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Silberband 003 - Der Unsterbliche

Titel: Silberband 003 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kriegerische Zeiten auf Ferrol. Wenn wir also tatsächlich in der
Vergangenheit weilen, müssen wir damit rechnen, in die Kämpfe hineingezogen zu werden.«
    »Laß dich nicht töten – das ist die Warnung des Unsterblichen«, erinnerte Rhodan. »Ich
bin froh, daß wir daran gedacht haben, Waffen mitzunehmen.«
    »Wir hätten mehr mitnehmen sollen«, beschwerte sich Bully und klopfte auf den Kolben seines
arkonidischen Strahlers. »Die Einsatzanzüge, den Psychostrahler, vielleicht auch noch den
Schwerkraftaufheber.«
    »Selbst mit einem altmodischen Trommelrevolver könnten wir jetzt eine ganze Armee in Schach
halten«, sagte Rhodan zuversichtlich. »Man kennt jetzt kaum Feuerwaffen, höchstens Vorderlader.
Unsere Strahlpistolen werden vollauf genügen, eventuelle Feinde davon abzuhalten, uns
umzubringen. Wir müssen vielleicht kämpfen, gegen Ferronen, die bereits seit zehntausend Jahren
tot sind. Ein verrückter Gedanke.«
    »Mehr als verrückt.« Bully nickte.
    Der Kampflärm draußen wurde schwächer und entfernte sich.
    »Wir haben jetzt drei Tage Zeit«, wurde Rhodan sachlich. »Ich weiß nicht, ob unsere Uhren noch
stimmen, aber es ist jetzt fünf Uhr nachmittags irdischer Zeitrechnung. Ich frage mich, zu
welchem Zeitpunkt wir hier ankamen, aber der Unsterbliche wird es so geregelt haben, daß uns
genügend Gelegenheit bleibt, Kerlon zu finden. Was ich allerdings dem Kommandanten der Arkoniden
erzählen soll, ist mir vorerst noch nicht klar. Crest, wissen Sie einen Rat?«
    Der Arkonide schüttelte langsam den Kopf. »In unserer Geschichte ist nichts von einer
Zeitreise bekannt. Da Kerlon seinen Bericht erst von der Venus aus abschickte, die er nach Ferrol
erreichte, und nicht erwähnte, daß er Menschen und Arkoniden aus der Zukunft begegnete, werden
wir ihm also auch nicht davon erzählt haben – erzählen, meine ich.«
    »Wir werden sehen. Bully, öffne die Tür!«
    Der Holzriegel ließ sich leicht zurückschieben. Die Tür schwang nach außen auf. Schwaches
Tageslicht drang durch schmale Fensterschlitze. Breite Steinstufen führten nach oben und endeten
in einem Gang, der ebenfalls hell beleuchtet war.
    Drei Männer in blitzenden Rüstungen lagen in der Halle. Rhodan sah auf den ersten Blick, daß
sie tot waren. Es mußte ein furchtbarer Kampf stattgefunden haben.
    »Unangenehmes Zeitalter«, brummte Bully erschauernd und zog seinen Strahler aus dem Gürtel.
Mit dem Daumen stellte er ihn auf schwache Intensität. Bei direktem Beschuß würde die Waffe
empfindliche Schocks austeilen, ohne zu töten.
    Marshall hatte seinen Trommelrevolver gezogen, von dem er sich selten trennte. Rhodan wandte
sich an Ras Tschubai.
    »Ras, sondieren Sie das Gelände. Seien Sie vorsichtig und verschwinden Sie sofort wieder, wenn
Ihnen jemand begegnet. Stellen Sie fest, von wem der Rote Palast besetzt ist. Versuchen Sie vor
allen Dingen herauszufinden, ob die drei Arkonidenschiffe schon gelandet sind. Wir werden hier
auf Ihre Rückkehr warten.«
    Der afrikanische Teleporter nickte. Er lockerte die Waffe in seinem Gürtel und konzentrierte
sich. Fasziniert beobachteten die anderen, wie seine Gestalt zu verschwimmen begann und
verschwand. In der gleichen Sekunde würde er irgendwo oben im Palast rematerialisieren.
    Das Warten wurde zu einer harten Nervenprobe.
    Ras Tschubai richtete sich auf einen kurzen Sprung ein.
    Bevor er materialisierte, konnte er niemals sehen, wo das geschah. Das hatte ihn schon oft in
gefährliche Situationen gebracht, aber ein direkt nachfolgender Sprung war bisher immer die
Rettung gewesen.
    Als er die Augen öffnete – er hatte sich auf den Thronsaal des Thort eingestellt –,
begann er augenblicklich zu fallen. Tief unter sich sah er die Türme und Zinnen einer flach
gebauten Burg, die keinerlei Ähnlichkeit mit dem späteren Roten Palast besaß. Männer in Rüstungen
standen an den Schießscharten und feuerten mit ungefügen Gewehren auf ebenfalls gepanzerte
Angreifer, die mit Leitern versuchten, die Burg zu stürmen. Im Burghof kämpfte Mann gegen Mann.
Der Angreifer mußte eingedrungen und gerade dabei sein, die Burg zu erobern.
    Ras blieb nicht viel Zeit, wollte er nicht auf dem Erdboden aufschlagen. Er entmaterialisierte
und landete in der gleichen Sekunde wohlbehalten ein Stück abseits der Burg auf einem Hügel.
    Ras hörte hinter sich Geräusche. Schnell drehte er sich um. Der leicht wellige Abhang war mit
vereinzelten Büschen bewachsen, die einem

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