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Signale

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Titel: Signale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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einiger Anstrengung, ihren Anzug mit der anderen zu fassen bekam.
    Sie in den Anzug zu kleiden, war eine harte, unbequeme Arbeit, als wolle man eine Puppe in Kleidungsstücke stecken, für die sie zu groß ist, doch er schaffte es, schloß ihren Helm, und sah die flexiblen Teile des Anzugs sich ausbeulen, als der automatische Druckregulator ihn mit Luft füllte.
    Sie bewegten sich weiter fort, schneller und schneller, bis sie zu einem großen Portal gelangten, und hinaus in die blendenden Strahlen eines verwaschenen kupfernen Himmels.
    In einem Kreis versammelt waren dort zwanzig oder mehr Mitglieder von Hatchers Rasse. Natürlich erkannte McCray sie nicht als solche. Er wußte nicht einmal, daß es Lebewesen waren, weil sie aller Eigenschaften entbehrten, die Lebewesen gewöhnlich aufweisen. Keine Augen. Keine Gesichter. Ihre eigenständigen Glieder, die wie zufällig über ihnen pendelten, schienen in keiner Beziehung zu den unregelmäßigen Sphären zu stehen, die ihre Eigentümer waren.
    Die Frau kam schwerfällig auf die Füße, ihre Sichtscheibe den Kreaturen zugewandt. McCray vernahm in seinem Helmlautsprecher einen unterdrückten Aufschrei.
    »Sind Sie in Ordnung?« erkundigte er sich scharf. Das große Kristallauge ihres Anzugs wandte sich zu ihm.
    »Oh, der Mann, der zu mir gesprochen hat.« Ihre Stimme klang gepreßt, aber offenbar hatte sie sich jetzt unter Kontrolle. Der Akzent war verschwunden; sie schien sich völlig beruhigt zu haben. »Ich bin Ann Mei-Ling von der Woomara . Was sind – diese da?«
    McCray sagte: »Unsere Entführer, schätze ich. Sie sehen nicht gerade so aus, wie?«
    Sie lachte nervös, ohne zu antworten. Die Kreaturen schienen auf etwas zu warten. Falls sie, dachte McCray, wirklich Lebewesen waren oder keine Maschinen, oder – oder was immer jemand vorfinden kann in dem unmöglichen Fall, daß er auf den unwahrscheinlichen Planeten einer unerforschten Sonne verschlagen wird. Er berührte mit einer beschwichtigenden Geste den Helm der Frau und ging auf die Kreaturen zu, wobei er die Arme hob.
    »Hallo«, sagte er. »Ich bin Herrell McCray.«
    Er wartete.
    Er wandte sich halb um, die Frau beobachtete ihn.
    »Ich weiß nicht, was ich weiter tun soll«, gestand er.
    »Setzen Sie sich«, meinte sie plötzlich. Er starrte sie an. »Nein, Sie müssen! Sie wollen, daß Sie sich setzen.«
    »Ich habe nichts …«, setzte er an, dann zuckte er die Achseln. Er setzte sich.
    »Nun strecken Sie sich aus und öffnen Sie Ihre Sichtscheibe.«
    » Hier ? Hören Sie, Ann – Miss Mei-Ling, wie auch Ihr Name war! Spüren Sie nicht die Hitze? Wenn ich die Scheibe …«
    »Aber Sie müssen.« Sie sprach sehr überzeugt. »Es ist s’info – wie nennen Sie es – Telepathie, glaube ich. Aber ich kann sie hören. Sie wünschen, daß Sie die Scheibe öffnen. Nein, es wird Sie nicht töten. Sie wissen, was sie tun.«
    Sie zögerte, dann sagte sie beunruhigt: »Sie benötigen uns, McCray. Das ist etwas … ich bin nicht sicher, aber etwas Böses. Sie brauchen Hilfe und glauben, daß Sie ihnen sie geben können. Also öffnen Sie bitte den Helm, wie sie es möchten.«
    McCray schloß die Augen und verzog das Gesicht, doch es half nichts; er hatte keine besseren Lösungen. Jedenfalls, dachte er, würde er es rasch genug zu spüren bekommen, falls diese Dinger sich irrten.
    Die Geschöpfe bewegten sich vorsichtig auf McCray zu, und er fand sich auf einmal von einem Dutzend oder mehr der eigenständigen Arme gefangen. Überrascht wehrte er sich, aber es war vergeblich; nein, er würde die Scheibe nicht wieder schließen können! … Doch die Hitze war nicht schlimm. Irgendwie schirmten sie ihn ab.
    Ein winziges Glied, einem dieser Arme ähnelnd, aber wesentlich kleiner, schlängelte sich durch die Luft auf ihn zu, verharrte über seinen Augen und entließ aus dem Innern ein noch winzigeres Ding, so klein und so dicht vor seinen Augen, daß McCray es nicht in den Brennpunkt bekam. Zielstrebig bewegte es sich auf sein Gesicht zu.
    Die Frau sagte, als spräche sie zu sich selbst: »Das Ding, das sie fürchten, ist – weit fort, aber – o nein! Mein Gott!«
    Ein fürchterlicher, lauter Schrei erscholl, aber McCray war nicht ganz sicher, ihn gehört zu haben. Es mochte sein eigener gewesen sein, dachte er wie von Sinnen, denn das winzige, schwebende Ding hatte sein Gesicht erreicht und bohrte sich tief hinein, und der Schmerz war unglaublich.
     
    Die Qual lag jenseits aller Vorstellungskraft.
    Es war schlimmer

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