Signale des Körpers: Körpersprache verstehen (German Edition)
ein in Gedanken versunkener Mensch merkt, daß ein Geräusch 1 plötzlich nicht mehr zu hören ist. Jeder kann sich an Augenblicke in der Schule erinnern, da der Lehrer einen Mitschüler bei irgendeiner Ablenkung beobachtete, zu sprechen aufhörte, zu dem Unglücksraben hinsah, der noch einige Momente lang nicht wußte, daß er die gesamte (erheiterte) Aufmerksamkeit aller hatte! In diesem Zusammenhang muß ich immer an Mark TWAINs Tom Sawyer denken, als er mit seinem Banknachbar spielte, indem sie einen kleinen Käfer auf der Schiefertafel krabbeln ließen und Punkte sammelte, wenn das Tier auf die eine oder andere Seite lief, bis die gesamte Klasse fasziniert beobachtete, wie der Lehrer das Spiel beendete …
5.3.5 Bewegungen der Augenbrauen
Ein Großteil aller Augenbrauenbewegungen kommt in Zusammenhang oder in Vorbereitung zur Faltenbildung zustande. Wenn sich jedoch nur die Braue(n) hebt (heben), dann ist dieser Ansatz bereits ein Signal in Richtung derer, die bei Faltenbildung ausgeprägter ausgesendet werden. Außerdem können wir in diesem Rahmen nur grob vereinfacht vorgehen. Deswegen werden wir keine detaillierte Analyse möglicher Verschiebungen von einem halben Millimeter durchführen, wiewohl dies ein faszinierendes Unterfangen darstellen kann. Am meisten lernen Sie auchbezüglich der Augenbrauen durch gezieltes Beobachten. Ein Mini-Experiment hierzu: Beobachten Sie einmal die Augenbrauen einer Person, die Sie (absichtlich) mit Namen ansprechen, diesen jedoch leicht verändern. Statt Markus sagen Sie z. B. »He, Marko« u. ä.
5.4 Das Mittelgesicht (Interpretation)
Beginnen wir mit dem Auge. Schließlich wird der Mensch nicht zu Unrecht ein »Augentier« genannt, da er mehr als 80% aller Stimuli über die Augen aufnimmt. Zumindest ist dies die »wissenschaftliche« Meinung, manche Forscher legen die Prozentzahl sogar auf über neunzig fest 1 .
Wie schon einmal erwähnt, kann man das Auge sowohl als »Fenster zur Welt« als auch als »Fenster zur Seele«, also zu den innerpsychischen Vorgängen bezeichnen. Letztere Vorgänge stehen jedoch in einem engen Zusammenhang mit den privaten Denkprozessen und seelischen Vorgängen des Menschen. Deswegen sollen Informationen hierzu in unserem Rahmen nicht ausführlich besprochen werden. Wir wollen ja nicht Telepathie betreiben bzw. uns ihr nähern, sondern die nach außen gerichteten Signale, die laufend ausgesendet werden, besser verstehen. Daher werden wir mehr auf diese Signale achten bzw. nur auf diejenigen Innengerichteten, die ein Aufnehmen der Umwelt bzw. ein derzeitiges Nicht-Aufnehmen-Wollen angehen.
5.4.1 Der bestimmte, feste, offene Blick
Viele Menschen glauben, daß ein bestimmter, fester Blick mit einer unbeweglichen Pupille einhergehen müßte, im Gegensatz zum »unsteten« Blick. Aber das stimmt nicht, denn ein »fester« Blick ist immer ein »unsteter«. Überlegen Sie mit: Wenn Sie sich an das letzte Mal erinnern, als Sie jemandem wirklich intensiv in die Augen geschaut haben (erinnern Sie sich noch daran?)…
Sie haben dieser Person in die Augen geschaut, nicht »ins Auge«. D. h., Ihr Blick wanderte ständig von einem Auge zum anderen! Falls Ihr letztes derartiges Erlebnis solange zurückliegen sollte, daß Sie sich diesen Prozeß im Augenblick nicht vorstellen können, gehen Sie zum Spiegel und probieren Sie einmal »Augenkontakt« mit sich selbst!
Stop.
Haben Sie ein klares Bild dieses Prozesses vor Ihrem geistigen Auge? Dann verstehen Sie, daß ein fester Blick ein sich bewegender sein muß! Würde man einem anderen nämlich wirklich fest ins (= in ein) Auge sehen (d. h. ihn fixieren), dann wäre das Gefühl, das man dadurch auslöste, ein höchst befremdliches.
Deswegen verwundert es sicher nicht, daß man sich in Gegenwart mancher Menschen unbehaglich fühlt, die den Augenkontakt in übertriebener Form »gelernt« und trainiert haben. Wenn Sie z. B. Gelegenheit haben, mit Mitgliedern der »Church of Scientology« (auch Dyanetics genannt) zu sprechen, (die es auch in Deutschland gibt), dann können Sie dieses ständige Anstarren beobachten. Wenn dies dann noch von einem eingefrorenen leichten »Lächeln« begleitet wird, wie »Könner« des Systems es »auszustrahlen« verstehen, dann verstärkt sich der Eindruck, es mit einer roboterhaft-programmierten entpersönlichten »Person« zu tun zu haben, noch mehr. Ähnliche Beobachtungen kann man auch bei amerikanischen Absolventen mehrerer »est-Kurse« machen, sowie bei den Anhängern
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