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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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anschleichenden Gegner eine ausgezeichnete Deckung
geboten hätten. Darauf hatte er nicht geachtet.
    Es waren vier Männer, die sich bemühten, so lautlos wie möglich den Gipfel zu erreichen. Sie
trugen keine Rüstungen und unterschieden sich in ihrer Kleidung daher schon von den Angehörigen
der beiden kämpfenden Parteien.
    Aha! dachte Ras belustigt. Damals gab es also auch schon die Neutralen, die immer
dem Sieger halfen.
    Die vier Männer trugen Lederjacken und enge Hosen.
    Als sie bis auf zehn Meter herangekommen waren, hob Ras beide Hände.
    »Halt!« sagte er laut genug, daß sie es hören konnten. »Ich will mit euch sprechen.«
    Die vier Ferronen blieben tatsächlich stehen. Sie mußten ihn verstanden haben. Unschlüssig
hielten sie die Wurfspeere. In ihren Augen stand eine deutliche Frage. Sie wußten nicht, was sie
mit dem Fremden anfangen sollten. Er gehörte weder zu den Verteidigern der Burg noch zu den
Angreifern. Wer also war er?
    »Wer bist du?« fragte ein bärtiger Mann.
    Ras wunderte sich, daß er ihn so deutlich verstand. Der Dialekt unterschied sich nur wenig von
dem, wie er von dem Thort gesprochen wurde, erinnerte allerdings ein bißchen an die Sprache, die
von den Sichas, den halbwilden Bergvölkern Ferrols, benutzt wurde.
    Stand er vor den Ahnen der Sichas?
    »Sicha?« fragte er kurz entschlossen.
    Der Bärtige nickte verblüfft. Er ließ seinen Speer sinken. In seine Augen trat ein freudiges
Leuchten.
    »Du Freund?« fragte er.
    Ras nickte lebhaft. Er schob seinen Strahler in den Gürtel zurück und ging den vier Männern
mit ausgestreckten Händen entgegen. Er vergaß nicht, sich dabei auf einen augenblicklichen Sprung
vorzubereiten, falls die Sichas sich doch noch anders besinnen sollten.
    Zögernd nahm der Bärtige die Hand und gab den Druck zurück. Auch die anderen drei Männer
nutzten die Gelegenheit, ihre Freundschaft zu bekunden, allerdings konnten sie nicht verbergen,
mit welchem Interesse sie die klobige Waffe im Gürtel des Fremden betrachteten. Ras nahm ihnen
das nicht übel.
    »Du bist fremd und trägst fremde Kleidung«, sagte der Sprecher der vier Sichas. »Du hast eine
merkwürdige Waffe, die wir nicht kennen. Aber wir wissen, daß sie Blitze schleudern kann. Wir
fürchten dich, darum bist du unser Freund.«
    Wie ungeheuerlich einfach und weise, dachte Ras verblüfft. Aber dann durchzuckte es ihn wie
ein Schlag. Woher wußten diese primitiven Sichas, daß sein Strahler Blitze schleudern konnte?
    Die erste Landung der Unsterblichen, lange vor den Arkoniden.
    Die Erinnerung daran mußte noch wach sein. Er beschloß, die Sichas zu fragen.
    »Wann war es, als die letzten Fremden auf eure Welt kamen?«
    Der Bärtige hielt den Kopf schief. »Es sind Freunde von dir? Seid ihr wiedergekommen, Götter
der Sonne?«
    Ras überlegte. Etwas stimmte auf keinen Fall. Sie wunderten sich nicht über seine Hautfarbe.
Vielleicht spielte sie ihrer Meinung nach keine besondere Rolle. Sie waren schließlich auch nicht
weiß, sondern mehr blauschwarz.
    »Ja, sie sind meine Freunde. Vielleicht kommen sie wieder.«
    Der Bärtige wollte etwas antworten, aber er wurde jäh daran gehindert.
    In den nahen Büschen ertönte ein gellender Schrei, dann wurde es in ihnen lebendig. Mindestens
ein Dutzend Soldaten in Rüstungen sprangen auf ein Kommando hin auf die fünf Männer zu, die
völlig überrascht wurden. Zu sehr waren sie in ihr Gespräch vertieft gewesen.
    Die Soldaten machten keine Anstalten, die Männer zur Übergabe aufzufordern. Alles deutete
darauf hin, daß sie an einer Gefangennahme kein Interesse hatten. Für Sekunden war Ras fest
entschlossen, sich durch einen schnellen Teleportersprung in Sicherheit zu bringen, aber dann sah
er ein, wie unfair das seinen neuen Freunden gegenüber gewesen wäre. Schließlich war es seine
Schuld, daß sie in diese Lage geraten waren.
    Mit einem Ruck hatte er die Strahlpistole aus dem Gürtel gerissen, während die Sichas ihre
Speere dem Feind entgegenschleuderten. Gleichzeitig zogen sie die Schwerter.
    Ras drückte auf den Feuerknopf und hielt die Pistole auf den nächsten Gegner gerichtet. Der
Soldat war bis auf zwanzig Meter herangekommen und wollte gerade seinen Speer gegen Ras werfen,
als die Strahlenschauer ihn erfaßten. Sein Gesicht verzerrte sich, und er begann zu brüllen, als
schlüge eine ganze Kompanie auf ihn ein. Seine Finger spreizten sich, und er ließ seine Waffe
fallen. Dann warf er sich zu Boden und begann

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