls Gray geschnappt wurde, hinge alles von ihr ab.
     
Er zwängte sich durch den Spalt, ohne die Tür zu bewegen, denn er wollte es vermeiden, durch quietschende Scharniere auf sich aufmerksam zu machen. Vor ihm erstreckte sich ein von Neonröhren erhellter Flur, der nach ein paar Metern an einer stählernen Doppeltür endete. Gegenüber der Tür lag der Aufzug. Eine Türhälfte stand offen. Gray näherte sich der Tür auf den Fußballen. Dort angelangt, drückte er sich flach an die Wand. Er ließ sich auf die Knie nieder und spähte in den Raum.
     
Er hatte eine niedrige Decke, nahm aber das ganze Kellergeschoss ein. Das hier war das eigentliche Herzstück des Labors. Computer säumten die Wände. Zahlen – und Buchstabenkolonen scrollten über die Monitore. Offenbar verfügten die Rechner über eine eigene Stromversorgung.
     
Die beiden Männer waren so in ihre Arbeit vertieft, dass sie vom Stromausfall noch nichts mitbekommen hatten. Das aber konnte sich jeden Moment ändern. Baldric und Isaak, Großvater und Enkel, beugten sich über einen Computerarbeitsplaz. Auf dem 30-Zoll-Monitor an der Wand wurden nacheinander verschiedene Runen dargestellt. Es waren die fünf Runen aus Hugos Büchern. Den Code haben wir noch immer nicht geknackt, sagte Isaak. Ist es da ratsam, das Glocken-Programm weltweit anzuwenden?
     
Es wird schon klappen! Baldric schlug mit der Faust auf den Tisch. Das ist nur eine Frage der Zeit. Außerdem sind wir der Vollkommenheit mit dir und deiner Schwester schon ganz nahe gekommen. Ihr habt ein langes Leben vor euch. Fünfzig Jahre. Erst im letzten Lebensjahrzehnt wird der Verfall einsetzen. Wir müssen weitermachen.
     
Isaak wirkte nach wie vor skeptisch. Baldric richte sich auf und zeigte an die Decke. Da siehst du, was und die Verzögerungen eingebrockt haben. Unser Versuch, die Aufmerksamkeit der internationalen Behörden auf den Himalaya zu lenken, ist fehlgeschlagen. Nur weil wir Anna Sporrenberg unterschätzt haben. Und die Sigma auch, setzte Baldric hinzu. Aber egal. Jetzt sitzen uns die Regierungen im Nacken. Mit Gold allein können wir uns nicht freikaufen. Wir müssen handeln. Erst Washington, dann die ganze Welt. In dem nachfolgenden Chaos bleibt uns Zeit genug, den Code zu knacken. Die Vollkommenheit ist unser.
     
Von Afrika ausgehend wird eine neue Welt erstehen, sagte Isaak mechanisch, als hätte man ihm diesen Spruch schon in jungen Jahren eingetrichtert und ihn quasi in seinem genetischen Code verankert. Ohne Fehl und Makel, beendete Baldric die Litanei, doch auch sein Beitrag klang leidenschaftslos, wie auswendig gelernt. Als wäre nur noch ein einziger Schritt zu tun, um das Zuchtprogramm zu vollenden, eine bloße Formsache.
     
Bladric stützte sich auf seinen Stock. Jetzt, da er mit seinem Enkel allein war, wirkte er viel hinfälliger als zuvor. Gray fragte sich, ob Baldric sich vielleicht mehr von dem Gefühl, die Zeit werde für ihn knapp, leiten ließ als von rationaler Überlegung. Waren sie vielleicht

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