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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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sich.

    Das Keltenkreuz symbolisierte die Erde, unterteilt in die vier Himmelsrichtungen: Osten, Westen, Norden, Süden.
    Genau wie bei dem Kompass auf der Karte.
    Gray blickte zum Garten hinaus – zu dem Instrument in der Mitte des Innenhofs. Der Kompass war eine Messingkonstruktion, die auf einem hüfthohen Steinsockel ruhte. Er war kunstvoll verziert, die Himmelsrichtungen waren deutlich gekennzeichnet, mit zahlreichen Unterteilungen.

    Das zwölfte Weihekreuz hatte ihnen die ganze Zeit in seiner Verkleidung deutlich sichtbar vor Augen gestanden.
    Falls Gray noch irgendwelche Zweifel hatte, so wurden sie sogleich zerstreut. Der Kompass stand in der Mitte des Hofs, umgeben von Steinen, die mit den altehrwürdigen Symbolen verziert waren. Diese zentrale Position war für Menschen, welche die Steine errichtet hatten, von besonderer Bedeutung gewesen.
    Gray wusste, was er zu tun hatte.
    Er drehte sich zum Wachposten um und zeigte auf den Helikopter, der über dem Hof schwebte und dessen Luken offen waren. »Schießen Sie!«
    Der Mann wirkte jedoch verängstigt. Er war jung, wahrscheinlich noch nicht lange im Dienst, und hatte den Auftrag, auf die Besichtigungsgruppen aufzupassen. Das hier war mehrere Nummern zu groß für ihn.
    »Also, wenn du nicht willst …« Kowalski riss dem verblüfften Wachmann das Gewehr aus den Händen. »Dann will ich dir mal zeigen, wie man das macht.«
    Er sprang auf, zielte und nahm den Helikopter unter Beschuss. Die Insassen zogen sich von der offenen Luke zurück. Ein Seil löste sich und fiel herab, während der Helikopter seitlich nach oben ruckte – die plötzliche Gegenwehr hatte den Piloten offenbar überrascht.
    Gray hatte nur einen Moment Zeit, um seine Theorie zu bestätigen.
    »Kowalski, Sie halten den Vogel in Schach! Alle anderen mir nach!«
    Gray rannte auf den Kompass zu. »Nehmt drum herum Aufstellung! «, befahl er und packte das große Messing-N.
    Wallace, Rachel und Seichan platzierten sich an den anderen Himmelsrichtungen.
    »Wir müssen das Ding drehen! Genau wie in der Gruft auf der Insel. Wie bei einer Spirale!«

    Gray grub die Hacken in den Rasen, spannte die Schultern an und drückte. Die anderen folgten seinem Beispiel. Nichts geschah. Der Kompass rührte sich nicht vom Fleck. Was stimmte da nicht? Drehten sie vielleicht in die falsche Richtung?
    Plötzlich bewegte sich der Kompass. Er ruckte und drehte sich um die Messingnabe.
    Von Kowalskis Position aus fielen Schüsse.
    Von oben pfiffen Kugeln herab, gezielt auf den Schützen. Sie schlugen in die Säule ein, hinter der Kowalski stand. Er war gezwungen, in Deckung zu gehen.
    Der Helikopter schwenkte wieder über den Innenhof. Das Dröhnen der Rotoren war ohrenbetäubend.
    »Nicht lockerlassen!«, brüllte Gray.
    Der Mechanismus war uralt. Es war, als trieben sie einen Bohrer in den Sand; es knirschte und schabte.
    Der Helikopter verharrte unmittelbar über ihnen. An der Seite fielen Seile herab.
    15:27
    »NICHT SCHIESSEN!«, RIEF Krista, als einer der Männer auf die Personen am Boden zielte. »Ich brauche sie lebend.«
    Jedenfalls im Moment noch.
    Doch der Killerinstinkt der Kämpfer war geweckt. Einer war von einem Querschläger im Gesicht getroffen worden und lag tot auf dem Kabinenboden. Wer immer da auf sie schoss, er verstand sein Handwerk. Das musste sie dem Unbekannten lassen.
    Krista zeigte zur anderen Seite des Klosters, wo sich der Heckenschütze eingenistet hatte. Sie klopfte einem Schützen mit Granatwerfer auf die Schulter.

    »Räuchern Sie ihn aus.«
    Der Mistkerl konnte sich nicht verstecken.
    Zumal dann nicht, wenn er mit einer thermobarischen Granate angegriffen wurde.
     
    Kowalski rannte. Da das Gewehrfeuer eingestellt worden war, konnte er sich denken, dass ihm jeden Moment etwas Übles auf den Kopf fallen würde. Wenigstens waren die Fremdenführerin und der Wachposten aus dem Kloster geflüchtet, als der Beschuss eingesetzt hatte. Mit dieser Auseinandersetzung wollten sie nichts zu tun haben.
    Typisch französisch…
    Ein scharfes Pfeifen, das alle anderen Geräusche übertönte, war die einzige Vorwarnung. Kowalski wandte den Kopf – deshalb übersah er das Loch.
    Eben noch hatte er Steinpflaster unter den Füßen gehabt, im nächsten Moment trat er ins Leere.
    Er fiel kopfüber eine schmale Treppe hinunter.
    Eine Feuerwalze raste an seinen Fersen vorbei. Die Druckwelle traf ihn am Rücken und katapultierte ihn nach unten.
    Er landete benommen in einer Tunnelmündung.
    Halb taub,

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