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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wäre auf
seinem Kopf gelandet. Immer noch die dumpfen Gongschläge. Sie starrten auf die Kugel, die ihnen
neue Rätsel aufgab. Es schien, als habe sie die Schrecken der Maschinenhalle mitgebracht, denen
sie glücklich entronnen waren.
    Rhodan wandte sich an Anne Sloane. »Können Sie die Kugel festhalten oder lenken?«
    Die Telekinetin versuchte es, aber diesmal versagten ihre Fähigkeiten. Ohne sich um ihre
Bemühungen zu kümmern, sank die Kugel weiter herab, pulsierte geheimnisvoll und gab die leisen
monotonen Gongschläge von sich. Sie hörten sich an wie das Fallen wertvoller Sekunden in das Meer
der Ewigkeit.
    Die Kugel schwebte nun dicht neben Bullys Gesicht, der sich weigerte, auch nur einen Schritt
weiter auszuweichen. Er hielt die Augen fast geschlossen, um den Glanz ertragen zu können. Die
Kugel schwebte keine zwanzig Zentimeter von ihm entfernt. Er spürte keine Wärme.
    Aber dafür sah er etwas.
    Vielleicht war es der Umstand der unmittelbaren Nähe, der ihn den dunklen länglichen
Gegenstand in der Kugel zuerst erblicken ließ. So etwa sahen unter dem Elektronenmikroskop
normale Einzeller aus – eine durchscheinende runde Masse, und in der Mitte ein dunkler
Fleck.
    Das dunkle Etwas mochte an die fünf Zentimeter lang sein.
    Ehe Rhodan oder jemand anderer begriff, was Bully beabsichtigte, handelte dieser auch schon.
Alle seine Bedenken über Bord werfend, faßte Bully in die leuchtende Masse der Kugel hinein, um
den dunklen Gegenstand zu packen. Er war fest davon überzeugt, die zu erwartende Botschaft
gefunden zu haben.
    Seine Gedankengänge waren nicht unlogisch. Das Licht war ihnen verheißen worden. Diese Kugel
war geballtes kaltes Licht. In ihr war ein dunkler Gegenstand, der nichts anderes als eine Kapsel
sein konnte. Eine Botschaft mit der nächsten Aufgabe.
    Bullys Gedankengänge wurden jäh unterbrochen.
    Seine Fingerspitzen hatten kaum die Peripherie des Lichtballs berührt, als kurze farbige
Blitze aufzuckten und in Bullys Hand verschwanden. Gleichzeitig – Rhodan sah es mit
fassungslosem Staunen – begannen Bullys Haare zu leuchten. Die senkrecht aufgestellten
Borsten schienen sich in ein Polarlicht verwandeln zu wollen.
    Bullys entsetztes Gebrüll ließ vermuten, daß er sich nicht besonders wohl in seiner Rolle
fühlte. Er zog ruckartig die Hand von der Kugel weg und tanzte wie besessen in der Gruft umher.
Dabei schlenkerte er mit den Armen, als wolle er alle elektrischen Einheiten aus seinem Körper
schütteln.
    Die Kugel sank unbeeinflußt tiefer und schwebte nur noch anderthalb Meter über dem Boden. Wenn
sie ihn berührte, ahnte Rhodan, gab es eine Katastrophe. Aber auch, wenn sie nur verschwand, war
das bedauerlich genug. Rhodan hatte inzwischen die dunkle Kapsel ebenfalls gesehen, nach der
Bully zu greifen versucht hatte.
    Betty Toufry löste Anne Sloane in ihren Bemühungen ab, die Kugel telekinetisch aufzuhalten.
Sie konzentrierte sich dabei mehr auf die Kapsel, weil sie annahm, daß diese in der Gegenwart und
im dreidimensionalen Raum weilte. Aber sie mußte bald feststellen, daß auch sie keinen Erfolg
hatte. Unaufhaltsam sank die Kugel tiefer.
    Bully hatte sich inzwischen beruhigt. Er betrachtete die Leuchtkugel wie einen persönlichen
Gegner.
    »Sie hat mir einen ordentlichen Schreck eingejagt. Dabei war sie zu Anfang friedlich«,
berichtete er.
    Rhodan sah ihn mit erwachendem Interesse an. »Wie meinst du das? Friedlich?«
    Bully nickte. »Ja, friedlich. Die elektrischen Schläge kamen erst später. Zu Beginn war es
mehr ein kribbelndes Tasten. Es war, als flösse schwacher Strom aus der Kugel in meine Finger,
kreise durch meinen Körper und kehre dann zur Kugel zurück. Erst dann begann das Feuerwerk. Sehr
weh hat es übrigens nicht getan. Mit der Zeit, glaube ich, könnte man sich daran gewöhnen.«
    »So?« machte Rhodan nachdenklich und sah zu, wie die Kugel die Einmetergrenze erreichte. »Wie
ein Tasten? Vielleicht war es genau das, wer weiß. Du hast ihr eben nicht gefallen.«
    »Vielleicht gefällst du ihr«, meinte Bully verärgert, um aber dann plötzlich ebenfalls sehr
nachdenklich zu werden. Er streifte Rhodans Gesicht mit einem kurzen Blick und betrachtete dann
die Kugel. »Wenn wir beide genau dasselbe denken, Perry, dann wird es allmählich Zeit.«
    Rhodan nickte.
    Das Risiko war nicht sehr groß, denn auch Bully hatte die Berührung mit der Kugel überstanden.
Jene Unbekannten, die sie zu ihnen geschickt hatten, waren

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