Silberband 002 - Das Mutantenkorps
Milliarden Dollar. Wenn Sie bereit sind, auch auf diesem Gebiet offiziell mit mir zusammenzuarbeiten, bin ich meinerseits bereit, für ein anzulaufendes Projekt die Summe von dreißig Milliarden vorzuschießen.«
Der Präsident der AF beugte sich vor.
»Welches Projekt meinen Sie?« fragte er lauernd.
Perry Rhodan lächelte.
»Eine Raumflotte! Die Erde benötigt eine Raumflotte.«
Die drei Männer redeten durcheinander, bis Rhodan sie ungeduldig unterbrach.
»Unsere Anstrengungen sollten nicht mehr der Aufrüstung dienen, sondern dem Aufbau der Raumflotte. Die gesamte Wirtschaft der Erde kann von einem solchen Vorhaben profitieren. Neue Industriezweige werden entstehen, Millionen Menschen werden Beschäftigung finden. Das wäre die rein wirtschaftliche Seite und ihre Vorteile. Es gibt jedoch auch einen militärischen Grund, eine Raumflotte zu besitzen. Sie haben den Kreuzer der Arkoniden auf dem Mond vernichtet. Automatisch wurde dabei das Notsignal ausgelöst, das Funkwellen mit Überlichtgeschwindigkeit in den Kosmos schickt. Diese Signale werden von raumfahrenden Wesen aufgefangen. Die jetzt stattfindende Invasion ist eine der Folgen. Andere Völker können ebenfalls neugierig werden und zu uns gelangen. Terra muß bereit sein, weitere Invasionen abzuschlagen. Dazu wird die Raumflotte benötigt. Ich hoffe, das ist eine Begründung, deren zwingende Logik auch Sie überzeugt.«
Sie tat es. Einstimmig wurde der Vorschlag Rhodans angenommen. Seine nächste Forderung ging darauf hinaus, daß sich die drei Präsidenten ernsthafte Gedanken darüber machten, wie eine gemeinsame Regierung gebildet werden könne. Er schloß seine präzisen Vorschläge:
»Es muß ein für allemal garantiert werden, daß eine Spaltung der Nationen aufhört. Das Entstehen der Raumflotte wird den Einheitsgedanken fördern, aber auch rein äußerlich muß dafür gesorgt werden, daß das Gefühl der Zusammengehörigkeit genährt wird. Die Weltregierung, ein Traum verlachter Utopisten, muß Realität werden. Die Gelegenheit dazu war noch niemals so günstig wie heute. Die gemeinsame Gefahr und die gemeinsamen künftigen Anstrengungen zum Aufbau einer Raumflotte sind gute Geburtshelfer. Ich bitte Sie, so bald wie möglich entsprechende Verhandlungen aufzunehmen. Das wäre es, meine Herren. Ich denke, Sie können nun die Konferenz ohne mich abschließen. Die internen Fragen gehen mich nichts an. Mercant wird mich über das Wesentliche später informieren. Ich danke Ihnen für das Vertrauen, das Sie in mich setzen. Ich werde es nicht mißbrauchen.«
Der Wandschirm erlosch.
In das entstehende Schweigen hinein sagte Mercant:
»Damit sind die Ziele gesteckt, meine Herren Präsidenten. Es liegt an Ihnen, ob wir sie auch erreichen. Damit wir schon heute zu greifbaren Ergebnissen gelangen, hielt ich es für richtig, den Mann hierher zu bestellen, der uns in allen wirtschaftlichen und finanziellen Fragen beraten kann. Meine Herren, ich darf Sie nun mit Homer G. Adams, dem Geschäftsführer der GCC, bekannt machen.«
In ihrem Hotelzimmer in Peking hielten Ernst Ellert und Tako Kakuta Kriegsrat.
»Es muß Ihnen möglich sein«, sagte Ellert eindringlich. »Denken Sie nur daran, wie Sie das Ovalschiff der IVs vernichteten. Sie teleportierten sich mit der Bombe zum Gegner. Wenn Sie eine Bombe mitnahmen, müßte das auch mit einem Menschen möglich sein. Sie haben bewiesen, daß Sie Materie teleportieren können, die Sie berühren. Auch Ishy Matsu kann ihre Fernseheigenschaften auf andere übertragen.«
»Vielleicht haben Sie recht«, lächelte der Japaner höflich. »Es käme auf einen Versuch an. Ich habe bisher an eine solche Möglichkeit nicht gedacht, wenn ich ehrlich sein soll.«
»Wir werden es ausprobieren müssen.«
»Wie wäre es, wenn Sie mich einmal mit in die Zukunft nähmen?« fragte der Japaner. »Damit tun wir uns gegenseitig einen Gefallen.«
Ellert mußte lachen.
»Das also ist die gepriesene Koordinierung unserer Kräfte«, spottete er. »Wenn Crest das ahnen würde …«
Tako wurde plötzlich ernst. Er dachte an ihre Aufgabe.
»Wir haben Li gefunden«, stellte er fest. »Was fangen wir nun mit ihm an? Wie sollen wir wissen, ob er Dummheiten macht? Warnen können wir die Dienststellen der Asiaten auch nicht, weil niemand weiß, wer von ihnen bereits zu den IVs gehört.«
In diesem Augenblick summten ihre Allzweckgeräte. Beide drückten auf den Empfangsknopf. Die Stimme Ras Tschubais, des zweiten Teleporters,
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