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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und aktivierte die Maschine.
Es geschah absolut nichts, und das war planmäßig. Auf kurze Entfernungen hin war von den üblichen
Gliederschmerzen der Entmaterialisation nichts zu spüren.
    Als sich das Tor öffnete, waren sie in Thorta, der Hauptstadt von Ferrol. Die Leibwache des
Thort erwartete sie bereits. Mit allen Zeichen der Ehrerbietung geleitete man sie bis zu den
Kellergewölben, um sie hier ihrem Schicksal zu überlassen. Keiner der Ferronen hatte ein
besonderes Interesse daran, sich von den angeblich herumspukenden Geistern verschlingen zu
lassen.
    Ras Tschubai vollführte einige Teleportationen, um das Terrain zu sondieren. John Marshall,
der Telepath, fing seine Gedankenimpulse auf und gab sie weiter. So wußte Rhodan stets, was vor
ihm lag.
    Der bereits gestern hergebrachte Generator befand sich am Eingang des Gewölbesaals, in dessen
Mitte die Gruft ›stand‹.
    Ja, sie stand wahrhaftig, allerdings für menschliche Augen unsichtbar, wenn auch von keiner
Materie zu durchdringen. Wie eine Glocke aus reiner Energie stand in der Mitte des Saales die
Gruft, von unbekannten Wesen vor Jahrtausenden errichtet und voller unbegreiflicher Geheimnisse.
Die Strahlen ferner Radiosterne, durch eine nicht erklärliche und nicht auffindbare Anlage
gebündelt, bauten die unsichtbare Gruft auf. Für wenige Sekunden hatte die Telekinetin Anne
Sloane beim erstenmal diese Strahlen ablenken können, die Gruft hatte sich geöffnet, und Ras
Tschubai hatte eindringen können. Aber das genügte nicht, um den gesamten Inhalt der Gruft zu
erkunden. Darum war Rhodan froh, als das Positronengehirn ihm die Formel verraten hatte, mit der
sich die gebündelten Strahlen der Radiosterne neutralisieren ließen. Ein Polarisationseffekt, wie
Crest ganz richtig erkannt hatte. Und man konnte ihn beliebig lange andauern lassen.
Gleichzeitig, so hatte der Positronenroboter versichert, wurde die Zeitsperre aufgehoben. Das war
schließlich das Wichtigste an der ganzen Angelegenheit, denn was nutzte das Eindringen in die
Gruft, wenn die in ihr enthaltenen Objekte einige tausend oder gar Millionen Jahre in der
Vergangenheit oder Zukunft weilten?
    Rhodan verteilte die Mutanten so, daß sie mit wenigen Sätzen die Gruft erreichen konnten, wenn
sie gerufen wurden. Dann beugte er sich zu dem Generator hinab.
    Die Einstellung stimmte.
    Er richtete sich wieder auf.
    »Crest, Bull und ich werden gehen. Vom Mutantenkorps begleiten uns vorläufig nur Miß Sloane
und John Marshall. Die anderen halten sich bereit. Wir wissen nicht, welche Fähigkeiten von uns
verlangt werden, aber wenn ein Hindernis auftaucht, muß der Mutant mit der entsprechenden Gabe
einspringen und es beseitigen.«
    Nach einem letzten Zögern beugte er sich wieder zu dem Generator hinab und drückte auf einen
Knopf. Es gab ein leises Klicken, dann begann das Gerät zu summen. Die im Innern des Generators
befindliche Atombatterie lieferte die notwendige Energie zur Erzeugung der polarisierenden
Strahlenbündel.
    In atemloser Spannung standen die Menschen und warteten.
    Stimmten die Berechnungen des Positronengehirns? Waren die Angaben richtig gewesen? Ein
winziger Fehler nur, und …
    Der unterirdisch angelegte Saal mit seinen rohen Steinmauern war scheinbar leer. Ungehindert
ging der Blick bis zur gegenüberliegenden Seite. Rhodan wußte, daß dies nichts als eine optische
Täuschung war. Lichtstrahlen wurden geschickt umgeleitet und so gelenkt, daß beim bloßen Hinsehen
der Eindruck entstehen mußte, der Saal sei leer. In Wirklichkeit jedoch stand in seiner Mitte die
unsichtbare Kuppel aus gebündelten Strahlen. Sie setzte fester Materie den gleichen Widerstand
entgegen wie Licht und Wellen.
    Diese technischen Einzelheiten durchzuckten Rhodans Gehirn, als seine Augen die erste
Veränderung bemerkten. Es war, als beginne in der Mitte des Saales die Luft zu flimmern. Die
Gegenstände dahinter – die gegenüberliegende Wand – wurden undeutlicher. Die einzelnen
Steine schienen sich zu bewegen und ihre Form zu wechseln. Und dann verschwanden sie plötzlich.
Die Umleitung der Lichtstrahlen fiel aus.
    Aber es geschahen noch andere erstaunliche Dinge.
    Bully rührte sich nicht, als vor ihm aus dem Nichts plötzlich rätselhafte Gegenstände
auftauchten und feste Formen annahmen. Je deutlicher und greifbarer diese Gegenstände wurden, um
so schwächer schien das Flimmern der Luft zu werden. Der Schirm aus kosmischen Strahlen baute
sich langsam,

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