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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Schweigen, denn er kannte seinen Freund gut. »Wie geht es dir?«
    Monk seufzte. Diesmal währte das Schweigen noch länger. Als er antwortete, vermochte seine scheinbare Gelassenheit
den abgrundtiefen Schmerz kaum zu bemänteln. »Er war ein guter Junge. Ich hätte besser auf ihn aufpassen sollen.«
    »Aber du konntest nichts tun…«
    Monk fiel ihm ins Wort, nicht zornig, sondern einfach nur gereizt. »Weißt du, ich möchte noch nicht darüber reden.«
    Gray respektierte die Einstellung seines Freundes. Und so saßen sie still beieinander und leisteten sich gegenseitig Gesellschaft. Das reichte ihnen beiden.
    Nach einer Weile war ein wohlbekanntes Pfeifen zu vernehmen. Kowalski tauchte auf dem Flur auf. Irgendwie hatte er es geschafft, die Strapazen ohne die kleinste Schramme zu überstehen, doch aus Sicherheitsgründen durfte er das Krankenhaus noch nicht verlassen.
    Gray sah, dass er etwas in der Hand hielt. Als Kowalski sie auf der Bank bemerkte, versteckte er die Arme eilig auf dem Rücken. Gray erinnerte sich, dass Kowalski in Hawkshead eine bestimmte Vorliebe offenbart hatte.
    »Ist das ein Geschenk für Rachel?«, rief Gray ihm zu.
    Kowalski blieb stehen und lächelte dümmlich. Verlegen zeigte er den Teddy vor. Er war weiß und plüschig und mit einem Schwesternkittel bekleidet. Sein Blick wanderte vom Teddy zur Tür von Rachels Krankenzimmer, dann funkelte er Gray an und streckte ihm den Bären entgegen.
    »Was denn sonst«, knurrte er.
    Gray nahm den Bären.
    Kowalski stapfte davon, das Pfeifen hatte er eingestellt.
    »Worum geht’s eigentlich?«, fragte Monk.
    Gray lehnte sich zurück. »Ach, weißt du, ich möchte noch nicht darüber reden.«

33
    23. Oktober, 10:14 Washington, D. C.
    SIE TRAFEN SICH auf dem Capitol Hill in Senator Gormans Büro.
    Painter saß zwischen General Metcalf und Dr. Lisa Cummings, welche die Beine übereinandergeschlagen hatte.
    Mit der Schuhkappe streifte sie an Painters Hosenbein, und zwar in voller Absicht. Sie waren allzu lange getrennt gewesen. Und seit sie wieder angefangen hatte zu arbeiten, war sie ausgesprochen beschäftigt und kümmerte sich häufig bis tief in die Nacht um die medizinische Krise draußen im Land, bis ihr irgendwann die Augen tränten. Da mussten sie die wenige Zeit, die sie zusammen verbrachten, auch nutzen.
    Metcalf informierte gerade über den Stand der Fertigung des Antipilz-Mittels. Painter hatte den Bericht bereits gelesen.
    Anstatt dem Vortrag zu lauschen, beobachtete er das Spiegelbild seiner Freundin in der Fensterscheibe hinter dem Senator. Lisa hatte sich das Haar hochgesteckt und trug ein konventionelles Kostüm, das zur ernsten Stimmung der Besprechung passte. Er stellte sich vor, ihr das Haar zu lösen und die Bluse aufzuknöpfen.
    »Wir besprühen sämtliche Felder«, fuhr Metcalf fort, »und
legen zusätzlich eine Sicherheitszone von fünfzehn Meilen an. Die Umweltschutzbehörde setzt die Nationalgarde ein, um die Felder zu überwachen und im Dreißig-Meilen-Umkreis weitere Proben zu nehmen.«
    Gorman nickte. »Weltweit wurden alle Felder, auf denen der genveränderte Mais ausgebracht wurde, abgetragen und besprüht. Wir können nur hoffen, dass wir die Gefahr damit ein für alle Mal beseitigt haben.«
    Lisa ergriff das Wort. »Und wenn nicht, sind wir vorbereitet. Die ersten Tests an Menschen sind erfolgreich verlaufen. Die Nebenwirkungen waren minimal. Die Erkrankten sprechen gut auf das Mittel an. Die Medizin dürfte insgesamt davon profitieren. Wir verfügen zwar über eine Menge Antibiotika, doch unser Arsenal an Antipilz-Mitteln ist dürftig und bringt starke Nebenwirkungen mit sich, zumal wenn es um systemische Infektionen geht. Jetzt, da das neue Mittel bereits einsatzbereit ist…«
    »Und das auch noch kostenlos«, setzte Painter hinzu.
    Lisa nickte. »Wir werden die Katastrophe verhindern.«
    »Wo wir gerade von Kosten sprechen«, schaltete Gorman sich ein. »Nach der Besichtigung der Produktionsstätte von Viatus habe ich mit Ivar Karlsen gesprochen.«
    Painter merkte auf. Karlsen saß in einer norwegischen Haftanstalt ein und wartete dort auf seinen Prozess. Von seiner Zelle aus führte er nach wie vor die Geschäfte. Als teilweise Wiedergutmachung hatte er sich bereit erklärt, die volle Kapazität der Biotechnologiesparte seiner Firma für die Herstellung des Gegenmittels einzusetzen. Es war schon erstaunlich, wie schnell dort die Massenproduktion angelaufen war.
    Lisa hatte Painter erklärt, dass das Antipilz-Mittel

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