Sigma Force 03 - Der Genisis Plan
war? Allmählich machte er sich ernsthaft Sorgen. Das muss etwas mit der Explosion zu tun haben, meinte Lisa.
Painter nickte. Er musste unbedingt mehr in Erfahrung bringen. Die Sorge um seinen Gesundheitszustand schob er erst einmal beiseite … auch wenn es ihm schwerfiel, denn ein stechender Schmerz hinter den Augen und in den Backenzähnen erinnerte ihn ständig daran, dass er krank war.
Anna winkte sie zu sich heran. Klaus trat zurück. Er wirkte gar nicht glücklich. Anderseits hatte Painter bislang noch keine Gelegenheit gehabt, den Mann glücklich zu erleben. Aus irgendeinem Grund hoffte er, dass es dazu nie kommen würde. Was diesen Mann glücklich machte, ging mit Schmerzensschreie und Blut vergießen einher. Wenn Sie bitte mitkommen würden, sagte Anna mit kühler Höflichkeit.
Sie trat durch die Tür, die von zwei Wachposten flankiert wurde. Klaus folgte Lisa und Painter, die anderen beiden Bewaffneten schlossen sich ihm an. Sie wandten sich in die Richtung ihrer behaglich eingerichteten Gefängniszelle. Nach ein paar Biegungen betraten sie einen etwas breiteren Tunnel, der geradewegs in den Berg hineinführte. Erhellt wurde er von an der Wand angerachten Glühbirnen, die mit Drahtkäfigen geschützt waren. Dies war der erste Hinweis auf moderne Technik, dem sie in der Burg bislang begegnet waren. Sie schritten den Gang entlang.
Painter fiel auf, dass es verbrannt roch. Der Brandgeruch wurde immer stärker. Dann wissen Sie also, was mich krank gemacht hat, sagte er zu Anna. Es war ein Unfall, wie ich bereits sagte. Was ist schiefgegangen? Das lässt sich nicht so leicht beantworten. Das reicht weit in die Vergangenheit zurück. Bis zu der Zeit als Sie noch Nazis waren? Anna sah ihn an. Bis zur Entstehung des Lebens. Tatsächlich, sagte Painter. So lange geht das schon? Bedenken Sie, mit bleiben nur noch drei Tage.
Anna schüttelte den lächelnd den Kopf. In diesen Fall werde ich mit der Ankunft meines Großvaters im Granitschloss beginnen. Das war zum Kriegsende. Wissen Sie, was damals los war? Deutschland brach zusammen, in ganz Europa herrschte das Chaos. Die Karten wurden neu gemischt.
Das galt nicht nur für die deutschen Grenzen und die Ressourcen des Landes, sondern auch für unsere Forschung. Die Alliierten ließen Deutschland von miteinander konkurrierenden Gruppen von Wissenschaftler und Soldaten nach geheimer Technologie durchkämmen. Jeder raffte, so viel er konnte. Anna runzelte die Stirn, sagt man so? Painter und Lisa nickte. Allein Großbritannien ließ unter dem Codenamen T-Force fünftausend Soldaten und Zivilisten ausschwärmen. Die Technologiy-Force. Vorgeblich war es ihre Aufgabe, deutsche Technologie vor Plünderung und Raub zu schützen, doch in Wirklichkeit plünderten und raubten sie mit den Amerikanern, Franzosen und Russen um die Wette. Wissen Sie, wer die T-Force gegründet hat? Painter schüttelte den Kopf. Unwillkürlich verglich er die Sigma-Force mit den Technologie- Teams des Zweiten Weltkriegs. Über das Thema hätte er gern mal mit Sean McKnight, dem Begründer von Sigma, gesprochen. Falls er so lange lebte.
Wer führte das Kommando, fragte Lisa. Ein gewisser Commander Ian Fleming. Lisa schnaubte geringschätzig. Der Autor der James-Bond-Bücher?
Genau. Angeblich hat er sich beim Verfassen seiner Romane die Männer seines Teams zum Vorbild genommen. Ich glaube, dass vermittelt einen ganz guten Eindruck von der unbekümmerten Arroganz, mit der diese Technikräuber vorgingen. Die Beute geht an den Sieger, zitierte Painter achselzuckend. Mag sein. Aber mein Großvater hatte die Pflicht, möglichst viel Technologie zu bewahren. Er war ein Offizier des Sicherheitsdienstes. Sie blickte Painter prüfend an.
Dann wurde es also ernst. Er nahm die Herausforderung an. Die dem Sicherheitsdienst angehörenden SS-Leute waren an der Evakuierung deutscher Schätze beteiligt. Das betraf Kunstgegenstände, Gold, Antiquitäten und Technologie. Anna nickte. Als die russischen Truppen gegen Ende des Krieges die Ostgrenze überquerten, bekam mein Großvater einen streng geheimen Auftrag. Seine Befehle erhielt er von Heinrich Himmler persönlich, bevor der Reichsführer gefangen genommen wurde und Selbstmord beging.
Und was sollte er tun? Er sollte alle Hinweise auf ein Projekt mit dem Codenamen Chronos beseitigen und die Technologie mitsamt den Unterlagen in Sicherheit bringen. Dabei ging es hauptsächlich um ein Gerät, das die Glocke genannt wurde.
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