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Signale des Körpers: Körpersprache verstehen (German Edition)

Signale des Körpers: Körpersprache verstehen (German Edition)

Titel: Signale des Körpers: Körpersprache verstehen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vera F. Birkenbihl
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in zwei Bereiche, den der Mimik selbst und den der Physiognomie. Unter letzterer versteht man nicht den momentanen, sich ständig verändernden Ausdruck, sondern die Gesichtszüge, die ein Mensch im allgemeinen aufweist. Ich nenne das die »angewachsene Mimik«. Wenn ein Mensch häufig Mißmut ausdrückt, indem er die Lippen zusammendrückt und die Mundwinkel absenkt, dann verwundert es nicht, wenn er nach Jahren sog. Mißmutsfalten aufweist. Das sind tief eingekerbte »Linien«, die von den Mundwinkeln her nach unten verlaufen. Wer sich einmal das Gesicht des jungen SCHOPENHAUER betrachtet und dieses dann mit dem Bild des alten vergleicht, der kann dies klar erkennen (s. auch: »der verpreßte Mund«, Kap. 5.5.3 ).
    Zur Physiognomie zählt auch eine Deutung der Gesichts- oder Nasenform, wiewohl hier die Trennung von der Phrenologie, die GALL (94) begründete, nicht eindeutig ist. Wir werden in diesem Rahmen weder Physiognomie noch Phrenologie betreiben 1 .
    Trotzdem können wir nicht umhin, z. B. tief eingekerbte Mißmutsfalten zu registrieren, wenn wir bewußt wahrnehmen. Aber auch so ein Signal allein hat keine Aussagekraft. Zwar ist die Faltenbildung selbst unmißverständlich zu sehen, so daß wir wissen, daß dieser Mensch seine Lippen oft zusammengekniffen und die Mundwinkel abgesenkt haben muß, aber wir wissen nicht, warum dies geschah. Natürlich kann es sein, daß dieser Mensch ein »Griesgram« ist, dem nichts gefällt. Es kann aber ebensogut sein, daß dieser Mensch eine schwere Krankheit oder ein hartes Schicksal erlitten hat. Man denke an Personen, die einen geliebten Menschen verloren, an Menschen, die jahrelang in KZs zugebracht haben oder an solche, die (wie heute in gewissen Teilen der Welt alltäglich ist), gefoltert wurden, etc.

5.2 Drei Bereiche des Gesichts
    Es hat sich eingebürgert, von folgender Unterteilung auszugehen:

    1) Stirnbereich (inkl. der Augenbrauen)
    2) Mittelgesicht, d. h.: Augen-, Nasen- und Wangenbereich
(bei den meisten Autoren inkl. der Oberlippe)
    3) Mund- (bzw. Unterlippe) und Kinnpartie.
( Abb. 7 ).

    Abb. 7
5.2.1 Der Stirnbereich
    Man geht davon aus, daß die Stirne mit ihrer Faltenbildung und den Augenbrauen Aufschluß über Prozesse des Denkens und des Analysierens gibt. Wiewohl diese Meinung ein Überbleibsel der Phrenologie GALLs (94) zu sein scheint, halte ich die unter 5.3 aufgeführten Aussagen über den Stirnbereich doch für zutreffend. Trotzdem gilt natürlich die mehrfach geforderte Vorsicht, was »Wissenschaftlichkeit« von solchen Interpretationen angeht.
5.2.2 Das Mittelgesicht
    Der Augen-, Nasen- und Wangenbereich wird auch als Gesichtssinn bezeichnet. Die meisten Autoren schließen die Oberlippe mit ein, da sie differenziertere Detailaussagen machen als wir (s. Kap. 5.4 ). Wir sprechen meist nur von den Lippen bzw. von dem Mund, so daß es in unserem Rahmen nicht so wichtig ist, wo Sie die Grenze nun genau ziehen wollen.
    Vom Gesichtssinn sagt man, daß er uns Hinweise über das Aufnehmen der Außenwelt gebe. Dies liegt z. T. auf der Hand, da ja die Augen das »Fenster zur Welt« darstellen. Sie werden aber mit gleichem Recht auch das »Fenster zur Seele« genannt, so daß wir ersehen, daß auch Informationen des Innenlebens aus diesem Bereich ersichtlich sein können. Des weiteren gilt zu bedenken, daß auch der Mund bei Prozessen des Aufnehmens aus der Umwelt maßgeblich beteiligt ist (s. u.).
5.2.3 Die Mund- und Kinnpartie
    Der Mund hat sich aus dem Ur-Schlund entwickelt, den bereits ein sehr einfacher Organismus besitzt. Er stellt die Beziehung zur Umwelt dar, indem der Organismus durch ihn sowohl aufnimmt als auch ausscheidet. Bei kleinen Kindern kann man gut beobachten, daß sie alles in den Mund stecken, um es zu erfassen. Daher ist es nicht verwunderlich, daß der Mund eine wesentliche Rolle spielt, sowohl wenn es gilt, Informationen aus der Umwelt nicht »hereinzulassen« als auch, wenn man sich nicht äußern will oder darf (s. Kap. 5.5 ).
    Weiter ordnet man der Kinnpartie (inkl. der Unterlippe) das Gefühls- und Triebleben zu, sowie, insbesondere dem Kinn, das Durchsetzungsvermögen. Ein Mensch, der im Begriff ist, sich energisch durchzusetzen, wird als mimisches Signal sein Kinn vorschieben. (Während die Beurteilung der Kinnform bezüglich der Charaktereigenschaft des Durchsetzungsvermögens wiederum in den Bereich der Phrenologie gehört.)
    Und nun wollen wir uns den Interpretationen der drei mimischen Bereiche zuwenden.

5.3 Der

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