Silberband 003 - Der Unsterbliche
den sympathischen Alten
gut leiden mochte, hatte er ihm auch keine Absage erteilt. Allerdings konnte diese Besprechung
erst nach der Konferenz stattfinden, die noch nicht beendet war und an der nur Rhodan, Crest und
Thora teilnahmen.
Die ehemalige Kommandantin der Arkoniden faßte zusammen: »Unsere Standpunkte wären somit klar
umrissen, Perry Rhodan. Sie wollen die STARDUST, ein Schlachtschiff der Arkoniden, dazu benutzen,
Ihr terranisches Reich auszudehnen. Wir wollen mit ihm zu unserer Heimatwelt Arkon zurückkehren.
Gemeinsam haben wir den Wunsch, mit der STARDUST und dem Positronengehirn den Planeten des ewigen
Lebens zu finden. Wir müssen versuchen, diese drei Ziele so zu erreichen, daß keiner von uns
benachteiligt wird. Dazu haben wir die Reihenfolge festzulegen.«
Crest unterbrach sie mit einem ernsten Nicken. »Sehr richtig, Thora. Ich freue mich, daß du
wenigstens das einsehen willst. Bevor wir eine Entscheidung zu treffen haben, könnten wir uns
doch in einer Hinsicht völlig einig werden: Wir suchen zuerst den Planeten des ewigen Lebens. Was
dann geschieht, überlassen wir der neu entstandenen Situation.«
»Ich kann mich Ihrem Vorschlag nur anschließen«, sagte Rhodan erfreut. »Wenn wir das erreicht
haben, bestehen meinerseits keine Bedenken mehr, Arkon anzufliegen und damit die Position der
Erde zu verraten.«
»Bekanntzugeben«, verbesserte Crest mit einem milden Lächeln. »Außerdem wäre es nur eine
Erneuerung alten Wissens. Die Position der Erde war uns früher schließlich bekannt.«
Thora streckte Rhodan beide Hände entgegen. »Wir schließen also einen Pakt, Perry.«
Rhodan nahm die Hände. »Ich bin einverstanden, Thora und Crest. Nur eine winzige Bedingung
möchte ich in unseren Vertrag einflechten, wenn Sie nichts einzuwenden haben.«
»Welche Bedingung?« fragte Thora mißtrauisch.
»Nichts sehr Schlimmes.« Rhodan lächelte verstehend. »Ich möchte, daß die Arkoniden die
Raumkoordinaten der Erde erst dann erfahren, wenn ich das Zeichen dazu gebe. Die Terraner wollen
nicht, daß ihr Planet zur Kolonie eines Sternenreichs gemacht wird. Sie werden beide zugeben
müssen, daß Ihre Artgenossen degeneriert sind, so hart diese Selbsterkenntnis auch sein mag. Wir
wollen mit Ihnen gemeinsam handeln, mit Ihnen gemeinsam das Imperium erhalten, aber wir wollen
keine neuen Gegensätze schaffen. Nun …«
»Einverstanden«, sagte Crest.
Beide Männer sahen Thora an.
Sie zögerte. Dann nickte sie. »Also gut, ich auch. Ich bin überzeugt, daß unsere Regierung
Ihre Bedenken versteht. Damit ist die Lage klar, und wir können nun gemeinsam unser Ziel zu
erreichen versuchen. Je eher wir den geheimnisvollen Planeten finden, desto eher sehen wir unsere
Heimat wieder.«
»Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen. Sobald ich mit Lossoser gesprochen habe, beginnen wir mit
der Arbeit.«
»Was will der Ferrone von Ihnen?« wunderte sich Crest.
»Ich weiß es nicht. Vielleicht ist ihm noch etwas Wichtiges eingefallen, wer weiß?«
Rhodan ließ die beiden Arkoniden allein und begab sich in einen anderen Raum, wo er von
Lossoser bereits ungeduldig erwartet wurde. Der Ferrone blieb sitzen, als Rhodan eintrat.
»Ich hätte eher daran denken müssen«, begann er ohne Einleitung. »Aber die Möglichkeit fiel
mir erst jetzt ein.«
»Welche Möglichkeit?« fragte Rhodan.
»Daß unser System immer noch seine ursprünglich dreiundvierzig Planeten haben kann.«
Rhodan schwieg verblüfft. Das verstand er nicht. Der Ferrone registrierte dies mit stiller
Genugtuung, ließ sich jedoch nichts anmerken. Er fuhr fort: »Sie äußerten die Ansicht, daß es den
geheimnisvollen Fremden, die vor zehntausend Jahren Ferrol besuchten und die Transmitter
brachten, möglich gewesen sein könnte, ihren Planeten nach Belieben fortzubewegen. Automatisch
nahmen wir alle an, wenn schon eine derartige Bewegung technisch durchführbar sei, dann müßten
sie auch das System verlassen haben. Ich halte das für einen Trugschluß. Sie können sich
genausogut noch hier befinden, nur an einer anderen Stelle.«
Rhodan hatte sich inzwischen gesetzt. Auf seiner Stirn war eine steile Falte. »Und wo?«
Der Ferrone lächelte. »Sie fragen mich zuviel, denn ich weiß es auch nicht. Es ist nur eine
Möglichkeit, die ich Ihnen aufzeige. Vielleicht auf einem der vielen Riesenmonde, die unsere
größeren Planeten umkreisen. Vielleicht stießen sie einen unbewohnten Planeten aus dem System und
nahmen seinen
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