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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Die Flammen breiteten sich aus – zu schnell, viel zu schnell –, und zwar zum Lager hin und in Richtung Wald. Die Brandsätze sollten Gray und dessen Begleiter eigentlich nur verscheuchen – ihnen buchstäblich
Feuer unter dem Hintern machen – und alle Spuren zerstören.
    Sie beobachtete, wie die Flammen um sich griffen.
    Jemand hatte sich verrechnet und die Brennbarkeit des Torfs unterschätzt. Ihr Misstrauen flammte auf wie entzündetes Öl. Hatte man sie getäuscht? Sollten sie hier sterben?
    Mit eiskalter Logik erstickte sie ihren Zweifel. Mit ihrem Tod wäre nichts gewonnen gewesen. Zumindest im Moment nicht. Es musste sich um einen Fehler bei der Umsetzung handeln. Die seit vielen Jahren im Untergrund schwelenden Feuer hatten die Stabilität der Torfschichten geschwächt und das ganze Tal in Zunder verwandelt, der nur auf die Fackel gewartet hatte.
    Das Ergebnis war das gleiche.
    Vor ihren Augen schloss sich der Feuerkreis.
    Sie würden hier nicht mehr lebend rauskommen.

15
    12. Oktober, 23:35 Oslo, Norwegen
    MONK GING EILIG durch den Forschungspark. Unter dem dicken Mantel trug er eine Wachuniform der Viatus Corporation. John Creed war ebenfalls dick vermummt, hatte sich aber zusätzlich einen gefalteten Laborkittel unter den Arm geklemmt.
    Mit ihren gefälschten Ausweisen hatten sie keine Mühe gehabt, das Haupttor von Viatus zu passieren. Den Wagen hatten sie auf dem Mitarbeiterparkplatz abgestellt und waren zu Fuß weitergegangen. Viatus hatte Niederlassungen in aller Welt, doch Oslo war der Hauptsitz. Die Fabrikgebäude nahmen eine Fläche von über vierzig Hektar ein, die verschiedenen Abteilungen und Bürogebäude waren in einer parkähnlichen Anlage verteilt. Alle Gebäude waren elegant und modern, offenbar vom skandinavischen Minimalismus beeinflusst.
    In der Mitte der Anlage lag die rundum verglaste Versammlungshalle. Sie funkelte wie ein Diamant. Im Innern sah man ein geschwungenes Wikingerschiff. Es war kein Modell, sondern authentisch. Das Schiff war in der arktischen Region Norwegens im ewigen Eis gefunden worden. Es hatte Millionen gekostet, es zu bergen und zu konservieren, doch Ivar Karlsen hatte keine Kosten gescheut.

    Bestimmt war es ein gutes Gefühl, reich zu sein.
    Monk ging weiter. Das biogenetische Forschungslabor lag in einem Winkel, vom Parkplatz aus ein weiter Weg.
    Er zog die Kapuze fester über den Kopf. »So, Streber«, sagte er, um sich von der Kälte abzulenken, »wie sind Sie eigentlich von der Armee zu Sigma gekommen?«
    Creed schnaubte, dann brummte er: »Nicht fragen.« Offenbar wollte er nicht darüber reden. Er wirkte gereizt.
    Dass Monk ihn als Streber titulierte, machte es auch nicht besser.
    Creed war nicht sonderlich gesprächig, doch Monk musste ihm zugestehen, dass er ein aufgeweckter Bursche war. Er hatte sich bereits ein paar Brocken Norwegisch angeeignet, wenngleich seine Aussprache zu wünschen übrig ließ. Monk kannte nur eine andere Person, die von ebenso schneller Auffassungsgabe war wie Creed. Er dachte an ihr Lächeln, an den Schwung ihres Pos und die kaum merkliche Wölbung ihres Bauchs. Der Gedanke an Kat hielt ihn bis zum Erreichen ihres Ziels warm.
    Das Biogenetik-Labor glich einem auf der Spitze stehenden silbernen Ei. In der Fassade spiegelte sich der Park, was dem Gebäude ein unwirkliches Aussehen gab, als wäre es im Begriff, in eine andere Dimension zu entschwinden.
    Das Laborgebäude war erst vor fünf Jahren fertiggestellt worden. Es war mit einem ausgeklügelten Sicherheitssystem ausgestattet, weshalb nachts nur wenige Wachleute vor Ort waren.
    Kein Hindernis für jemanden, der über die neuesten Spielereien der DARPA verfügte.
    Monk hatte einen Rucksack geschultert und eine Taserpistole vom Typ XREP unter den Arm geklemmt. Die Waffe verschoss einen drahtverbundenen Pfeil, der das Opfer fünf Minuten lang zu lähmen vermochte. Er hoffte, dass dies nicht nötig sein würde.

    Creed hatte den Haupteingang erreicht.
    Monk fasste sich an den Hals. Er war mit Kehlkopfmikrofon und Ohrhörer ausgerüstet. »Sir, wir betreten jetzt das Gebäude. «
    Painter meldete sich augenblicklich. »Irgendwelche Probleme ?«
    »Bis jetzt nicht.«
    »In Ordnung. Halten Sie mich auf dem Laufenden.«
    »Jawohl, Sir.«
    Creed trat vors Lesegerät und schob die Karte durch den Schlitz. Von der Chipkarte führte ein dünner Draht zu einem Elektronikteil, das er sich ums Handgelenk geschnallt hatte. Dieses Gerät knackte jedes Schloss mittels Quantenlogarithmen,

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