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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und erfolgte in kürzeren Abständen. Irgendwo
ertönte wieder das Stampfen eines sich nähernden Roboters.
    Noch sieben Minuten.
    Rhodan entschloß sich. Er hatte nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen.
    »Bleibt hier stehen!« schrie er, um den Lärm zu übertönen. »Die Erfassungsstrahlen schließen
alles ein, was in diesem Saal ist – oder nur organische Materie. Ich weiß es nicht.«
    Erst jetzt sah er etwas, auf das er bisher nicht geachtet hatte. Vielleicht trat es aber auch
erst jetzt in Erscheinung. Der rote Knopf leuchtete noch immer. Er hatte sich nicht verändert.
Aber es war Rhodan, als flimmere er. So, als habe sich eine unsichtbare Glasglocke über ihn
gelegt.
    »Verdammt!« knurrte Bully unhörbar. »Es sind noch genau fünf Minuten! Wenn wir uns nicht
beeilen …«
    Rhodan ahnte, was Bullys sich bewegende Lippen sagten. Er durfte keine Sekunde mehr
zögern.
    Ohne sich umzudrehen, ging er auf die Kugel zu. Das Podium war brusthoch. Der eingelassene
rote Knopf lag direkt unter Rhodans forschendem Blick. Sein Körper verdeckte jetzt die
Lichtquellen und auch den Schein der Blitze. Die Glasglocke schien verschwunden.
    Mit einem Ruck entschloß er sich.
    Seine Hand näherte sich dem Knopf, während erste Schweißperlen auf seiner Stirn erschienen.
Von der nächsten Sekunde würde ihr aller Schicksal abhängen. Entweder kehrten sie nun nach Thorta
zurück, oder sie waren dazu verdammt, in dieser Hölle entfesselter Automaten zugrunde zu
gehen.
    Fünf Zentimeter von dem Knopf entfernt stieß Rhodans Hand auf eine glatte, kühle und nicht
sichtbare Barriere. Sie fühlte sich wie Glas an, aber Rhodan wußte sofort, daß es kein
gewöhnliches Glas war. Der merkwürdige Stoff vibrierte und schien zu leben. Es war Rhodan, als
flösse schwacher Strom durch seinen Körper.
    Er konnte den Knopf nicht erreichen.
    »Noch drei Minuten!«
    Bully brüllte so laut, daß seine Stimme selbst den dröhnenden Gong übertönte. Zum erstenmal,
so kam es Rhodan vor, lagen ehrliche Verzweiflung und Hilflosigkeit in Bullys Worten. Die letzte
Chance war vertan.
    Nur fünf Zentimeter entfernt war der rettende Knopf, aber unerreichbar. Eine Glocke aus
Energie bildete ein undurchdringliches Hindernis. Es gab keine Hand, die durch diese Mauer
hindurchgreifen konnte.
    Die Luft war so stickig, daß das Atmen schwerfiel. Betty keuchte und rang nach Sauerstoff. Das
Stampfen des sich nähernden Roboters war lauter und unheilverkündender geworden.
    »Verdammt!« Bully schrie es heraus. »Noch neunzig Sekunden!«
    Noch neunzig Sekunden bis zur Ewigkeit. Sie hatten die Ewigkeit suchen wollen – das ewige
Leben. Nun gab es nur noch den ewig währenden Tod für sie. Hatten sie ihr Ziel erreicht?
    Urplötzlich hörte das Blitzen auf. Der Gong ertönte noch, aber nur leise und gedämpft. Das
Stampfen des Roboters verstummte.
    Sie vernahmen eine unhörbare Stimme, die zu ihnen sprach. Sie kam aus dem Nichts und formte in
ihren Gehirnen gedankliche Begriffe. So mußte es sein, wenn man Telepath war. Aber nicht nur die
beiden Telepathen, sondern sie alle verstanden die Botschaft:
    ›Es verbleiben euch nur wenige Augenblicke! Wendet das oberste Wissen an, oder ihr seid
verloren!‹ Rhodan rief in höchster Erregung: »Betty! Der rote Knopf! Drücke ihn nieder,
schnell!«
    Das Mädchen begriff sofort. Keine menschliche Hand konnte den Knopf erreichen, aber wenn
Lichtstrahlen die Energiesperre durchdrangen, so waren auch die telekinetischen Gedankenströme
des ›obersten Wissens‹ dazu in der Lage.
    Als Bully mit schwindender Hoffnung ausrief: »Nur noch dreißig Sekunden!« drückte Betty mit
aller Konzentration, deren sie fähig war, den roten Knopf nieder.
    Rhodan sah es deutlich. Wie von Geisterhand bewegt, versank der Knopf in seiner Fassung. Im
Innern der riesenhaften Kugel wurden zugleich Kontakte hergestellt. Energieströme begannen zu
fließen. Der ganze komplizierte und vorerst unbegreifliche Vorgang war in Bewegung gesetzt worden
und nicht mehr aufzuhalten. Als die letzten Sekunden der Frist verstrichen waren, setzten die
Blitze wieder ein. Der Gong begann erneut zu dröhnen. Der Roboter setzte sich stampfend in
Bewegung. Die Hitze stieg rapide und wurde in wenigen Augenblicken unerträglich.
    Der Luft entzog sich der letzte vorhandene Sauerstoff.
    Alle spürten, wie der ziehende Schmerz in ihren Gliedern einsetzte. Vor ihren Augen
verschwammen die Gegenstände, und die Kugel wurde zu einem

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