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Silberband 002 - Das Mutantenkorps

Titel: Silberband 002 - Das Mutantenkorps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ertönte:
    »Li ist soeben zum Flughafen gefahren und hat sich eine Karte für den Stratoliner nach Batang genommen. Abflug morgen früh um 06.35 Uhr.«
    »So früh!« stöhnte Ellert, der für sein Leben gern morgens lange schlief. »Was will der Kerl denn ausgerechnet in Batang?«
    »Keine Ahnung«, kam Tschubais Antwort. »Er gab dem Beamten, der ihm die Flugkarte verkaufte, keinen Grund für seine Reise an.«
    »Wann trifft er in Batang ein?« fragte Ellert.
    »Der Flug dauert zwei Stunden – um halb neun also.«
    »Wir werden ihn in Batang empfangen«, nickte Ellert.
    Eine Sekunde später materialisierte der massige Afrikaner mitten im Hotelzimmer. Er grinste breit über das ganze Gesicht, als er Tako und Ellert unwillkürlich zusammenzucken sah. Niemand konnte sich daran gewöhnen, einen Menschen aus dem Nichts auftauchen zu sehen, selbst ein Teleporter nicht.
    »Wissen Sie«, fragte der Japaner, »was unser Freund ausgerechnet in Tibet will? Batang liegt doch in Richtung Tibet, wenn ich nicht irre.«
    »Sie irren nicht«, bestätigte Ras. »Gut zweitausend Kilometer. Ein hübscher Sprung. Wie machen wir ihn?«
    »Wir nehmen Ellert in unsere Mitte. Vielleicht schaffen wir es dann«, sagte Kakuta.
    Ras Tschubai begriff, was die anderen planten, und schüttelte skeptisch den Kopf.
    »Warum nicht?« lächelte der Japaner. »Er ist nicht einmal so schwer wie eine mittlere Bombe.«
    Die Maschine landete fahrplanmäßig. Li stieg aus und schritt zu den Verwaltungsgebäuden, ohne sich umzusehen. Er schien sich völlig sicher zu fühlen. Da ein Japaner hier am wenigsten auffiel, hatte Tako die Aufgabe der Direktüberwachung übernommen. Mit dem winzigen Funkgerät im Armband stand er mit seinen beiden Gefährten in ständiger Verbindung.
    Li führte kein Gepäck mit, dafür aber eine größere Summe Bargeld. Wie er darangekommen war, wußte niemand, wahrscheinlich nicht einmal Li selbst. Er nahm im teuersten Hotel der Stadt ein Zimmer, zahlte für drei Tage im voraus und ließ sich dann für den Rest des Vormittags nicht mehr sehen. Tako saß dem Hotel gegenüber in einer Reisweinstube und langweilte sich. Wenn er nicht bald abgelöst wurde, konnte es passieren, daß er unter den Tisch sank und selig einschlief.
    Gegen Mittag löste Ras ihn ab. Er nahm einen Schluck Reiswein und versicherte Tako, er würde es gern hier bis zum Abend aushalten. Ein wenig schwankend verließ der Japaner daraufhin das Lokal und begab sich ins Hotel, wo Ellert ihn bereits erwartete.
    »Was wird Li hier in diesem gottverlassenen Nest wollen?«
    Ellert lag auf seinem Bett und las in einem Buch. Als Tako das Zimmer betrat, legte er seine Lektüre beiseite und stellte die Frage, die ihn schon den ganzen Vormittag über beschäftigt hatte. Eigentlich erwartete er keine Antwort.
    »Keine Ahnung«, seufzte Tako. »Wir können ihn ja nicht gut fragen. Wäre es Ihnen nicht möglich, einen Blick in die Zukunft zu werfen und so die Absichten Lis zu erfahren?«
    »Wie soll ich wissen, ob ich in eine Wahrscheinlichkeitsebene der Zukunft oder in ihre Realität gerate. Zum Glück bin ich nicht an meinen Körper gebunden, sondern kann mich als materieloser Intellekt frei bewegen, sogar quer zum Zeitstrom, aber ich weiß niemals, ob das eintrifft, was ich sehe.«
    »Versuchen Sie es doch!« schlug Tako vor, der sich keine rechte Vorstellung von diesem Problem machen konnte. »Ich passe inzwischen auf Ihren schlafenden Körper auf.«
    Ellert nickte und blieb ruhig liegen.
    »Es schadet nichts«, gab er zu. »Aber wie lange es dauern wird, weiß ich auch nicht.«
    Tako erhob sich und schloß ab. Als er zurückkehrte, lag Ellert bereits bewegungslos und mit geschlossenen Augen auf seinem Bett. Der Japaner beugte sich zu ihm hinab. Dann stutzte er. Ellert hatte aufgehört zu atmen – oder war das nur eine Täuschung? Der Puls ging ganz schwach. Als Tako ihn in die Wangen kniff, reagierte der Teletemporarier nicht.
    Der Japaner legte sich ebenfalls aufs Bett und war kurz danach eingeschlafen. Nichts störte die nachmittägliche Ruhe.
    Inzwischen saß Li einige Straßen weiter in seinem Hotelzimmer.
    Das IV-Bewußtsein, das seinen Körper übernommen hatte, stand mit seinem Kommandanten im Ovalschiff in Verbindung. Die Anweisungen erfolgten präzise, ohne jede persönliche Note.
    »Der Plan, unseren Stützpunkt auf dem dritten Planeten auch von außen zu schützen, muß aufgegeben werden. Der Mensch, der sich Li nennt, ist verdächtig geworden. Es hat aber

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