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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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unverschlossene Tür.
    Jetzt wollen wir doch mal sehen, was man hier unten versteckt.
    23:46
    PAINTER HIELT GEGENÜBER dem Grand Hotel Oslo Wache. Er saß auf einer Bank, mit freier Sicht auf den Eingang. Kein Wunder, dass Senator Gorman in diesem Hotel abgestiegen war. Erbaut im extravaganten Louis-seize-Stil, nahm das achtstöckige Hotel einen ganzen Straßenblock ein. Über dem Eingang ragte ein Uhrenturm auf. Das Gebäude lag unmittelbar gegenüber dem norwegischen Parlament.
    Eine logische Wahl für einen US-Senator.
    Mit einem Anschlag war hier kaum zu rechnen.
    Trotzdem wollte Painter kein Risiko eingehen. Er wartete hier seit einer Stunde, bekleidet mit dickem Mantel, Hut und Schal. Wenn er umherging, dann ein wenig gebeugt, was nur teilweise Tarnung war. Jetzt, da die Wirkung des Schmerzmittels nachließ, machte sich die Stichwunde wieder bemerkbar. In der vergangenen Stunde hatte er die öffentlichen Bereiche des Hotels in Augenschein genommen, darunter auch die Limelight Bar, wo Gorman sich mit dem geheimnisvollen Unbekannten treffen wollte. Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme hatte Painter den WASP-Dolch hinter den Gürtel geschoben und ein Schulterhalfter mit einer kleinen Beretta, Kaliber 9 mm, angelegt.

    Bislang war alles ruhig.
    Painter warf einen Blick auf die Turmuhr. Es war kurz vor Mitternacht. Wird allmählich Zeit, dass der Spion aus der Kälte kommt.
    Er erhob sich und überquerte die Straße, auf alle Eventualitäten gefasst.
    Monk hatte schon früher eingecheckt, und am Abend hatte Painter mittels Satellitentelefon eine kurze, aber intensive Unterhaltung mit Gray geführt. Dabei hatte er erfahren, dass die Viatus Corporation Ausgrabungsarbeiten in England finanzierte. Sie suchte nach neuen Organismen für die genetische Forschung. War der Konzern fündig geworden? Gray hatte ihre grausige Entdeckung geschildert, den Steinkreis mit den beiden im Moor konservierten Leichen, die von einer Art Pilz befallen waren.
    Ob das von Bedeutung war für den Fall?
    Painter rief sich ins Gedächtnis, dass der ermordete Princeton-Wissenschaftler der Ansicht gewesen war, die von Viatus in den Maissamen implantierten neuen Gene seien nicht bakteriellen Ursprungs. Stammten die Gene dann vielleicht von den Pilzen? Und wenn ja, wozu dann die Geheimniskrämerei und das Blutvergießen?
    Painter schob die Gedanken beiseite. Er musste sich auf das Naheliegende konzentrieren. Er trat in die Lobby, sah sich verstohlen um und glich die Hotelangestellten mit den Gesichtern ab, die er sich zuvor eingeprägt hatte.
    Als er sich vergewissert hatte, dass sich keine Fremden eingeschlichen hatten, ging er in die Hotelbar. Das holzgetäfelte Limelight wurde von Wandleuchten schummrig erhellt. Sessel und Sofas mit rotem Lederpolster waren im Raum gruppiert. Es roch schwach nach Zigarrenrauch.
    Um diese Zeit gab es nur wenige Gäste. Senator Gorman saß an der Bar. Neben ihm hatte ein stämmiger Mann in einem zu engen Anzug Platz genommen. Ebenso gut hätte er sich »Bodyguard«
auf die Stirn tätowieren lassen können. Der Leibwächter wandte der Bar den Rücken zu und musterte ohne jede Zurückhaltung die Gäste.
    Painter registrierte die beiden aus dem Augenwinkel. Er schritt zwischen den Sesseln hindurch und nahm in einer Sitznische in der Nähe des Eingangs Platz. Eine Bardame nahm seine Bestellung entgegen.
    Jetzt hieß es abwarten, ob jemand auftauchte.
    Seine Geduld wurde nicht lange auf die Probe gestellt.
    Ein Mann in einem dicken, knöchellangen Mantel betrat die Bar. Er schaute sich um, dann fasste er den Senator in den Blick. Painter stellte zu seiner Überraschung fest, dass er den Mann bereits beim Lunch gesehen hatte. Er hatte sich dem Kopräsidenten des Club of Rome gegenüber beschwert.
    Painter versuchte, sich an seinen Namen zu erinnern.
    Anthony oder so ähnlich.
    Im Geiste spulte er noch einmal die Unterhaltung ab.
    Nein … Antonio.
    Der Mann lächelte zufrieden, als er den Senator sah. Das musste der Gesuchte sein. Aus der Unterhaltung war klar hervorgegangen, dass er keinerlei Sympathien für Karlsen hegte. Als Antonio den Bodyguard bemerkte, verflog sein Lächeln. Er hatte verlangt, dass der Senator allein zu der Verabredung kam. Antonio zögerte in der Nähe des Eingangs.
    Zeit zu handeln.
    Painter erhob sich geschmeidig und nahm vor Antonio Aufstellung. Er fasste ihn beim Ellbogen und drückte ihm mit einem freundlichen Lächeln die Beretta in die Rippen.
    »Wir sollten uns mal unterhalten«, sagte

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