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Signum - Die verratenen Adler

Signum - Die verratenen Adler

Titel: Signum - Die verratenen Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roemling
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Oliven.
    Â»Warum sollte er nicht glauben, was so gut wie wahr ist?«, fragte Irmin zurück. »Marbod
hat
Verbündete beiuns im Land. Die Leute
sind
unzufrieden. Aufstände hat es immer gegeben und es wird sie immer geben. Und er selbst muss am besten wissen, warum das so ist.«
    Â»Was ist, wenn er nicht den nördlichen Weg durch die Wälder nimmt?«, wollte der Brukterer wissen und steckte sich eine Handvoll Oliven in den Mund.
    Fastrada entging nicht, dass Irmin den Kopf schief legte und lächelte. In seine Augen trat ein kalter Ausdruck, der ihr unheimlich war. »Er wird, mein lieber Landogar, er wird. Es ist der kürzeste Weg, und er wird ihn nehmen. Ich kenne ihn. Er schätzt die Gradlinigkeit.«
    Â»So, tut er das?«
    Â»Ja. So wie du die Oliven schätzt.«
    Der Brukterer grinste über sein breites Gesicht und kaute weiter. »Die Oliven werde ich vermissen«, sagte er undeutlich.
    Um Irmins Mund spielte immer noch das kalte Lächeln. »Dann iss dich vorher satt.«
    Während Fastrada weiter zwischen ihrer Mutter und ihren Schwestern hin und her blickte, als folgte sie deren Unterhaltung, dachte sie angestrengt nach. Wovon war hier bloß die Rede? Wer war dieser zweifelhafte Freund?
    Der Brukterer hatte gerade den letzten Bissen heruntergeschluckt und wollte etwas sagen, da erhoben sich vor dem Haus erregte Stimmen.
    Das Geschrei schwoll an, als ob sich dort draußen eine Menschenmenge versammelte. Fastrada hob den Kopf, und auch die anderen lauschten.
    Irmin stand als Erster auf. »Mal sehen, was da los ist«, sagte er. Nach und nach begaben sich auch Inguiomer und die Gäste zum Eingang.
    Fastrada sprang von ihrem Schemel und lief der Gruppe hinterher. Draußen war es so hell, dass sie sich die Hand über die Augen halten musste. Das ganze Dorf schien auf den Beinen. Aus den zwanzig verstreuten Gehöften und aus den in den Boden eingesenkten Arbeitshäusern liefen die Menschen herbei und strebten dem südlichen Tor der Einfriedung zu, wo gerade ein kleiner Zug bewaffneter Männer angekommen war, in dessen Mitte ein Ochsenkarren stand. Darauf befand sich ein Käfig aus zusammengebundenen Ästen. Fastrada traute ihren Augen kaum: In dem Käfig hockte ein kleiner Bär. Irmin, Inguiomer und die Besucher bahnten sich einen Weg durch den Auflauf aus Männern, Frauen und Kindern. Als die Menge sich teilte, sah sie weitere Männer, die einen Balken geschultert hatten, an dem ein ausgewachsener Bär mit den Pranken festgebunden war, den sie nun zu Boden fallen ließen. Der Bär war tot.
    Â»Wo habt ihr den denn erwischt?«, rief jemand.
    Â»Ganz hinten an der Flussschleife«, gab einer der Männer zurück, die den toten Bären getragen hatten. »Die hat sich ganz schön gewehrt!«
    Â»Kein Wunder, wenn sie Junge hat.«
    Â»Keiner verletzt?«
    Â»Nein.«
    Â»War nur ein Junges dabei?«
    Â»Nein, zwei. Das andere ist entwischt.«
    Die Gruppe der Ankömmlinge bestand aus zwölf Männern, aber Fastrada kannte nur einen von ihnen, er ging manchmal mit ihrem Vater zur Jagd. Während alle um sie herum durcheinanderzuplappern begannen, trat sie an den Käfig heran. Der kleine Bär war völlig eingeschüchtert. Er schaute nervös blinzelnd um sich und kratzte am Gitter des Käfigs herum. Ein kleiner Junge, der sich ebenfalls dicht an den Käfig herangetraut hatte, steckte ein kleines Holzschwert durch das Gitter. Der Bär machte einen ungelenken Satz in die andere Ecke des Käfigs.
    Â»Verschwinde!«, fuhr Fastrada den Jungen an, der sofort ein paar Schritte zurückwich.
    Aus der Gruppe der Ankömmlinge war ein athletischer, hochgewachsener Mann mit dichten schwarzen Locken in römischer Tunika hervorgetreten.
    Irmin, der den toten Bären mit dem Fuß angestoßen hatte, wandte sich auf Lateinisch an den Römer. »Was soll das?«, fragte er.
    Der Mann schien Fastradas Cousin zu kennen. »Präfekt«, sagte er mit einer leichten Verneigung. »Ich bin Publius Fulvius Corvus. Ist alles bezahlt.«
    Â»Das will ich hoffen«, gab Irmin unfreundlich zurück. »Was willst du damit?«
    Â»Der Große interessiert mich nicht«, erwiderte der Römer und blickte teilnahmslos auf den Kadaver, dessen rechte Flanke mit Blut verschmiert war. »Wenn einer von euch ihn haben will – bitte.«
    Â»Und der kleine?«
    Â»Hat eine weite Reise vor

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