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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unbestimmte Gefühl, als könnte er
dessen Strahlkanonen in kürzester Frist sehr gut gebrauchen.
    Vor genau dreißig Minuten Standardzeit war die K-9 aus dem Feldschleusen-Trichter
in den freien Raum geschossen. Die Ortungsstationen auf dem Mars hatten gemeldet, daß Deringhouse
mit genau 500 Kilometer pro Sekundenquadrat beschleunigte, was ihn in zehn Minuten auf annähernde
Lichtgeschwindigkeit gebracht hatte.
    Als die erste Tastermeldung der automatischen Station auf dem Jupitermond Kallisto einlief,
war es soweit.
    Rhodan hatte im Sitz des Ersten Offiziers Platz genommen. Weit unter ihm vibrierten die
Maschinen des Schlachtschiffs STARDUST II, dem achthundert Meter durchmessenden Kugelgiganten aus
der arkonidischen IMPERIUM-Klasse.
    »Start in zwanzig Sekunden«, gab er über Funkspruch durch.
    Auf den hohen Bildschirmen der Rundumbeobachtung schimmerten die Hüllen der beiden Schweren
Kreuzer TERRA und SOLAR SYSTEM.
    Auf die Sekunde genau hoben die drei stärksten Raumschiffe der Dritten Macht vom Boden ab.
Obwohl Rhodan minimale Beschleunigung bis zum Erreichen der Ionosphäre angeordnet hatte, erlebte
die nahe des Hafens liegende Großstadt Terrania ein Inferno. Es war noch nie geschehen, daß die
drei Giganten auf einmal in den Himmel dröhnten.
    Jenseits der Erdatmosphäre ging der Verband auf volle Fahrt. Er folgte genau dem von
Deringhouse eingeschlagenen Kurs.
    Perry Rhodan sah sich nach dem Mutanten John Marshall um.
    »Kontakt, John?« erkundigte er sich angespannt.
    Marshall lächelte verzerrt.
    »Fürchterlich«, stöhnte er. »Der Junge strahlt heftig. Ich kann die Schwingungen kaum
abblocken.«
    »Fahren Sie trotzdem mit Ihren Peilübungen fort. Sie müssen jederzeit in der Lage sein,
Tifflors Standort ohne technische Hilfsmittel zu erkunden. Gewöhnen Sie sich an die harten
Para-Impulse.«
    Reginald Bull, wie immer im Sessel des Zweiten Offiziers sitzend, verzog die breiten
Lippen.
    Vor ihm, auf den Bildflächen, tauchte Jupiter als schmale Sichel auf. Sie würden den Planeten
in nahem Abstand passieren.
    »Ich komme mir vor wie ein Schurke«, beschuldigte er sich gepreßt. »Es wäre unsere Pflicht
gewesen, ihn über die Einpflanzung zu informieren.«
    Rhodans Mund verschloß sich. Düstere Gedanken plagten ihn. Hinter der Plutobahn begann der
interstellare Raum. Wenn etwas geschah, dann mußte es in diesen Regionen passieren.
    »Das Wissen um die Dinge könnte ihn das Leben kosten«, erwiderte Rhodan.
    »Du rechnest mit einem Angriff der Unbekannten?«
    Rhodan nickte wortlos. Als Pluto schon deutlich erkennbar wurde, sagte der Gründer der Dritten
Macht abschließend: »Ich ahne, daß man die K-9 fassen wird, weil man Tifflor auf ihr vermutet.
Unsere Hinweise waren winzig, aber aufmerksame Beobachter und klare Denker werden sie erkannt
haben. Everson ist nicht belästigt worden. Er steht bereits im Wega-System.«
    »Eine kühne Prognose.« Bully lachte humorlos auf. »Was ist, wenn die Unbekannten nicht die
Logik besitzen, die du bei ihnen voraussetzt? Dann fällt dein ganzer Plan ins Wasser. Unser
kosmischer Lockvogel wird umsonst zwitschern.«
    »Abwarten. Jenseits Pluto passiert es. Es liegt an uns, rechtzeitig zu erscheinen. Klar zum
Manöver nach Erreichen der Uranusbahn. Gib es durch. Notfalls transistieren wir im Kurzsprung.
Ich will wissen, wer es auf uns abgesehen hat.«
    Rhodan sah hinüber zur hageren, hochgewachsenen Gestalt Crests. Der arkonidische
Wissenschaftler hatte den Menschen nicht nur eine überragende Technik, sondern auch großes Wissen
gebracht. Sein fast weißes Haar schimmerte im Licht der zahllosen Bildschirme.
    Er nickte stumm und ernst. Wenn jemand herausfinden konnte, mit wem man es in den Tiefen des
Raumes zu tun hatte, dann war es Crest, der Sproß einer uralten Herrscherdynastie.
    Die Arkoniden hatten ihr Sternenreich gegründet, als der irdische Mensch noch in Höhlen
hauste.
    Die Sonne war zu einem funkelnden Punkt geworden. Pluto, der äußerste Planet des
Solsystems, erhielt nicht mehr sehr viel Licht von der Lebensspenderin.
    Auf den Rundumbildschirmen der fast lichtschnellen K-9 war von der eiserstarrten Welt nichts
zu sehen. Pluto stand zur Zeit auf der anderen Seite der Sonne. So mußte Conrad Deringhouse auf
die Kontaktaufnahme mit den dort eingebauten Automatstationen verzichten.
    Die Stereokompensatoren lieferten seit fünfzehn Minuten die für die Transition erforderlichen
Vergleichsmessungen.
    Die zwölf Kadetten,

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