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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kleinen, gedrungenen Figur für einen Sicha halten können.
Bei Rhodan wurde die Sache schon problematischer.
    Es stand fest, daß es seit dem fluchtartigen Rückzug der topsidischen Invasoren auf Ferrol
eine Widerstandsbewegung gegen die gelandeten Menschen gab. Weite Kreise auf der achten Welt der
Wega wollten nicht einsehen, daß der Thort den Fremden solche Zugeständnisse machte. Dankbarkeit
wollte man zollen, natürlich. Man wollte auch handeln und verdienen. Dagegen opponierten einige
führende Ferronen gegen den Aufbau eines Handelsstützpunkts der Menschen, die innerhalb der von
dem Stützpunkt umschlossenen Bodenfläche volle Souveränität verlangten.
    Damit mußte auf Ferrol ganz zwangsläufig der Brückenkopf eines fremden Volkes entstehen.
Rhodan dagegen beharrte auf seiner Forderung. Es lag an der ferronischen Regierung, Rhodans
Forderung entweder abzulehnen oder zu billigen.
    Die vertragliche Einigung stand dicht bevor. Innerhalb der oppositionellen Gruppe hatte es zu
gären begonnen. Das ferronische Fernsehen, zentral gesteuert vom Riesensender in Thorta, hatte
heftige Streitgespräche zwischen Vertretern der Regierung und der Opposition gebracht. Die
Entscheidung mußte schließlich bei dem Herrscher liegen.
    Reginald Bull war die Entwicklung genau bekannt. Er hatte sie mit größter Besorgnis beobachtet
und verwundert den Kopf geschüttelt, als Perry Rhodan höchstpersönlich über alle TV-Sender der
Ferronen gesprochen hatte. Dabei hatte er in nicht besonders milder Form an die durch die
Menschen erfolgte Hilfeleistung erinnert. Das hatte böses Blut geschaffen.
    Bully hatte diese Rede als größten Fehler seit dem Aufbau der Dritten Macht bezeichnet. Rhodan
hatte nur gelächelt und die Einwände seiner Berater wortlos abgetan.
    Nun stand ein neues, seltsames Ereignis bevor, nachdem Rhodans öffentliche Erklärung auch über
die ferronische Bildpresse gegangen war.
    Die beiden Monde des Hauptplaneten waren hinter dichten Wolkenschichten
verschwunden. Soeben verkroch sich der letzte Stern. Mit dem urplötzlichen Aufkommen der ersten
Windstöße kündigte sich einer jener Orkane an, die bei den extremen klimatischen Bedingungen auf
Ferrol durchaus nicht selten waren.
    Die Wega war vor einigen Stunden hinter der Krümmung des Planeten untergetaucht. Es war
schlagartig kühl geworden. Für ferronische Begriffe war es bereits eiskalt.
    Sie befanden sich in einem verrufenen Viertel der Hauptstadt. Nahe der Vorortsgrenzen begann
die Zone der Raumschiffswerften. Die letzten Eingeborenen flüchteten vor dem beginnenden Sturm
über die steilen Treppen hinab zu den Eingängen jener vielen Kellerlokale, die hier das
Straßenbild bestimmten.
    Rhodan spähte fröstelnd die enge Gasse hinunter. Der Mutant John Marshall lauschte mit
geneigtem Kopf in die Düsternis der Nacht hinein.
    »Kommt er?« fragte Rhodan unterdrückt. »Lange möchte ich hier nicht stehenbleiben. Hier
drücken sich allerlei düstere Gestalten herum.«
    »Eben dachte einer daran, es wäre besser, den Sichas aus dem Weg zu gehen.« Marshall lachte
leise auf.
    Bully fluchte unterdrückt. Der spiralige Lauf seiner Waffe zeichnete sich deutlich unter dem
Umhang ab.
    »Ein Wahnsinnsunternehmen«, beschwerte er sich. »In zehn Minuten ist hier die Hölle los. Hat
dieser Chaktor keinen besseren Treffpunkt gewußt?«
    »Keinen! In einem Lokal können wir ja schlecht auftauchen, nicht wahr? Im Schiff darf er sich
nur wenig sehen lassen. John, achten Sie auf Chaktors Bewußtseinsinhalt. Er hat sich auf mein
Anraten hin offiziell der ferronischen Widerstandsgruppe angeschlossen. Sehen Sie zu, daß Sie
bereits seinen ersten Gedanken an einen eventuellen Verrat erkennen. Ist dem so, wird der Mann
für uns unbrauchbar.«
    Bull drehte sich langsam um. Sein breites Gesicht war unter der in die Stirn fallenden Kapuze
erstarrt.
    »Wie war das? Er gehört zur Widerstandsgruppe?«
    »Genau das. Ruhe jetzt. Marshall hört etwas.«
    Aus dem Dunkel schob sich eine untersetzte Gestalt ins Licht einer Laterne. Aus dem nahen
Lokal drang wüstes Grölen.
    Der Fremde blieb stehen. Er schien zu ahnen, daß Rhodan einen Telepathen aus dem Mutantenkorps
dabei hatte.
    »Er ist es«, flüsterte Marshall. »Anscheinend stark beunruhigt. Er fühlt sich nicht wohl.
Möchte baldigst wieder aus dieser Gegend verschwinden. Sonst denkt er an nichts.«
    Rhodan gab das Leuchtzeichen, und die Gestalt huschte näher. Sekunden später wurde

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