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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Pierce’ Team verschwunden war. Dort gab es weder ein Fenster noch eine Tür. Die Mauern waren massiv. Waren die Zielpersonen etwa im Schutze des Zwielichts entkommen?
    Bislang waren sie jedenfalls nicht wieder aufgetaucht.
    In den Ruinen hatten sie lediglich einen verängstigten Wachmann und eine ältere Frau gefunden. Sie waren befragt worden, hatten jedoch nichts Erhellendes beisteuern können.
    Krista stand mit Khattab im Kreuzgang und blickte zu dem Messingkompass in der Mitte des Gartens. Als die Helikopter im Anflug waren, hatte Grays Team sich um den Kompass versammelt gehabt.
    Sie zeigte hinüber. »Lassen Sie zwei Männer nachsehen, was es mit dem Kompass auf sich hat.«
    »Und was ist mit den Zielpersonen? Gelten Ihre Anweisungen weiter?«
    »Nein, ich habe neue Befehle.« Sie hatte gehofft, den Doomsday-Schlüssel sicherstellen zu können, doch inzwischen war ihr klar geworden, dass dieses Ziel ein wenig zu hoch gehängt war. »Schießen Sie, um zu töten.«
    Als sie sich abwandte, rutschte sie mit dem Stiefelabsatz auf losem Sand aus. Sie senkte den Blick auf das Pflaster und
kniete nieder. Auf dem Stein zeichnete sich ein Rechteck aus zermahlenem Sandstein ab, das sie zuvor im Halbdunkel übersehen hatte. Es lag halb hinter einer Säule versteckt; dies war der Ort, an dem der Schütze die Zielpersonen aus den Augen verloren hatte.
    Krista zerrieb den Steingrus zwischen den Fingern und kniff die Augen zusammen.
    »Khattab, vergessen Sie, was ich gerade gesagt habe. Holen Sie mehr Leute hierher. Und jemanden, der sich auf Sprengungen versteht.«
    Vielleicht war das Ziel ja doch noch erreichbar.
    15:34
    MIT DER TASCHENLAMPE in der Hand geleitete Gray sein Team durch einen steil abfallenden geraden Tunnel mit Backsteinwänden. Gray hatte den Eindruck, der Tunnel führe zu der Stelle, an der die alte Abtei gestanden hatte. Im Moment befanden sie sich etwa zehn Meter unter der Erde.
    Keiner sagte ein Wort.
    Alle wussten, dass alles davon abhing, dass sie den Schlüssel fanden.
    Gray folgte dem Strahl der Taschenlampe. Ein Stück vor ihm weitete sich der Gang. Obwohl die Zeit drängte, wurde er langsamer. Er dachte an die Falle, die er auf der Insel Bardsey unabsichtlich aktiviert hatte. Einen solchen Fehler wollte er nicht noch einmal begehen.
    Mit angehaltenem Atem legte er das letzte Wegstück zurück. Der Lichtkegel der Taschenlampe verteilte sich in einem großen Raum. Gray trat in die Türöffnung und schaute sich um.
    Sein erster Eindruck war, er befinde sich in einer unterirdischen
Kathedrale. Die von vier großen Säulen gesäumten Backsteinwände stützten eine wuchtige kreisförmige Kuppel. Der Raum glich den Gewölbebogen im Kreuzgang. Hier aber überspannte eine Kuppel ein einziges massives Gewölbe. Die von den Säulen ausgehenden Strebebogen kreuzten sich in der Mitte. Gray wusste genau, wie das Gebilde von unten aussah: ein von sich kreuzenden Bogen unterteilter Kreis.
    Ein Keltenkreuz.
    Der geviertelte Kreis.
    Wenn er noch Zweifel an der symbolischen Bedeutung gehabt hatte, so wurde der mit einem Blick auf den Boden zerstreut. In den Sandsteinboden war ein Muster aus Bronze eingelassen. Es hatte einen Durchmesser von dreißig Metern. Die gewundene, durchgehende Linie stellte drei miteinander verbundene Spiralen dar.
    Dies war eine Triskele, das allgegenwärtige Symbol, das die Menhire Englands zierte, das in den alten keltischen Texten Irlands abgebildet war und das die katholische Kirche in ein Symbol der Dreifaltigkeit umgedeutet hatte.
    Der Kreis an der Decke, die Spirale am Boden.
    Und dazwischen stand ein einzelnes Objekt. Ansonsten war der Raum leer.

    »Ein Keltenkreuz«, sagte Rachel ehrfürchtig.
    Gray trat in den Raum, die anderen folgten ihm.
    Das Bronzekreuz befand sich genau in der Mitte der Triskele. Es war schlicht, ohne Verzierungen und nur zwei Meter
groß. Zwei Bronzestangen waren durch ein kreisförmiges Element miteinander verbunden.
    Gray ging weiter in den Raum.
    Kowalski blieb als Einziger im Tunnel zurück. »Ich bleibe hier«, erklärte er. »Ich weiß noch gut, was beim letzten Mal passiert ist, als Sie an einem Kreuz herumgefummelt haben.«
    Wallace machte eine Bemerkung zur Schlichtheit des Objekts. »Die Zisterziensermönche hatten eine Abneigung gegen exzessiven Schmuck. Sie glaubten an Askese und Minimalismus. Alles sollte nüchtern und zweckmäßig sein.«
    Gray näherte sich vorsichtig der Bronzespirale. Er war sich nicht sicher, ob man bei diesem großen

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