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Signale des Körpers: Körpersprache verstehen (German Edition)

Signale des Körpers: Körpersprache verstehen (German Edition)

Titel: Signale des Körpers: Körpersprache verstehen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vera F. Birkenbihl
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global sagen: die meisten Stotterer haben keine physiologischen Defekt, der diese Sprechweise erzwingt. Also bleibt nur die Möglichkeit eines »psychologischen« Grundes. Wie immer dieser auch aussehen mag (die Theorien unterscheiden sich hier), so bleibt doch der Effekt, der erzielt wird, immer der gleiche: Der stotternde Mensch zwingt seine Umwelt, ihm mehr Aufmerksamkeit zu schenken, als ein nicht stotternder. Sie müssen sich mehr konzentrieren, um ihn zu verstehen.
    Dasselbe gilt übrigens auch für extrem leise oder undeutlich sprechende (z. B. nuschelnde) Mitmenschen!
    Nun behaupten die Seminarteilnehmer zunächst, daß es solche Menschen nervös mache, wenn man sie ansehe. Aber das stimmt nicht! Richtig ist vielmehr, daß diese Menschen nervös werden (zu Recht), wenn man ihnen ständig auf den Mund schaut, was viele Zuhörer automatisch und unbewußt tun! Auch Sie werden nervös, wenn Ihnen jemand ständig auf den Mund sieht! Wie jeder andere auch, mit dem Sie dies einmal probieren wollen! Das bedeutet jedoch nicht, daß wir diesen Menschen nicht in die Augen sehen können oder dürfen! Gerade dieses Signal des Augenkontaktes wird Ihren Kontakt zu so jemanden verbessern, nicht jedoch ein Vermeiden desselben, weil es Ihnen peinlich ist!
5.4.6 Pupillengröße als Signal?
    Sicher ist Ihnen bekannt, daß die Pupille sich verändernden Lichtverhältnissen angleicht. Hier brauchen wir nur an unsere Katze zu denken, bei der dieser Prozeß leicht zu beobachten ist, weil das Maß der Vergrößerung bzw. Verkleinerung bei ihr sichtbarer ist als bei uns.Jedenfalls wird auch die menschliche Pupille sich sofort reflexartig zusammenziehen, wenn man mit einer Taschenlampe hineinleuchtet. Ebenso weitet sich die Pupille, wenn die Umgebung dunkel wird. Nun haben Wissenschaftler festgestellt, daß dieser Reflex nicht nur bei sich ändernden Lichtverhältnissen auftritt, sondern auch bei zu- bzw. abnehmendem Interesse! Dies hat eine Flut von pseudo-wissenschaftlichen Publikationen ausgelöst, weshalb ich hier kurz darauf zu sprechen kommen möchte.
    Wie der Volksmund beobachtet hat, wirkt ein Mensch, dessen Pupille zusammengezogen ist, anders auf uns, als jemand, dessen Pupille weit geöffnet ist. Ersteren Blick bezeichnet man als »stechend«. Man sagt von jemandem, er habe »Schweinsäuglein« u. ä. Letzteres wird häufig als »offenes Auge« wahrgenommen, wiewohl das Augenlid selbst vielleicht nicht wirklich sehr geöffnet ist. Kurzsichtige Menschen haben »schöne« Augen, da die Pupille bei ihnen eher größer ist, um das schlechtere Sehen zu kompensieren. Hieraus ergibt sich bereits, daß ein extrem gut sehender Mensch vielleicht deshalb einen eher »stechenden« Blick aufweisen wird. Weiter gilt es zu bedenken, daß die Lichtverhältnisse absolut gleich bleiben müssen, wenn man momentane Pupillenerweiterungen als Interesse, bzw. Verengungen als Desinteresse auslegen möchte!
    Außerdem haben wir im allgemeinen zu wenig »Gefühl« dafür, wie groß eine Pupille »gerade jetzt« eigendich sein sollte, um sporadisch ab und zu die Pupillengröße als Signale werten zu können. Letzdich könnte eine Verengung (falls alle Bedingungen bei der Beobachtung erfüllt worden wären!) zwar Desinteresse bedeuten, aber: Wir haben gesehen, daß ein Mensch, der die eben gehörten Informationen »verarbeiten« (überdenken) möchte, »in Gedanken versinkt«, wobei dieser Prozeß ebenfalls mit einem Verengen der Pupille einhergeht! Es ist, als wollte er sagen: »Jetzt im Augenblick bitte keine weiteren Daten, ehe ich über die gegebenen nachdenken konnte.« Dieser Prozeß weist auf starkes Interesse hin, denn bei nicht so akutem Interesse könnte er uns weiterreden lassen, ohne »abschirmende« Signale irgendeiner Art auszusenden.
    Daraus können wir sehen, wie »exakt« Informationen wie die folgende sind: »Fragen Sie Ihren Partner, ob er Sie liebt und achten Sie bei seiner Antwort auf die Größe seiner Pupille.«
5.4.7 Die Augenmuskeln
    Wie schon angedeutet, gibt es zwei Teile des Auges, die wir beachten können 1 : Zum einen die Pupille, zum anderen das Gesamtauge bzw. Bewegungen der Augenlider.
    So spricht man z. B. vom »verhängten« Auge, wenn das Oberlid abgesenkt wird. Dieser Blick geht mit einer Einschränkung der Wahrnehmung einher. Diese kann vorübergehend sein (Bruchteil einer Sekunde) oder aber auch länger dauern (mehrere Minuten). Wieder interpretieren viele Autoren hier »Desinteresse« (s. Kap. 5.4.2 ).
    Noch

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