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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ferronen zu diesem Zeitpunkt die Bedeutung der Materietransmitter noch nicht erkannt hatten.
Spätere Jahrtausende würden erst das notwendige Verständnis bringen.
    »Nein, bis auf einen«, sagte Lesur. »Eine seltsame Geschichte. Es war ein Wissenschaftler. Er
betrat den Käfig unten im Keller und bewegte den Hebel. Der Mann verschwand. Erst zwei Jahre
später tauchte er wieder in der Burg auf, abgerissen und halb verhungert. Er behauptete, um den
halben Planeten gewandert zu sein, aber er vermochte nicht anzugeben, wie er auf die andere Seite
der Welt gelangt war.«
    Rhodan nickte. Es würde noch lange dauern, ehe diese Wesen soweit waren, die Funktion der
Transmitter zu verstehen. Es war auch nicht Rhodans Aufgabe, die Ferronen aufzuklären. Der
Transmitter jedoch interessierte ihn. »Kann ich das Gerät sehen?«
    »Den Kasten?« Lesur zögerte. Er schien zu befürchten, daß die Segen bringenden Götter spurlos
darin verschwinden könnten. »Wenn Ihr darauf besteht, Herr …«
    »Wir kennen solche Geräte«, beruhigte ihn Rhodan. »Wenn ich verschwinde, so kehre ich wieder
zurück.«
    Rhodan wagte den Sprung am Mittag des zweiten Tages. Als er materialisierte, geschah das in
dunkler Nacht. Der Transmitter hatte ihn tatsächlich um den halben Planeten befördert. Soweit er
erkennen konnte, stand der Empfänger in einer Art Tempel auf einem Berggipfel, einsam und
vergessen. Ein Heiligtum vergangener Generationen.
    Kaum war Rhodan materialisiert, bewegten sich Schatten zwischen den Felsen des verfallenen
Tempels. Schweigend drangen einige Gestalten auf den Ankömmling ein. In ihren Händen blitzten
Schwerter. Im Schein der Sterne erkannte Rhodan wehende Gewänder.
    Priester.
    Er zögerte keine Sekunde. Mit einem Hebeldruck betätigte er den Sendemechanismus des
Transmitters und stand wieder vor dem verblüfften Lesur im Keller der Burg.
    Schweigend kehrte er in das gemeinsame Wohn- und Schlafzimmer der Zeitexpedition zurück. Seine
Vermutung hatte sich bestätigt. Die Unsterblichen hatten den Ferronen ein großartiges
Transportsystem eingerichtet, als sie auf Ferrol strandeten, aber es war ein Geschenk gewesen,
dessen Sinn im Dunkel blieb. Hier in der Burg stand der Transmitter sinnlos herum, während er auf
der anderen Seite des Planeten von mißtrauischen Priestern eifersüchtig bewacht wurde.
    Ohne Zweifel waren alle – bis auf den Wissenschaftler – von ihnen ermordet worden,
die es gewagt hatten, den Sprung ins Ungewisse zu wagen.
    Am Morgen des dritten Tages landeten drei Schiffe der Arkoniden.

20.
    Kommandant Kerlons Ähnlichkeit mit Crest bestand nur äußerlich. Das galaktische
Imperium blühte und vergrößerte sich mit jeder erfolgreichen Expedition.
    Kerlon wußte, daß er einem Geheimnis auf der Spur war – der Unsterblichkeit, dem ewigen
Leben.
    Irgendwo in diesem Teil der Galaxis gab es einen Planeten, auf dem ein Volk existierte, das
das Geheimnis der Zellerneuerung entdeckt hatte. Sie hatten bei ihren Zwischenlandungen Hinweise
gefunden, und alle endeten in diesem System.
    Kerlon war zuerst auf einem unbewohnten Kontinent des achten Planeten gelandet. Die Wahl war
rein zufällig auf diesen Planeten gefallen. Das felsige Hochplateau zeigte kein Anzeichen
irgendwelchen Lebens. Lediglich eine hohe, viereckige Pyramide aus unbekanntem Metall verriet,
daß schon vor ihm intelligente Lebewesen hiergewesen waren.
    Vor tausend Jahren? Vor zehntausend Jahren?
    Die Pyramide war hohl, und der Eingang ließ sich leicht öffnen. Ohne zu zögern drang Kerlon
mit einigen Wissenschaftlern ein, denn er war mutig. Furcht war ihm unbekannt. Was ihn erwartete,
wußte er nicht, auch nicht, welches seine Bestimmung war. Er handelte unbewußt, wie der Instinkt
es ihm eingab.
    Er fand, tief unter der Oberfläche, einen kleinen fünfeckigen Raum. Mitten in diesem Raum
stand ein Tisch, und auf dem Tisch lag ein Gegenstand.
    Eine Rolle aus Metall. Ein Hohlzylinder?
    Kerlons Begleiter erschauerten, als ihr Kommandant vortrat und die Hand nach dem Gegenstand
ausstreckte. Es war ihnen, als müsse die Geduld der Unbekannten nun zu Ende sein. War es nicht
eine geschickt angelegte Falle, in die sie hineingetappt waren?
    Aber nichts geschah, als Kerlon die Metallrolle anhob und an sich nahm. Sie war leicht und
handlich, vielleicht dreißig Zentimeter lang und kaum zehn Zentimeter dick. Eine Kappe verschloß
das eine Ende, und alle Versuche, sie abzunehmen, scheiterten.
    Voller Ungeduld

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