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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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um Gnade zu betteln.
    Seine Gefährten ließen sich dadurch nicht beirren. Sie drangen weiter auf ihre Opfer ein.
    Inzwischen hatten die Wurfgeschosse der Sichas ihr Ziel getroffen. Vier der Angreifer stürzten
zu Boden, aber die anderen hatten nun ebenfalls geworfen. Der Sicha neben dem Anführer stieß
plötzlich einen Schrei aus und sank, von einem Speer durchbohrt, in das Gras.
    Da verlor Ras Tschubai endgültig die Geduld.
    Er verstellte blitzschnell die Intensität seines Strahlers und richtete ihn mit Dauerfeuer
gegen die verbleibenden Soldaten, die sich mit gezückten Schwertern auf ihre Gegner stürzen
wollten.
    Der Angriff stoppte jäh.
    Es war, als würden die Soldaten gegen eine unsichtbare Mauer rennen und mit voller Wucht
zurückprallen. Sie ließen ihre Schwerter fallen. Ihre Glieder verkrampften sich, und sie sackten
kraftlos in sich zusammen.
    Tot waren sie nicht, aber Ras war davon überzeugt, daß sie mindestens für eine halbe Stunde
bewußtlos sein würden. Nur der erste, der eine schwache Ladung erwischt hatte, raffte sich
schnell entschlossen auf und rannte den Berg hinab, dabei unartikulierte Rufe ausstoßend.
    Ras legte dem bärtigen Sicha, der einen Speer aufgehoben hatte und ihn dem Fliehenden
nachschleudern wollte, die Hand auf den Arm.
    »Er soll entkommen, mein Freund. Laß ihn laufen.«
    »Warum? Er holt die anderen.«
    »Ich glaube nicht. Er wird seinen Kameraden erzählen, was er erlebt hat – und dann wird
es niemand mehr wagen, diesen Hügel zu betreten. Hier ist es sicherer als drüben in der bald
eroberten Burg.«
    Ras drückte die Hände der drei wackeren Krieger und schob den Strahler in den Gürtel. Er
wußte, daß den Sichas noch eine Überraschung bevorstand, aber er bedauerte es gleichzeitig, ihre
verblüfften Gesichter nicht sehen zu können, wenn er sich so plötzlich vor ihren Augen in Luft
auflöste.
    Er winkte ihnen zu, konzentrierte sich auf den Keller unter der Burg – und sprang.
    Als er die Augen öffnete, sah er in Bullys erschrockenes Gesicht.
    Der Afrikaner verbiß ein Grinsen.
    Dann unterrichtete er die Gefährten über die Lage, soweit er sie überblicken konnte. Rhodan
machte ein bedenkliches Gesicht.
    »Wir sind nicht in die Vergangenheit gereist, um uns in die innerpolitischen Verhältnisse der
ferronischen Stämme zu mischen. Ich muß allerdings gestehen, daß mir der Thort dieser Burg lieber
ist als die angreifenden Barbaren. Wir stehen nun vor der Frage: Was tun wir? Soweit Ras
herausgefunden hat, sind die Arkoniden noch nicht gelandet.«
    Anne Sloane meinte nachdenklich: »Wenn die Barbaren diese Burg erobern, geraten wir in große
Gefahr. Es besteht kaum die Aussicht, daß diese wilden Völker uns verschonen, wenn sie alles
niedermachen, was ihnen in den Weg kommt. Vielleicht sollten wir versuchen, uns der Dankbarkeit
des Burgherrn zu versichern. Dann können wir hier in Ruhe abwarten, bis die Arkoniden
landen.«
    Ras nickte eifrig. »Das ist ein vernünftiger Gedanke. Es gäbe noch eine andere Möglichkeit:
Wir warten bei den Sichas.«
    »Der Weg zu ihnen ist ohne Hilfsmittel zu beschwerlich«, lehnte Rhodan ab. »Ich glaube, Anne
Sloane hat recht.«
    Bully strahlte. »Wir werden also die Burg verteidigen? Mischen wir uns also unauffällig unter
die Ritter!«
    Rhodan lachte. »Unauffällig? Das wird uns kaum gelingen. Wir werden, fürchte ich, einiges
Aufsehen erregen.«
    Crest wollte etwas sagen, aber von draußen kamen Geräusche. Die Tür stand immer noch offen,
und sie vernahmen deutlich Schritte, die sich vorsichtig näherten. Zwei Männer sprachen
miteinander.
    Rhodan winkte den anderen zu. Mit gezogenen Waffen glitten die Männer und Anne Sloane in den
Hintergrund des Raumes. Crest, der Roboter und Rhodan blieben vor der Tür stehen.
    Zwei Männer tauchten auf. Einer von ihnen, das war an seinen Kleidern und Waffen deutlich zu
erkennen, mußte ein hoher Würdenträger sein. Als die beiden Ferronen Rhodan und dessen Begleiter
erblickten, sanken sie in demütiger Haltung zu Boden.
    Rhodan begriff nicht sofort. Von der Wand her sagte John Marshall, der die Gedanken der
Ferronen lesen konnte: »Einer der beiden ist Lesur, der Thort. Er hält uns für Götter, die
gekommen sind, um ihm gegen die Barbaren zu helfen. Im Augenblick überlegt er sich noch, wie er
uns anreden soll. Ich glaube, er spricht verständliches Ferronisch.«
    Rhodan erfaßte die Situation blitzschnell.
    Er trat vor und blieb im Rahmen der

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