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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Li fort. »Damit wären wir uns einig. Darf ich nun vorstellen? Dies ist
Leutnant Klein von der westlichen Abwehr. Ich bin Leutnant Li Tschai-Tung. Damit sitzen endlich
einmal drei Vertreter der Großmächte an einem Tisch, wenn es auch nur ein wackliger Holztisch in
der Wüste Gobi ist. Sagen Sie ehrlich, gibt es auch nur einen Grund, der uns dazu berechtigt,
Feinde zu sein?«
    Rawenkow schüttelte den Kopf.
    »Sie haben recht, Leutnant Li. Ich denke, wir sollten einen Waffenstillstand schließen. Haben
wir nicht die gleichen Ziele?«
    Klein fragte: »Was geschieht, wenn wir unser Ziel erreicht haben?«
    Niemand gab ihm darauf eine Antwort.
    Port Darwin war der bedeutendste Hafen an der Nordküste von Australien.
    Australien gehörte zwar politisch und wirtschaftlich zum Westblock und hatte einen Vertreter
in Washington sitzen, aber große Teile der Bevölkerung setzten sich für eine Neutralität des
Kontinents ein. Trotz allem wußte Bully, daß er keineswegs in Freundesland niederging, als er den
Hubschrauber in der Nähe der Küste auf einem sandigen Plateau absetzte. Es dämmerte bereits. Die
Lichter der nahen Stadt leuchteten zu ihm herüber.
    »Flipp, kommst du mit in die Stadt? Dort kannst du in einem Hotel übernachten. Morgen bringe
ich dir Geld, und dann steht deinem Rückflug nichts mehr im Wege.«
    »In Ordnung, Bully. Du weißt, ich muß zu meiner Frau. Sie bekommt bald ein Baby.«
    »Ja, ich weiß«, nickte Bully. Die Kindergeschichte ging ihm allmählich auf die Nerven. »Nun
vergiß deine Sorgen. Wir haben einen Fußmarsch von einer halben Stunde vor uns. Hoffentlich hat
uns niemand hier landen sehen.«
    Ohne Zwischenfall lieferte Bully seinen Schützling im Royal ab und kehrte nach einem
informatorischen Rundgang durch die abendliche Stadt zum Hubschrauber zurück. Ein mit dem
Psychostrahler behandelter Polizist hatte ihm willig alle gewünschten Auskünfte gegeben.
    Doktor Frank M. Haggard wohnte Östlich von der Stadt in einem Nebengebäude der von ihm
errichteten Krankenanstalten. Dort besaß er auch das Laboratorium, in dem er vor zwei Jahren das
Serum gegen die Leukämie entwickelt hatte.
    Bully richtete sich nach der Beschreibung des Polizisten und flog mit dem Hubschrauber dicht
über die weiß schimmernde Autostraße dahin, bis er die Abzweigung erreichte. Er folgte ihr, und
bald sah er gegen das hellere Meer die Silhouette der wuchtigen Gebäude.
    Er landete ein wenig abseits auf einer Lichtung. Dann schob er den Strahler in die Tasche,
packte einen der unerschöpflichen Generatoren unter den Arm und machte sich auf den Weg.
    Frank Haggard war noch nicht zu Bett gegangen.
    Er betrachtete seinen späten Besucher erstaunt und bat ihn dann einzutreten. Neugierig blickte
er auf die kleine Kiste, die Bully behutsam auf einem Tisch absetzte.
    »Womit kann ich dienen?« fragte der berühmte Arzt.
    Bully betrachtete ihn genauer. Haggard erwies sich als Hüne von Gestalt mit dunkelblonden
Haaren und blauen Augen. Er mochte etwa 45 Jahre alt sein. In seinem Gesicht war ein gütiger Zug,
der Vertrauen einflößte.
    »Eigentlich mit sehr viel«, begann Bully. »Mein Name ist Reginald Bull. Ich weiß nicht, ob Sie
schon von mir gehört haben.«
    »Wohnen Sie in Darwin?«
    Bully war enttäuscht, aber er zeigte es nicht.
    »Nein. Ich komme aus der Mongolei.«
    »Ach!« machte Haggard. Mehr nicht. Immerhin war die Mongolei an die fünftausend Kilometer
entfernt. Vielleicht ein Irrer, der irgendwo ausgebrochen war, dachte der Mediziner. Man mußte
ihn vorsichtig behandeln.
    »Ja, genauer gesagt, aus der Wüste Gobi.«
    »Auch das noch!« entfuhr es Haggard unwillkürlich. Aber er faßte sich und fragte
teilnahmsvoll: »Zu Fuß?«
    »Nur die letzten fünfhundert Meter«, gab Bully wahrheitsgemäß zu. Zum Teufel, wie sollte er es
dem Wissenschaftler nur beibringen, was er von ihm wollte. »Ich benötige Ihr Anti-Leukämie-Serum,
um einen Kranken zu heilen. Nur – hm – die Bezahlung macht mir einige Sorgen. Ich hätte
Ihnen da zwar etwas mitgebracht …«
    »Sprechen Sie offen mit mir«, empfahl Haggard und blickte in Richtung des Telefons.
»Vielleicht hätten Sie aber auch bis morgen früh warten sollen.«
    »Das geht leider nicht, da jede Minute kostbar ist, Doktor. Hätten Sie Interesse an einer
billigen Stromquelle?«
    »Wie bitte?«
    Bully nahm das Kästchen auf seinen Schoß. Er wickelte es aus und stellte es auf den Tisch
zurück. Nur einige von Crest

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