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Silberband 001 - Die Dritte Macht

Titel: Silberband 001 - Die Dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Männer in der Kabine. Der Tank wurde
aufgefüllt, einige Reservekanister im seitlichen Laderaum verstaut, dann meldete der Anführer der
Gruppe die Beendigung der Aktion.
    Bully ließ den Motor anspringen und nickte gnädig aus dem Fenster. Er sah noch die verblüfft
aufgerissenen Augen des Chinesen, dann glitt er auch schon hinauf in den rötlich gefärbten
Himmel. Der richtige Marschall Roon konnte sich später niemals erklären, wieso Hauptman Fin-Lai,
der ihn persönlich kannte, vor dem Kriegsgericht beschwor, ihm selbst auf dem Flugplatz bei
Tschungking begegnet zu sein. Schließlich konnte er doch nicht zugleich an zwei verschiedenen
Orten weilen.
    Ausgerechnet zehn Kilometer von der STARDUST entfernt begann eine mongolische Firma
am Goshun-See Anlagen zur Salzgewinnung zu errichten.
    Bulldozer schoben gewaltige Breschen in das sandige Ufer, und Bagger entfernten die Erde. Es
entstanden riesige Becken, in die man das Seewasser einlaufen ließ. Dann wurden die Schleusen
geschlossen. Die Sonne würde das Wasser verdunsten, zurück blieb das Salz. Ganze Kolonnen von
Lastwagen standen bereit, das so gewonnene Naturprodukt in die Mongolei zu bringen, die zum
Machtbereich von Moskau gehörte.
    Leutnant Klein und Li Tschai-Tung sahen sich genötigt, eine Rast einzulegen, wollten sie nicht
auffallen. So seltsam ihnen auch die Arbeitsgruppen vorkamen, es bestand kein Grund, sie nicht
hier zu vermuten. Der offene Kampf gegen die STARDUST war eingestellt worden, nachdem man die
Zwecklosigkeit militärischer Aktionen eingesehen hatte. Die strahlungsfreien Atombomben hatten
keine schädigenden Nachwirkungen hinterlassen. Die Truppen waren aus der unmittelbaren
Nachbarschaft der Mondrakete abgezogen worden.
    Der leitende Ingenieur der Firma, Ilij Rawenkow, begrüßte die unerwarteten Gäste mit
besonderer Herzlichkeit. Er sprach fließend Chinesisch.
    »Was führt Sie in diese einsame Gegend?« wollte er wissen, nachdem er sie zum Tee eingeladen
hatte. »Wir dachten schon, wir würden monatelang keine Seele zu Gesicht bekommen. Darf ich
vorstellen, meine Herren, dies ist Peter Kosnow, der Beauftragte der Firma.«
    Die beiden Russen machten einen guten Eindruck, aber irgend etwas in ihrem Verhalten mahnte
zur Vorsicht.
    »Wir testen einen Transportwagen der Armee«, antwortete Li. »Ich finde, dies ist gerade die
richtige Gegend dazu. Ingenieur Klein begleitet mich. Er lebt schon seit fünfzehn Jahren in der
AF.«
    Rawenkow und Kosnow warfen sich einen schnellen Blick zu.
    »Ach – interessant.« Rawenkow lächelte zuvorkommend. »Ist es nicht seltsam, daß immer
wieder Europäer oder gar Amerikaner zu uns stoßen und mit uns arbeiten? Eigentlich fallen
sämtliche Grenzen, wenn es um wirtschaftliche Vorteile geht.«
    Li kniff die Augen zusammen.
    »Wirklich nur um wirtschaftliche Vorteile?« fragte er lauernd.
    Der Russe blickte unwillkürlich in jene Richtung, in der das Raumschiff hinter einer
Bodenwelle lag.
    »Wie meinen Sie das?«
    Li folgte dem Blick und sagte nebenbei:
    »Dort liegen keine Salzgewinnungsbecken, wenn ich nicht irre. Warum sind Sie eigentlich früher
niemals auf die Idee gekommen, den Goshun-See auszubeuten?«
    »Worauf wollen Sie eigentlich hinaus?« Rawenkow konnte seine Nervosität kaum noch
verbergen.
    »Auf die Einigkeit ehemaliger Gegner«, lächelte Li und trank gemächlich seinen Tee. »Sie
wollen mir doch nicht erzählen, Sie seien rein zufällig hier, oder doch? Dort drüben, keine zehn
Kilometer von hier, liegt die STARDUST. Sie ist mehr wert als alle Salzseen der Welt. Und
dann – seit wann arbeiten Russen für eine mongolische Firma?«
    Kosnow machte eine unvorsichtige Bewegung und blickte dann in die Mündung einer Pistole, die
Klein ihm vor das Gesicht hielt.
    »Aber, wer wird denn so voreilig sein?« tadelte Li milde. »Wir sind doch unter guten Freunden.
Kosnow, vergessen Sie einmal Ihre Pistole in der Rocktasche. Und Sie, Klein, lassen die Ihre
verschwinden. Es wäre lächerlich, wenn wir uns angesichts eines gefährlicheren Gegners nicht
einig sein könnten. Habe ich recht, Rawenkow?«
    Der Russe nickte langsam.
    »Wie konnten Sie uns so schnell durchschauen? Bisher kam niemand auf den Gedanken, in uns
etwas anderes als Männer der Firma zu vermuten.«
    »Vielleicht deshalb, weil wir Kollegen sind«, meinte Li freundschaftlich. »Heißt Ihr
Auftraggeber nicht Iwan Martinowitsch Kosselow?«
    Die beiden Russen nickten verdutzt.
    »Na also«, fuhr

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