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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sichtbar.
    Er setzte zu einer hastigen Erklärung an, aber Gucky winkte in vollendet menschlicher Gestik
nachlässig ab.
    »Weiß schon alles«, sagte er. »Dein Gedankeninhalt liegt klar vor mir. Verschwinde, ich halte
die Stellung solange.«
    Tiff verstand. Er selbst war darauf angewiesen, bis zum Zeitpunkt der Explosion eine möglichst
große Entfernung zwischen sich und die Höhle zu legen. Gucky dagegen konnte springen, und der
Zellsender, den er, Tiff, in sich trug, würde Gucky genau darüber informieren, wohin er zu
springen hatte.
    »In zehn Minuten gehen die Granaten hoch«, keuchte Tiff.
    Gucky nickte, hoppelte bis zur innersten Trennwand nach vorn und nahm Tiffs Platz ein.
    Tiff rannte davon.
    Der Gang, den die Desintegratoren gebrannt hatten, war geräumig und bot auch Tiffs weit
ausgreifendem Laufschritt genügend Platz.
    Tiff stürmte durch den Gang. Moses berichtete ihm über Funk, daß sie inzwischen auf
günstigeres Gestein gestoßen seien und sich von der Höhle insgesamt um sechshundert Meter
entfernt hätten.
    Tiff versuchte ein einziges Mal, den Transportanzug zur Fortbewegung zu Hilfe zu nehmen. Aber
es stellte sich heraus, daß in dem nur anderthalb Meter breiten Gang der Anzug kein geeignetes
Fortbewegungsmittel darstellte.
    Drei Minuten später, nachdem er Gucky verlassen hatte, erreichte er Moses, die Kadetten und
die Mädchen. Noch während des Laufes hatte er berichtet, was in der Höhle vorgegangen war. Sie
wußten Bescheid.
    Ohne Zögern löste Tiff Mildred bei der Arbeit am Desintegrator ab. Dankbar überließ ihm das
Mädchen die Waffe.
    »Ich bin froh, daß alles gut gegangen ist«, sagte sie leise, und Tiff hob überrascht den Kopf
und sah sie an.
    Er sah ihre großen leuchtenden Augen und nickte.
    »Ja, ich auch«, antwortete er ein wenig unbeholfen.
    Er klemmte den Desintegrator fest in die Armbeuge und drückte auf den Auslöser.
    Eine Minute vor der Explosion ließ Tiff die Arbeit einstellen und ordnete an, daß sich
jedermann auf den Boden lege.
    Fünf Sekunden vor Null erschien Gucky – mitten aus der Luft.
    Fünf Sekunden nach Null schüttelte eine Riesenfaust die auf dem Boden liegenden Gestalten, und
dumpfes Beben lief durch den Fels.
    Dann war alles vorüber.
    Vorsichtig standen sie auf.
    »Alles in Ordnung«, sagte Gucky. »Es hat sich kein Springer mehr sehen lassen. Jetzt können
sie nichts mehr finden.«
    In kurzen Umrissen gab er danach einen Bericht dessen, was er an Bord der ETZ XXI erlebt und
erfahren hatte. Er schloß: »Ich weiß, daß der Alte keine Sekunde lang zögern wird, diese Welt in
ihre Bestandteile zu zerblasen. Für uns ist Gefahr im Verzug. Wenn Etztak die Meldung über den
neuerlichen Fehlschlag bekommt, wird er überkochen und die endgültige Vernichtung sofort
anordnen. Wir haben keine Sekunde mehr zu verlieren. Wir müssen an Bord der HORL VII und der ETZ
XXI gelangen.«
    Tiff hatte aufmerksam zugehört.
    »Warum auf die ETZ XXI?« fragte er.
    Gucky stieß einen piepsenden Schrei aus. »Um Etztak festzunehmen, falls wir die Bomben auf der
HORL VII nicht rechtzeitig unschädlich machen können. Ich schlage vor, daß wir so bald wie
möglich wieder an die Oberfläche auftauchen und uns in Marsch setzen. Die Informationen, die ich
über den Aufbau der Schiffe besitze, müssen auch euch ausreichen, um sich in jedem der
Springer-Fahrzeuge zurechtzufinden.«
    Anderthalb Kilometer nördlich der Höhle, am Nordabhang des Gebirges, tauchten sie
aus dem Boden auf.
    Gucky hatte sich zuvor, indem er einige kurze Teleportationssprünge aus dem Gang heraus und in
den Gang zurück machte, davon überzeugt, daß die Luft rein war.
    Er war mit einem einzigen weiteren Sprung auch zur Höhle zurückgekehrt und hatte von dort die
Nachricht mitgebracht, daß die Springer eifrig dabei seien, die Überreste der Bergwand zu
untersuchen. Bis Etztak eine endgültige Meldung über den Mißerfolg der Suchaktion erhielt, sollte
also wenigstens noch eine Stunde vergehen. Gucky las in den Gehirnen der Springer, daß sie an die
Version vom verzweifelten Selbstmord der ›Fremden‹ nicht so recht glauben wollten. Einer, namens
Wernal, hatte aber den Befehl gegeben, nach Überresten der Fremden zu suchen.
    »Damit werden sie noch lange zu tun haben«, lispelte Gucky. »Inzwischen kommen wir voran.«
    Moses und die Mädchen wurden zurückgelassen. Moses erhielt den Auftrag, mit Hilfe seiner
beiden Waffen den Ausgang des Stollens so zu erweitern,

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