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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ist?«
    Laffitte stampfte mit dem Fuß auf.
    »Ja, zum Teufel! Ich bin völlig sicher!«
    Morgan blieb ungerührt. Er murmelte:
    »Na schön!«
    Dann wandte er sich endgültig ab und ging hinaus. Sorgfältig fuhr er seinen Wagen von der
großen Freitreppe weg und parkte ihn auf dem dafür vorgesehenen Platz im Schatten des großen
Gebäudes.
    Morgan kehrte zu Miß Defoe zurück. Laffitte war inzwischen weitergegangen.
    »Was ist das für eine Sache, Morgan?« fragte Miß Defoe aufgeregt. »Wovor haben Sie Angst?«
    Morgan nahm sich einen Stuhl und setzte sich. Er zuckte mit den Schultern.
    »Ich weiß nicht recht. Da scheint ein gewaltiges Geschäft zustande gekommen zu sein. Laffitte
hat sich nahezu die Beine ausgerissen, um den Aufsichtsrat sofort zusammenzubekommen. Und
dabei …«
    Miß Defoe schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß nicht, was daran falsch sein soll!«
    »Haben Sie schon einmal erlebt, wie Laffitte Geschäfte tätigt?«
    »Nein, noch nie.«
    »Die Zeit, die Laffitte braucht, um zu einem Abschluß zu kommen, wächst proportional mit der
Größe des Auftrags, um den es sich handelt. Laffitte hat noch nie eine Verhandlung unter fünf
Stunden geführt. Diese hier hat gerade soviel Minuten gebraucht – na schön, vielleicht auch
eine Viertelstunde, wenn man alles zusammenrechnet. Dafür ruft er jetzt den Aufsichtsrat
zusammen. Es muß sich also um ein Riesengeschäft handeln, sonst würde Laffitte allein
entscheiden. Ein Riesengeschäft in fünfzehn Minuten beschlossen – das ist es, was mich
stört.«
    Miß Defoe verzog das Gesicht.
    »Na, hören Sie, deswegen machen Sie ein solches Theater?«
    Morgan nickte.
    »Werden Sie mich mithören lassen, wenn dieser Yamakura …«
    »Nein«, antwortete Miß Defoe hart. »Ich lasse niemals jemand mithören!«
    Aber Morgan gelang es, sie zu überreden.
    Sie sprachen eine Weile über weniger aufregende Dinge, bis sich plötzlich die Tür der Halle
öffnete. Bei dem Geräusch wandte Morgan sich um. Er sah den breiten Türflügel nach außen
schlagen, wieder hereinkommen und in seine Ruhelage schaukeln. Er wischte sich mit einem Ruck
über die Augen. In der Halle war der übliche Betrieb, in der Nähe der Tür jedoch hielt sich
niemand auf.
    Miß Defoe wurde aufmerksam.
    »Was ist los? Was haben Sie jetzt schon wieder?«
    »Die Tür hat sich geöffnet, aber es ist niemand hereingekommen!«
    Das Telefon klingelte. Miß Defoe stellte eine Verbindung her und legte wieder auf. Dann sagte
sie:
    »Sie sollten ein paar Wochen Urlaub machen, Morgan. Ihre Gespensterseherei wird langsam
komisch.«
    Morgan protestierte.
    In diesem Augenblick ereignete sich etwas Seltsames. Ein älterer Bürobote war mit einer
Unterschriftenmappe auf dem Weg quer durch die Halle. Plötzlich blieb er stehen, als sei er gegen
eine Wand geprallt, ließ die Mappe fallen, warf die Arme hoch und stieß einen erschreckten Schrei
aus. Mit ein paar gewaltigen Sätzen war Morgan bei ihm.
    »Was ist los?«
    Der alte Mann war grau im Gesicht vor Angst. Er zitterte, und seine Worte kamen stockend.
    »Ich … er … da war etwas, und ich bin mit ihm zusammengestoßen! Hier, genau an dieser
Stelle!«
    Morgan trat an die Stelle, auf die der Mann zeigt.
    »Unsinn!« brummte er. »Hier ist gar nichts!«
    Der Mann schüttelte den Kopf.
    »Was war es dann?« fragte Morgan.
    »Ich kann es nicht sagen. Es könnte ein Mensch gewesen sein; aber er hatte keinen normalen
Anzug an. Es fühlte sich ziemlich hart an.«
    Morgan fuhr sich mit der Hand über die Haare.
    »Sie haben nichts gesehen?«
    »Nein, das ist es ja!«
    »Na schön.« Morgan bückte sich, hob die Mappe auf und drückte sie dem Mann unter den Arm.
»Vergessen Sie's und erzählen Sie's niemand weiter. Es glaubt Ihnen ja doch keiner.«
    »Ja, danke«, murmelte der Alte verstört.
    Morgan ging zu Miß Defoe zurück.
    »Was war?« wollte sie wissen.
    »Er ist mit einem Unsichtbaren zusammengestoßen.«
    Miß Defoe bekam einen Lachanfall.
    »Ich frage mich, wieviel daran wahr sein kann«, sagte Morgan ernst.
    Sie unterbrach sich mitten im Gelächter.
    »Sie wollen doch nicht behaupten …«
    Er gab keine Antwort. Er stützte den Kopf in die Hände und dachte nach.
    Nach einer Weile öffnete sich die große Tür der Halle von neuem, dieses Mal, um zwei der
Aufsichtsratsmitglieder hereinzulassen, die von Laffitte herbeigerufen worden waren.
    Sie kamen an Miß Defoes Telefonbox vorbei und grüßten nickend, ohne dabei ihre Unterhaltung

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