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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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aus einer Flechte gewonnen wurde, die in Schwarzafrika gefunden wurde und deren Wirkstoff ein einzigartiges Sterin angriff, das ausschließlich in den Zellmembranen des Pilzes vorkam. Deshalb
war die Behandlung sowohl bei Pflanzen als auch bei Säugetieren wirksam und sicher.
    Nach einer Weile hatte Painter abgeschaltet. Für ihn zählte nur, dass das Mittel wirkte.
    »Sie hätten mal seine Gefängniszelle sehen sollen«, sagte Gorman. »Er ist untergebracht wie in einer Suite im Ritz.«
    »Allerdings dürfte er dort so schnell nicht wieder auschecken«, meinte Painter. Besonders in Anbetracht seines hohen Alters.
    Metcalf erhob sich. »Wenn wir hier fertig sind, würde ich jetzt gerne gehen. Ich habe noch in der DARPA-Zentrale zu tun.«
    Gorman stand ebenfalls auf und schüttelte ihm die Hand. »Wenn ich Ihnen irgendwie helfen kann, wenden Sie sich an mich, denn ich stehe in Ihrer Schuld.« Gorman hatte zu Metcalf gesprochen, doch sein Blick wanderte zu Painter.
    Nach den Ereignissen in Norwegen waren sie gezwungen gewesen, die Existenz von Sigma preiszugeben. Der Senator hätte sowieso nachgeforscht und damit alles nur noch schlimmer gemacht. Jetzt verfügten sie auf dem Capitol Hill über einen einflussreichen Verbündeten. Bei den verschiedenen US-Geheimdiensten hatte bezüglich Sigma bereits ein Umdenken eingesetzt. Endlich einmal wurden die Wölfe in Schach gehalten. Vielleicht lagen sie nicht unbedingt an der Leine, doch Painter hatte jetzt mehr Möglichkeiten, den Fortbestand von Sigma zu sichern.
    Und er war sich bewusst, wie nötig das war.
    Die Gilde würde sich auf Sigma einschießen.
    Als sie sich verabschiedet hatten, gingen Painter und Lisa mit General Metcalf durch die Hallen der Macht. Painter wartete in einer ausgesprochen heiklen Angelegenheit noch immer auf eine Bestätigung des Generals.
    »Sir…«, setzte Painter an, nur um Metcalf zu erinnern.

    »Sie ist Ihr Problem«, sagte der General. »Ich kann den Haftbefehl nicht widerrufen. Sie wird international gesucht. Sie muss sich bedeckt halten, sehr bedeckt, und ich spreche da von der Kanalisation.« Metcalf musterte ihn scharf. »Sie aber halten Sie für einen Aktivposten?«
    »Allerdings.«
    »Na schön. Aber das nehmen Sie auf Ihre Kappe.«
    Painter wusste solch überschwängliche Unterstützung zu schätzen. Metcalf verabschiedete sich und begab sich zu einer weiteren Sitzung auf dem Capitol Hill. Painter war nun mit Lisa im vormittäglichen Sonnenschein allein.
    Er sah auf die Uhr. Die Begräbnisfeier begann in einer Stunde. Die Zeit reichte noch zum Duschen und Umkleiden. Trotz des schönen Wetters verdüsterte sich seine Stimmung. John Creed war gestorben, weil er ihm das Leben gerettet hatte. Da es für Painter Routine war, Männer und Frauen in gefährliche Situationen zu bringen, hatte er sich eine gewisse professionelle Distanz bewahrt. Anders ging es nicht, wenn man schwere Entscheidungen treffen musste und nicht den Verstand verlieren wollte.
    In diesem Fall aber funktionierte das nicht.
    Creed stand auf einem anderen Blatt.
    Lisa fasste ihn bei der Hand und lehnte sich an ihn.
    »Es wird schon wieder«, sagte sie.
    Er wusste, dass sie recht hatte, doch irgendwie machte das alles nur noch schlimmer. Voranzuschreiten bedeutete, zu vergessen . Nicht alles, aber doch einen Teil.
    Johns Opfer aber wollte er nicht vergessen.
    Auf keinen Fall.
    15:33
    MONK SCHLENDERTE HAND in Hand mit Kat über die wogenden Hügel des Arlington Friedhofs. Beide trugen lange Mäntel. Es war ein frischer Herbsttag, und die großen Eichen leuchteten in verschwenderischer Pracht. Die Begräbnisfeier hatte eine Stunde zuvor geendet. Monk aber wollte noch nicht zurückfahren.
    Kat hatte keine Einwände gehabt.
    Sie verstand, was ihn bewegte.
    Alle waren gekommen. Selbst Rachel war von Rom hergeflogen. Morgen wollte sie wieder abreisen, denn sie mochte ihren Onkel nicht längere Zeit allein lassen. Vigor war erst vor zwei Tagen aus dem Krankenhaus entlassen worden, doch seine Genesung machte gute Fortschritte.
    Bei ihrem gemächlichen Spaziergang hatten Monk und Kat den Friedhof vollständig umrundet und waren wieder am Ausgangspunkt angelangt. John Creeds Grab lag auf einer kleinen Erhebung, überschattet von einem Hartriegelbaum. Die Äste waren bereits entlaubt und hoben sich nackt und kahl vom blauen Himmel ab. Im Frühjahr aber würden sie weiße Blüten ausbilden.
    Es war eine gute Stelle.
    Monk hätte sich gewünscht, noch einen Moment am Grab allein sein

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